Durch das wilde Brandenburg #Roadblog2016 XII Etappe

Die Berliner @MaxED9 und @Kettenritzel_cc hatten mich ziemlich früh zu einer Enduro-Runde duch Brandenburg eingeladen. Bevor ich dann aufgebrochen bin mussten wir unsere Pläne jedoch ändern. Der Eine hat seine Enduro verkauft und der Andere hatte einen Fahrradunfall, der ihn fahruntüchtig macht. Ich bin trotzdem mit der #Hippe angereist sozusagen aus Trotz.

Der neue Plan war also, Kettenritzel fährt mit einer geliehenen Ninette und mir eine Runde um mir zu zeigen, dass es rund um Berlin auch schöne Strecken gibt. Und abends trinken wir dann Limo mit Max. Also ab dafür.

Ich muss erstmal den Treffpunkt finden, was kein Problem ist, weil mein Trickster-Navi sich über Nacht wieder selbst repariert hat und mir den direkten Weg weist. Von hier an bin ich Nachfahrer.

Früher fand ich es immer spannend, Leute, die ich nur von Twitter und Blog lesen kenne, das erste Mal in 3D zu treffen. Das habe ich in den zurückliegenden Jahren jedoch so oft gemacht, und immer nur gute Leute getroffen, dass es gar nicht mehr aufregend ist.
Und auch jetzt ist es wieder so, dass es gar kein kennenlernen, sondern einfach ein weiter reden ist. Also können wir eigentlich gleich los fahren. Kettenritzel sortiert noch eben seine Google Maps Ausdrucke in die richtige Reihenfolge.
Fahren nach Papier, das ist Retro. Fahren nach Internetausdrucken ist dann wohl Neo-Retro, passt also perfekt zu einem Neo-Retro-Mopped wie der Ninette. Jetzt aber mal raus aus der Stadt.

Himmel über Berlin

Himmel über Berlin

Apropos Stadt. Ich bin immer wieder überrascht, wie ländlich der Verkehr in der Hauptstadt ist. Keine Ahnung ob das an den breiten, vielspurigen Straßen liegt, ob verhältnismäßig wenig Fahrzeuge auf der Straße sind, oder ob die Berliner einfach mehr Zeit haben, aber es immer ein entspanntes Fahren. Kein Vergleich mit dem Stadtverkehr in Hamburg, Köln, dem Pott, Frankfurt, oder gar Paris oder London.

So fahren wir also zu unserem nächsten Treffpunkt, wo sich noch jemand ohne Twitter aber mit Vierventil-Straßen-Boxer anschließt. Wir fahren jetzt also in der Reihenfolge 110 PS, 22 PS und 90 PS über die Brandenburger Landstraßen.
Klappt meistens ganz gut, nur beim Überholen habe ich manchmal Probleme, ist meine Überholstrecke doch deutlich länger, da ich viel schlechter Beschleunige als die dicken Boxer um mich herum und meine Höchstgeschwindigkeit nicht sehr viel höher ist als das, was die Samstags-Ausflügler mit zwei und vier Rädern hier so fahren. Also Kurve hinterschneiden, früh und hart beschleunigen und hoffen, dass der Vordermann auch sofort ansetzt zu überholen. Wenn ich jetzt das Gas kurz wegnehmen muss, verliere ich zu viel Geschwindigkeit, dann wird es zäh. Mit deutlich mehr PS ist so ein Fahrstil nicht nötig, da guckt man einfach, ob frei ist und husch, ist man vorbei. Das gilt selbst für den luftgekühlten Boxer, den ich auf meiner Probefahrt als eher schwächlich empfand. Damals habe ich vor den Überholvorgängen immer zwei Gänge herunter geschaltet, damit die Möhre aus dem Quark kam. Verglichen mit dem #Luxusweibchen ist das auch immer noch so, aber die #Hippe kann die Ninette locker ausbeschleunigen. Es ist halt immer eine Frage der Relation (und des Drehmomentverlaufs, der Übersetzung und Drehwilligkeit).

brandenburg

So fahren wir also über meistens kleine Landstraßen durch Misch- und Laubwälder, vorbei an Feldern und fast ohne Steigungen, aber doch mit einigen Kurven. Als Wessi sind gepflasterte Ortsdurchfahrten für mich ungewohnt, fast schon exotisch, von nicht asphaltierten Verbindungsstraßen will ich hier gar nicht reden. Mit den beiden Straßenmoppeds im Gepäck, nutzen wir diese beiden rustikaleren Arten des Straßenbaus jedoch auch nur wenig.

Gegen Ende des Tages geht es auf einen ehemaligen Truppenübungsplatz der NVA, keine Schranke, nicht mal ein Gesperrtschild ist zu sehen. Geil!

Und so drehe ich noch eine Runde über das Gelände und bin, den Spuren nach zu urteilen, heute auch nicht der erste. Nach mir fährt Kettenritzel noch eine Runde auf der #Hippe durchs Gemüse.

Jetzt können wir zurück nach Berlin, wo Max mit der Limo wartet. Bis zur Limo sind wir 395 km gefahren und das mit einem Schnitt von 60,6 km/h. Wäre ich mit dem #Luxusweibchen gefahren, wäre der Schnitt bestimmt nicht viel höher ausgefallen, aber wir hätten den Off-Road Part weglassen müssen.

Mit Max quatsche ich dann bis spät in die Nacht.

Morgen geht es die Nordroute über die Landstraße zurück denn die nächste Roadblog-Etappe führt mich nach China, aber das ist eine andere Geschichte.

 

P.S.

Kettenritzel hat unsere Runde schon längst verbloggt.

 

13 Stunden nach Berlin #Roadblog2016 XI Etappe

13 Stunden Fahrzeit sagt Kurviger.de zu der Route, die ich mir ausgesucht habe. Es sind knapp 700 km über die Landstraße, da scheint mir die Fahrzeit passend. Ich werde zwischendurch tanken müssen, essen und trinken und auch sonst noch pausieren, dadurch wird der Fahrtag noch länger, also werde ich erst spät abends in Berlin ankommen. Passt, ich muss erst morgen am späten Vormittag zum Treffpunkt.

Was ist schlimmer als verlieren? Richtig: Siegen. Das Siegerland ist da wo ich jetzt durch fahre. Von hier aus geht es in Richtung Edersee. Die kurvigen Sträßchen dort sind bei vielen Moppedfahrern bekannt und so tummeln sich auch einige auf den Wegen. Da fährt die CBR600RR, die es mit Sozia hintendrauf herrlich fliegen lässt, dass die Funken an den Rasten sprühen.
Warum nur setzt sich jemand über 1,20 m Körpergröße bei so einem Mopped freiwillig hinten drauf? Wahrscheinlich jemand der erfolgreich die Yoga-Schule abgeschlossen hat und es gemütlich findet, wenn die Fußrasten fast aus Sitzhöhe sind.
Jedenfalls macht es mir Spaß hinterher zufahren und die #Hippe durch die Kurven zu jagen. So richtig entkommen kann er mir nicht, denn zwischen durch werden wir regelmäßig von mehrspurigem Verkehr aufgehalten. Überholverbot und so. Überholverbote habe ich noch nie verstanden. Warum darf man nicht überholen, obwohl es mit dem Mopped gefahrlos möglich ist?
Der Verkehr ist halb so wild, aber die zwei Volldeppen mit Guzzi und BMW, die in einer blinden Kurve kurz hinter dem Scheitelpunkt nebeneinander stehen bleiben um kurz zu quatschen, gehören von der Straße entfernt. Die CBR kam schon auf der Geraden vorbei, der Segen der 120 PS. Natürlich kann ich ausweichen (blinde Kurve, da fahre ich nicht schnell hinein), erschrecke mich jedoch trotzdem und zucke innerlich schon zusammen, weil ich nicht weiß, ob das Auto hinter mir auch aufpasst. Lautes Hupen, ABS-Quitschen und kein Scheppern sagen mir, dass es wohl gereicht hat. Wenn es die beiden Deppen erwischt hätte, ich hätte nicht geweint.
Ich versuche Biker-Treffpunkte und das Umland nach Möglichkeit zu meiden, da trifft man immer besonders viele Idioten auf der Straße. Die größten Idioten kommen mir in der Regel immer auf meiner Spur entgegen.
Und es gibt so viele andere schöne Strecken, also weiter nach Nordhessen und dann in Richtung Harz.

Nordhessen

Nichts gegen den Harz, aber dadurch, dass er von sehr viel sehr flachem Land umgeben ist, erhöht sich die Dichte an Moppeds hier wieder. Ein anderes Problem mit schönen Moppedstrecken sind die Verkehrsschilder die dort stehen. Überholverbote und Tempolimits bis hinunter auf 30, vor Kurven, die entspannt mit dem dreifachen durchfahren werden können. Und damit nicht genug, zwischen den Fahrbahnen werden noch gelbe Baguettes mit Fähnchen (für Euch Beamte: Leitschwelle mit Schraffenbake) und dazu noch Querrillen und anderer Blödsinn in die Straße eingebaut. Nichts von dem Quatsch hätte das Guzzi-BMW-Idioten-Pärchen vor der eigenen Dummheit bewahrt. Leider kenne ich mich hier im Harz nicht so gut aus und kann diese Strecken nicht so einfach meiden. Wo die Straßenverschlimmbesserer noch nicht waren, gibt es wunderschöne kleine Straßen. Wer noch nie im Harz war, sollte da mal durch rollern.

In der Magdeburger Börde, die aufgrund Ihrer Flachheit eher eine Öde ist, mache ich die erste größere Pause. Mit Blick auf den Harz ziehe ich eine Brotzeit aus dem Rucksack und als sich ein zweiter Moppedfahrer dazu gesellt, dauert es noch länger. Leider kann er mir auch keine schöne Strecke nach Berlin empfehlen, so weit fährt er nie. Er fährt immer nur von Magdeburg in den Harz ( ca. 100 km) aber nie so weit, bis nach Berlin (ca. 150 km von MD aus). Dass ich noch so weit fahren will, findet er bemerkenswert, dabei weiß er gar nicht, wo ich heute morgen losgefahren bin. Wir quatschen lieber noch über seine nagelneue Suzuki GSX-S1000F.

Blick zurück zum Harz

Die Langeweile im flachen Land vertreibe ich mir auf einigen nicht asphaltierten Wegen, die parallel zu Land- und Bundesstraßen verlaufen. Leider gehen auch die nur geradeaus, aber wenigstens kann ich so eine lange Staubfahne hinter mir herziehen.

Kurz vor Berlin nehme ich dann doch die Autobahn. Diese viele kleinen und immer größer werdende Vororte machen nicht so viel Spaß zu fahren und mein alter Erzfeind, die Baustelle mit Umleitung ist auch wieder da.
Mein Wander-Navi hat sich für heute eine neue Marotte einfallen lassen. Immer wenn es mich navigieren soll, versucht es eine Strecke von meinem Standort aus über Pusemuckel zum Ziel zu finden und scheitert nicht einmal daran. Der Weg ist dann halt 1.600 km lang statt der erwarteten 10. Egal, ich habe meinen vorher eingegebenen Track und dem fahre ich nach, so komme ich auch ans Ziel.

Berlin Siegessäule bei Nacht mit Hippe

Jetzt noch schnell duschen und eine Portion Spaghetti einwerfen, denn morgen treffe ich mich mit @Kettenritzel_cc und @MaxED9, aber das ist eine andere Geschichte.

Wenn Du mich auch treffen willst, guck auf den Kalender, wo ich bin oder lass uns an einem freien Wochenende irgendwo treffen.

2-Stunden Enduro mit Sacha #Roadblog2016 X Etappe

Über Facebook hat Sacha (mal schauen, ob der Facebook -Link so funktioniert) mir einen Enduro Event im Emsland vorgeschlagen und so verabreden wir uns dort . Es will mir ums verrecken nicht gelingen, einen schöne, kurvige Strecke dorthin zu finden, also springe ich auf das #Luxusweibchen. Das hat sowieso schon zu lange in der Garage gestanden, so lange, dass die Batterie ganz und gar kaputt war und ausgetauscht werden musste. Das ist bei der ollen Kawa immer ein mittelgroßer Akt.

Dafür ist der Weg über die Autobahn nicht nur deutlich unterhaltsamer als mit den 22 PS der #Hippe, es fühlt sich auch viel sicherer an.

Mit dem Luxusweibchen bin ich noch nie auf meiner Spur mit ohne Seitenabstand überholt worden, wie es mir auf der #Hippe doch öfter passiert. Diese Art überholt zu werden ist der Grund, warum ich immer versuche ein oder zwei km/h schneller zu fahren als auf den Schildern vorgeschlagen wird, was auf der Autobahn mit der #Hippe manchmal schwierig ist. Mit dem Luxusweibchen geht das jedoch ganz gut, und so richtig viele Tempolimits und Verkehr hat die A31 auch nicht. Dementsprechend schnell bin ich an der korrekten Abfahrt angekommen und mache mich auf die Suche nach einem zweiten Frühstück und der Endurostrecke.
Eine Netzrecherche im Vorfeld und zahlreiche Satellitenüberflüge haben mir jedenfalls keine Strecke gezeigt, obwohl der Veranstalter die Koordinaten auf seiner Website verrät. Mein Weg führt mich nach einer Dose Buttermilch aus dem Supermarkt und einem Marzipanteilchen vom Bäcker in das Dorf, das als Veranstaltungsort angegeben ist und hoffe auf das Beste.

Enduro Lingen Start

Tatsächlich steht an der Bundesstraße ein Rennwagen mit einem großen nach rechts deutenden Pfeil an einer Kreuzung; also nicht so ein fancy Formel 1 Renner oder so was, sondern ein verbeulter Stopplefeldrenner. Als ich direkt an der Kreuzung stehe entdecke ich auch einen kleinen Pfeil auf dem „Enduro“ steht, ich muss also tatsächlich hier rechts. Kurz hinter dem Ende des Dorfes geht es nach links, herunter von der Straße. Über einen lehmigen Feldweg führen mich die Schilder noch mal 1.000 Meter bis zu einer Weide, die der Autoparkplatz ist. Da parke ich nicht sondern fahre noch einmal 50 Meter weiter und stehe auf dem Moppedparkplatz direkt an einem abgeerntetem Feld, dass die Rennstrecke ist.

Mit Flatterband und 20 cm hohen Erdwällen wird der Streckenverlauf markiert, an manchen Stellen wurden Erdhaufen hingebaggert, die entweder als Anlieger, Hügel oder Sprungkuppe dienen. Eine kurze Gerade wird mit vier Hindernissen (Baumstamm, Reifen, Betonröhre und Türrahmen) garniert und fertig ist die Strecke. Die Strecke ist, je nachdem wen ich frage (der große Boss macht Rennleitung und muss überall gleichzeitig sein, da will ich nicht stören), zwischen 2.000 und 3.000 Meter lang. So wie das aussieht ist das an einem Vormittag hin- und nach dem Rennen in zwei Stunden wieder abgebaut.

Ich freue mir einen Ast, wie geil das ist.
Das könnte praktisch überall funktionieren, wir könnten aus jeder verdammten Wiese dieser Welt für einen Tag eine Rennstrecke machen!

Na gut, hier braucht man noch eine zweite Wiese auf der die Zuschauer Ihre Autos parken können und eine dritte Wiese für das Fahrerlager und die Kinderstrecke. Genau, die Kinder haben hier ihre eigene Strecke auf der sie mit Ihren PW50 und Co. ihre eigenen Rennen fahren können. Alles was mindestens 14 Zoll Räder hat muss aber bei den Großen mitfahren.

Enduro Lingen Kids

Heute gibt es zwei Rennen über jeweils 2 Stunden, einmal für Teams und einmal für einzelne Fahrer, einen Runde dauert bei Fahrern, die ich auf meinem Talentniveau einschätze ca. 5:45 Minuten. Es gibt aber auch Leute die deutlich schneller über den Kurs jagen und andere, die eher den Eindruck machen, als seien sie vorher mit Ihrer Enduro nur auf der Straße unterwegs gewesen. Manchmal wird es etwas eng, wenn ein Schneller über eine Kuppe springt, die ein langsamer Fahrer nur mit Mühen hinunter fahren kann, aber im Gegensatz zum MX der Nationen springt hier kein Fahrer auf den Rücken eines anderen, ich sehe gar keine echten Unfälle. Umfaller gibt es dagegen mehrere, besonders gegen Ende des Rennens, wenn die Fahrer schon fast 2 Stunden in den Knochen haben und die Kräfte nachlassen. Da sind die Streckenposten aber jedes Mal zur Stelle und schwenken Ihre Fahnen oder helfen den Fahrern. Hier fahren Jungs und Mädeln, Junioren und Senioren und alles was einen Zylinder und lange Federwege hat: Zweitakter, Viertaktern, Crosser, Enduros, Dual Sports. Ich entdecke mindestens eine DR350, eine XT500 (die sind auch immer und überall) eine TT600, eine G450X und anderes exotisches Zeug.

Am Ende des Rennens sehe ich um mich herum lauter erschöpfte und glückliche Menschen, der Tag hat sich also gelohnt. Irgendwer hat am Ende auch gewonnen, weil er in den zwei Stunden die meisten Runden geschafft hat.

Ich werde auf jeden Fall meine Augen auf halten und nach weiteren Rennen dieser Art gucken, vielleicht gibt es so etwas ja an ganz vielen anderen Orten, aber schon ein Dorf weiter weiß man davon nichts.

Wenn bei Euch in der Nähe ein Rennen ist, geht hin, feuert die Fahrer an oder fahrt selber mit. Und sagt mir, wo es ist, ich komme vielleicht vorbei.

Enduro Linken Hüpf

Als ich abends wieder zu Hause bin überlege ich kurz, ob ich die nächste #Roadblog2016 Etappe auch mit dem #Luxusweibchen fahren möchte, schließlich ist es ein ganz schön langer weg, bis nach Berlin, aber das ist eine andere Geschichte.

Wenn Du mich auch treffen willst, guck auf den Kalender, wo ich bin oder lass uns an einem freien Wochenende irgendwo treffen.

Da wo schön ist mit @Motominya #Roadblog VIII Etappe

Edit
Es ist bereits die 9. Etappe. Wie doch die Zeit vergeht, wenn man Spaß hat.
/Edit

Nach dem Trial-Versuch (hihi) und dem Griechen musste gestern noch der eine oder andere Whisky ohne E dran glauben. Wenn dann noch gute Musik läuft, bekommen @ErnieTroelf und ich immer gute Ideen, wohin wir dringend noch fahren müssen. Am nächsten Morgen ist dann große Katerstimmung, weil keiner von uns 60 Wochen Urlaub pro Jahr hat. Irgendwas ist ja immer.

Und heute Morgen ist dazu noch Regen, oder kurz: Eigentlich sollte ich die Decke über den Kopf ziehen und drin bleiben.

Aber @Motorminya wartet am anderen Ufer der Rheinfähre und da muss ich jetzt auch hin. Wegen meinem morgendlichen Getrödel nehme ich die Autobahn.
Es ist wieder einer dieser Tage an denen ich mich frage, warum hat Honda keine Lichthupe an die #Hippe gebaut? Und warum zum Teufel scheint es bei Regen und schlechter Sicht nur zwei Arten von Autofahrern zu geben? Die Einen sitzen erstarrt hinter dem Lenker und glauben, wenn sie schneller als 80 fahren explodiert die Welt (deshalb fahren die gerne auf der Überholspur, könnte ja sein, dass die Welt auch explodiert wenn jemand anderes über 80 fährt) und die Anderen haben gar nicht gemerkt, dass es regnet und reduzieren den Sicherheitsabstand weiterhin auf Null. Das ist besonders ärgerlich, wenn diese Leute dann ganz knapp vor mir auf meine Spur ziehen und mir nicht nur meinen Sicherheitsabstand klauen sondern mich noch extra abduschen und mein Visier vollspritzen, so dass die Sicht noch schlechter wird. Autobahn mit der #Hippe ist nie wirklich toll, aber im Regen mit den ganzen PKW-Deppen ist es besonders scheiße. Gut dass ich fast am Treffpunkt bin als der Regen aufhört.und von jetzt an wird es sogar richtig sonnig.

Da ich die Bahn genommen hab, komme ich nicht mit der Fähre an, also aus einer Richtung, aus der Minya mich nicht vermuten wird. Mein Versuch, mich anzuschleichen scheitert aber kläglich, das Mädel scheint ihre Augen überall gleichzeitig zu haben.

Nach einem kurzen und herzlichen „Hallo“ geht es los, Minya zeigt mir Ihren Hinterhof.
Vom Rheinufer aus geht es in die wilde Walachai, oder wie der Gau in Hessen am Rhein auch immer heißen mag. Erst fahren wir in Richtung, da, wo die Heilige Hilde getauft wurde, biegen aber kurz vorher ab und fahren durchs Wasser.

Minya in der Furt

Minya hatte es so eilig, dass sie schon aus dem Bild fährt.

Nun ist es ja so, dass ich derjenige war, mit dem Minya das erste Mal Schotter gefahren ist, Ich war auch dabei, als die, vermutlich ebenfalls zum ersten Mal, eine Crossstrecke unter die Räder nahm und jetzt gibt es noch ein erstes Mal: die erste Furt. Wenn ich mir das so durchlese, dann bin ich so eine Art Off-Road-Papa für sie. Die Furt war keine echte Herausforderung, mitten im Ort und gepflastert war es so, als wenn man durch eine nicht so breite, dafür aber irrsinnig lange Pfütze fährt. Der Erlebniswert ist aber deutlich höher als bei einer Pfütze.

Weiter geht es durch viele kleinen Kurven und durch Wälder und Kaffee und Kuchen bis sich unsere Wege in Simmern trennen. Minya muss nach Hause und ich auch. Das sind von hier aus getrennte Richtungen und so rolle ich weiter und fahre bei Koblenz über wieder zurück über den Rhein und Minya fährt in eine andere Richtung.

Damit endet auch mein zweites #Roadblog2016 Wochenende und ich freue mich schon auf die nächste Etappe, das 2 Stundenenduro im Emsland. Aber das ist eine andere Geschichte.

Wenn Du mich auch treffen willst, guck auf den Kalender, wo ich bin oder lass uns an einem freien Wochenende irgendwo treffen.

Trial mit @ErnieTroelf #Roadblog2016 VIII Etappe

Nach der misslungenen Generalprobe zum Roadblog (das sogenannte #Odenwaldschnurren), sollte es dieses Mal funktionieren. Nachdem der Trialer von @ErnieTroelf es sich hinten im Bus gemütlich gemacht hat, checken wir ein letztes mal die Website, ob die Strecke heute wirklich geöffnet ist und fahren los.

Die Enduro-Strecke in Pfugstadt habe ich bereits öfter mit verschiedenen Enduros besucht, daher weiß ich, dass es dort eine kleine Trial Ecke gibt. Es gibt genug Hindernisse, um einen Nachmittag zu üben und einige und nicht alle davon kann ich schon bezwingen. Alles in allem: perfekt für mich.
Nachdem der Eintritt bezahlt und der Zettel unterschrieben sind geht es los: nicht nur mit dem Trial sondern auch mit dem Regen. Genauer gesagt: es tröpfelt.
Kein Problem im ersten Stint, denn ich muss mich erst warm fahren und das Mopped kennen lernen, also wie auf der Rennstrecke erstmal ein paar Runden drehen. Mit dem Trialer sind die Runden möglichst klein, am besten am Lenkanschlag. Aus Runden werden Achten und später dann Balance-Übungen, bevor die ersten kleinen Hindernisse angefahren werden.
Zeit für die erste Pause.

Ernie Troelf fährt aus dem Bild zur Pause.

Ernie Troelf fährt aus dem Bild zur Pause.

Trial fahren ist immer wieder verdammt anstrengend, obwohl es doch so leicht aussieht. Zwischendurch gucken ein oder zwei Endurofahrer in der Trialsektion vorbei, die meisten trauen sich aber nicht hineinzufahren. Wenn da jemand mit einem Trial-Mopped fährt, dann scheint der das zu können und da will man sich mit der Enduro nicht blamieren.
Ist natürlich Quatsch mit Senf, denn ich kann das gar nicht. Und wenn man mich fragt, dann ist es peinlicher, es nicht zu probieren.

Der Regen wird stärker und damit wird die Traktion immer schlechter. Nasse Steine sind rutschiger als trockene und das Trial Profil der Reifen setzt sich mit Schlamm voll. Nicht gerade anfängertaugliche Bedingungen.
Um das Profil vom Schlamm zu befreien fahre ich ein bisschen geradeaus und schneller, durch die höhere Drehzahl der Reifen steigt die Fliehkraft des Schlamms und schleudert ihn weg. Das klappt super am Hinterrad, aber am Vorderrad wird der Schlamm nur bis zum Schutzblech geschleudert, Enduros und Crosser haben aus diesem Grund hochgelegte Schutzbleche.
Ein gutes Ziel für die Geradeausfahrt ist der Bus auf dem Parkplatz, es ist wieder Zeit für eine Pause. Ich sitze im Bus, esse, trinke und beobachte, wie draußen ein Regentropfen neben dem anderen fällt. Auf magische Weise zieht sich die Pause so lange, bis die Strecke geschlossen wird und so packen wir ein und fahren zurück in die Handwaschpasten Ranch, wo der Trialer von seinem frischen Schlamm befreit wird.

Schlamm am Mopped

Schlamm am Mopped

Ich bin erstaunt, dass der Unterschied zwischen der 4-Takt Montesa und der Zweitakter Beta  beim Fahren so klein ist. Bergab fehlt mir das Bremsmoment des Motors, aber hier in Pfungstadt gibt es nur kleine Kuppen, da fällt das nicht auf.

Abends dann: Der Ort in dem Herr Troelf wohnt, ist eher klein, es gibt nur eine einzige Pizzeria (hat Betriebsferien), ein Restaurant am Sportplatz (da hat die Küche schon zu, schließlich ist es bereits nach 20 Uhr), ein gut bürgerliches Restaurant (sehr lecker, aber dass kenne ich schon) und einen Griechen, bei dem auch Herr Troelf noch nie war. Wir beschließen abenteuerlustig zu sein und nehmen den Griechen, wo wir sehr nett und schnell bedient werden und hervorragendes Essen bekommen. Ich glaube, dort werden wir in Zukunft öfter essen.

Kurze Schlussbemerkung: Das mit den Fotos wird morgen, wenn ich mit @Motominya fahre auch nicht besser, aber das ist eine andere Geschichte.

Wenn Du mich auch treffen willst, guck auf den Kalender, wo ich bin oder lass uns an einem freien Wochenende irgendwo treffen.

Eine Runde durch den Odenwald mit TT Motobike Blog #Roadblog2016 VII Etappe

Eine Polterhochzeit führt mich in die Nähe des Odenwalds. Auf der Anreise versuche ich noch ein paar Furten zu finden, bin jedoch ziemlich erfolglos, wenn ich von einer kleinen Wasserdurchfahrt hinter einem FKK-Club absehe. Ich bin mir sicher, wenn der Club an Wochenenden geöffnet ist, kommt man dort nur unter Schwierigkeiten hin.
Jetzt muss ich aber erstmal auf das Wohl des Brautpaares trinken. Prost.

Am nächsten Morgen geht es weiter zum Treffpunkt, wo TT Motorbike Blog bereits auf mich wartet. Statt der angekündigten SR sitzt er auf seiner TRX. Er hat Yamahas Antwort auf die halbverkleideten Suporsport Ducatis mit Namen Nuda nicht original belassen, sondern in vielen Details verbessert. Tolles Mopped.
Das bedeutet also, dass ich mit der kleinen #Hippe einem Ortskundigen auf einem Sportmopped folgen soll. So viel zur gemütlichen Tuckerrunde.
Glücklicherweise sind die Straßen, auf denen wir uns bewegen eher klein und kurvig, dass kann ich mit der #Hippe auch. Wir räubern also bis zur Mittagspause über einsame Landstraßen und kreuzen die ehemalige Grenze zu den Römern regelmäßig. Damals konnten die Germanen hier schon mal Wiedervereinigung üben, heute merkt man von der Teilung nichts mehr.

In einem kleinen Gasthaus in einem superidyllischen Tal bestelle ich Spinatknödel und unsere Rechnung kommt gerade noch rechtzeitig bevor der Strom ausfällt. Ab da ist es dann aus mit dem gemütlichen Tal. Menschen kommen aus Ihren Häusern und versuchen herauszufinden, ob sie als einzige ohne Strom sind und ohne Telefon (Festnetz und Mobil) auch. Da wir in unmittelbarer Nähe durch einige Baustellen gefahren sind, habe ich eine Idee, was da passiert sein könnte.Kennt Ihr noch das Lied mit dem Bagger?
Bevor das Fresskoma kommt machen wir uns wieder auf den Weg und kratzen ein paar weitere Kurven.

Der Odenwald ist eine super Gegend zum Mopped fahren. Ich war schon ein paar Mal hier und bin mit Eingeborenen gefahren, die Strecken von heute sind jedoch fast alle neu für mich. Wenn das so weitergeht, kann ich auf den 2.500 qkm auch in Zukunft ein paar neue Kurven finden.

Zum Abschluss der heutigen Runde gibt es noch Tee bei TT, bevor ich weiterfahre und mich mit @ErnieTroelf treffe, denn morgen wollen wir Trial fahren, aber das ist eine andere Geschichte.

Wenn Du mich auch treffen willst, guck auf den Kalender, wo ich bin oder lass uns an einem freien Wochenende irgendwo treffen.

P.S.
Die Kamera hatte ich dabei, habe aber vergessen, sie zu benutzen.

Gepäcktausch mit @kutze21 und kein Enduro mit @Blablog #Roadblog2016 VI Etappe

Nach einem ausgiebigen Frühstück mit der zauberhaften Mimi schnalle ich meine Satteltaschen wieder auf die #Hippe und mache mich auf dem Weg zu @Kutze21
In der Nähe des Hamburger HBFs höre ich ein Geräusch, als würde etwas an der Hippe schleifen. Ein kurzer Blick genügt um zu erkennen, was da los ist. Los ist, im wahrsten Sinne des Wortes, eine Satteltasche. Einer der zwei Halteriemen hat sich gelöst, weil der Verschluss kaputt gegangen ist. So’n Kack! Normalerweise sichere ich die Taschen noch extra, aber für die paar Meter dachte ich, es ginge nur mit der Befestigung, die vom Werk aus vorgesehen ist. Ein typischer Fall von: gnaaaa! Dafür hat der Hinterreifen innerhalb einiger weniger Meter Stadtverkehr ein dickes Loch in die Tasche gesschrubbelt und meine dreckigen Socken können ihren Duft auf Hamburg loslassen.
Die Taschen hatte ich mal für ein paar wenige Mark bei der Tante Louise geschossen, dass die nicht die beste Qualität hatten, war mir klar. Und jetzt waren sie also kaputt. Auf einer Verkehrsinsel stopfe ich das Loch mit 5 Metern Gaffer und weiter geht’s. Bei Kutze kann ich mir einen Packsack leihen, so packe ich mein Geraffel um und wir können weiterfahren.

Ach Mist, Fotos der kaputten Tasche wären vielleicht ganz nett gewesen. Aber Ihr kennt das ja, hier gibt es immer nur zu lesen und nur wenig zu gucken.

Neue Tasche

Wir fahren ins Bremer Umland zum Hoopepark um uns dort mit @Blablog zu treffen, denn dort gibt es heute einen Fahr-mit-der-Enduro-die Du-mitbringst-Tag. Und so wollen wir also mit der Hippe, einer Zweiventil-GS und einer Transalp dort fahren. Dürfen wir aber nicht, die Hippe vielleicht schon, aber die anderen beiden sind zu wenig Enduro für den Park.
Dann gucken wir uns eben nur das Gelände an und schauen zu, was die anderen Leute dort mit ihren Hardenduros vom Schlage einer EXC und Co. dort machen.
Tja, wie sag ich nur so, dass es nicht nach Angeberei klingt: Ich wäre dort mit der GS oder Transalp besser über die Strecke gekommen, als manche EXC die wir dort sehen, Kinder wie immer ausgenommen, die fahren ja immer allen um die Ohren, dass einem Hören und Sehen vergeht.

Kinder crossen im Hoopepark

Was auch immer die Veranstalter dazu gebracht hat, bestimmte Moppeds nicht auf die Strecke zu lassen, ich kann es nicht nachvollziehen. Wenn man schon nicht alles und jeden auf die Strecke lassen will, dann sollte man besser vorher eine Art „Platzreife“ überprüfen anstatt stumpf nach Fahrzeug auszuwählen. Das ist in etwa so, als ginge man davon aus, nur weil jemand Golf fährt, kann der auch rückwärts einparken.

Wir regen uns darüber aber gar nicht auf, sondern essen Pommes und Schnitzel. Anschließend fährt Kutze wieder zurück nach Hamburg und @Blablog zeigt mir die Gegend rund um Bremen, mit der Weser-Insel Harriersand und dem U-Boot Bunker Valentin und Fähre fahren wir auch. Das könnt Ihr alles bei ihm nachlesen.Mein Besuch in Bremen war schon verbloggt, da war ich noch auf dem Rückweg.

Weserinsel Harriersand

Nach Hause geht es dann zuerst ein Stückchen über die Autobahn, wo ich meine Schwester im Stau überhole. Das Mopped ist halt doch das überlegene Konzept. Mit dem Ende der norddeutschen Tiefebene wechsle ich auf die Landstraße, die jetzt wieder Kurven aufweisen kann und rolle mit der #Hippe nach Hause.

Das war also mein erstes #Roadblog2016 Wochenende, das zweite folgt sogleich, aber das ist eine andere Geschichte.

Wenn Du mich auch treffen willst, guck auf den Kalender, wo ich bin oder lass uns an einem freien Wochenende irgendwo treffen.

Hamburg mit @krimimimi33 V Etappe

Von Möln aus geht es über Landstraßen zurück nach Hamburg, wo ich mit der wundervollen @Krimimimi33 verabredet bin, die erste #Roadblog2016 Station die gar nichts mit Moppeds zu tun hat. Mimi ist ein ganz wundervoller Mensch, jeder sollte mindestens eine Mimi in seinem Leben haben. Danke, dass es Dich in meinem Leben gibt.
Auf dem Weg mache ich noch schnell ein Foto von der Stelle, an der wir, die Roadblog2010-Crew, damals den frisch gebackenen Bonanzarad-Weltmeister im Um-die-Dose-rockern geschlagen haben.

fischmarkt und elbe

Ein kurzer Exkurs zu den Regeln: Auf einem Parkplatz wird eine Bierdose aufgestellt und dann hat jeder Fahrer eine bestimmte Zeit um mit dem Bonanzarad möglichst viele Runden um die Dose zu drehen. Wird ein Fuß abgesetzt, zählt die Runde nicht. Falls gerade keine Bierdose zur Hand ist, tut es auch eine Bierflasche.

Hier war es auch, wo ich das erste Mal auf @Blablog und @ErnieTroelf traf, die ich später auf dem #Roadblog2016 wieder treffen werde.

Mein Weg führt mich jetzt vom Fischmarkt vorbei am St. Pauli Stadion und mitten durch gefühlte tausend Polizisten, die mit Mannschaftswagen, Spähpanzer (echt jetzt!) und ganzen drei Wasserwerfern angerückt sind um ein Fußballspiel zu sichern. Schön, dass der Steuerzahler dafür aufkommt, es wäre ja nicht auszudenken, wenn die Vereine von den vielen Millionen Steuerzahler-GEZ-Gebühren was abgeben müssten. Praktischerweise können solche Polizeieinsätze mit Radarfallen gegenfinanziert werden.

Kaum habe ich mein Zimmer bei Mimi bezogen und mich ins WLAN eingeloggt, geht es wieder los, zu Fuß zum Schorsch. Als alter Currywurst-Freund versuche ich bei jedem Hamburg-Besuch dort mindestens eine Wurst zu essen. Pommes gibt es da nicht. Während ich noch dabei bin, die Wurst zu fotografieren (ich will mehr Fotos in diesem Blog haben), erzählt Mimi mir, dass niemand mit Ihr Achterbahn fährt.

Currywurst bei Schorsch

Zum Glück ist gerade Kirmes, oder wie die Hamburger sagen: Dom. Und so begeben wir uns auf den Rummel. Gefühlt ist es mindestens hundert Jahre her, seit ich das letzte Mal auf einer Kirmes war. Und auch damals bin ich eigentlich nie komplett rüber gegangen, sondern immer von außen an die zwei Ecken, die mich interessiert haben: die Boxbude und die Fressmeile. In Kindertagen habe ich auch mal ganze Kirmessen gesehen.
Also gehen wir jetzt über den Dom und suchen den Eingang zur Achterbahn und es ist wie früher. Die Fahrgeschäfte sind die selben, die Los- Schieß- und Sonstwas-Buden auch. Es geht immer noch rückwärts (hier hupenden Sirenenklang einfügen) auf der Raupe und wenn dort das Verdeck zugeklappt wird, ist es darunter immer noch „Oh-la-la“ dunkel. Junge Männer können immer noch mitreisen und das Essen ist frittierter Zucker. Es fühlt sich so an, als sei das Internet noch nicht erfunden, selbst die handgemalten Elvisse und Marilyns (in 20 Jahren sind dass bestimmt Madonnas und Hasselhoffs) haben immer noch abenteuerliche Anatomien. Es ist eine unverhoffte Zeitreise mit einer Runde auf der Achterbahn.

Achterbahn auf dem Hamburger Sommer Dom

Weiter geht unser Hamburg-Touri-Trip zu den Landungsbrücken,wir wollen eine Hafenrundfahrt machen. Mimi spricht einen Herren in Marineblau an.
„Wir möchten einen Hafenrundfahrt mit Käptn Prüsse machen und durch die Speicherstadt fahren.“
„Da hast Du Glück min Deern, ich bin Käptn Prüsse,“ sagt der Mensch und blickt auf eine uhrartige Anzeige an den Gebäuden. „Ihr müsst jetzt fahren, denn das ist die letzte Fahrt für heute durch die Speicherstadt, dann ist Niedrigwasser“. Weil der Ticketverkäufer uns mit dem Käptn gesehen hat, gibt es auch noch einen Sonderpreis.

Am beeindurckensten finde ich, wie groß die Frachter inzwischen sind, beinahe rutscht mir ein „Junge, bist du groß geworden“ heraus. Wir fahren am größten fahrbereiten Museumsschiff der Welt vorbei, der Cap San Diego. Die ist 1961 gebaut worden, sozusagen kurz bevor der Siegeszug der Container angefangen hat. Das Boot ist 159 m lang. Wenig später fahren wir mit der Barkasse an einem der zur Zeit größten Containerschiffe entlang, das ist nicht nur mehr als doppelt so lang (363 m) sondern es ist vor allem deutlich breiter und verdammt viel höher. Der umbaute Schiffsraum ist von den knapp 10.000 BRZ der San Diego auf inzwischen fast 200.000 BRZ bei aktuellen Riesenschiffen angewachsen. Das ist in etwa so, als vergleiche man ein Kettcar mit einem 40-Tonner oder wenn man von einem Ein-Zimmer-Appartment in eine 20-Zimmer-Villa zieht.

Wieder an Land muss ich ein Krabbenbrötchen an Landungsbrücke 10 essen, das sollen die besten sein. Da Mimi sowas nicht isst, muss ich testen, damit sie weiß, ob sie es späteren Besuchern empfehlen kann. Kann sie. Der Berg Krabben ist gewaltig und vor allem nicht in Tunke ertränkt. Wer Nordsee-Krabben mag, ist hier richtig. Das Brötchen hat jedoch seinen Preis, zusammen mit einer Limo sind es 12,40 Euro. Laut Webseite entfallen davon 9,50 auf das Brötchen, der Rest ist die Limo. Die Limo ist zu teuer.

Anschließend geht es zu Fuß durch den alten Elbtunnel und wieder zurück, später zu einem kleinen chinesischen Restaurant und auf einen langen Spaziergang mit viel erzählen und Pokemon fangen, bevor der Matratzenhorchdienst beginnt. Ein wunderbarer Tag.

Hamburg im Sommer

Am nächsten Morgen fahre ich ans andere Ende der Stadt um mit @kutze21 Enduro fahren zu gehen, aber das ist eine andere Geschichte.

Wenn Du mich auch treffen willst, guck auf den Kalender, wo ich bin oder lass uns an einem freien Wochenende irgendwo treffen.

Mit @Moto1203 im Wald #Roadblog2016 IV Etappe

Nachdem ich Heike und dem Z-Fahrer Adieu gesagt habe mach ich mich wieder auf dem Weg nach Hamburg. Mittlerweile habe ich schon 2 Stunden Verspätung aufgefasst, aber ich war wieder in der Nähe meines vorher erstellten Tracks. Damit sollte der noch zu fahrende Weg problemlos zu finden und zu folgen sein.
Denkste, der morgendliche Wurm steckt weiterhin im Navi und der geplanten Strecke. Schon in der dritten Ortschaft werde ich in Sackgassen geschickt und immer wieder mal in Baustellen. Tankstellen scheint es auf meinem Weg auch nur in geschlossen und ausgestorben zu geben.
Irgendwann reicht es mir dann mit dem Track und der nur bedingt funktionierenden Routingfunktion, immer wieder ändert das Kack-Gerät selbständig das angepeilte Ziel. Schließlich folge ich den Schildern. (Ein kurzer Vorgriff: Am nächsten Tag hat das Routing wieder hervorragend funktioniert, keine Ahnung warum.)
Ich finde die Beschilderung in Deutschland unterirdisch schlecht. Aktuell bin ich grob in Richtung Norden unterwegs und muss an jeder Kreuzung ermitteln, ob Kleinkleckersdorf, Dingsbumsheim oder Sonstwasstadt in meiner Richtung liegt. Könnte man nicht einfach zusätzlich die grobe Himmelsrichtung angeben? Schließlich reicht es mir und ich fahre auf Bundesstraßen. Auch dort zeigt die Nummer nicht an, ob die Straße in ostwestlicher Richtung verläuft oder von Nord nach Süd, das können Autobahnen besser. Wenigstens sind hier die angezeigten Ortschaften weiter entfernt und ich kann dem Straßenverlauf länger folgen. Leider sind die Bundesstraßen hier in der Gegend ziemlich gerade und langweilig. Zum Schluss fahre ich noch auf die Autobahn, damit ich wenigstens noch im Hellen nach Hamburg komme.

wald

Hier treffe ich mich mit @Moto1203 den ich auf dem ersten Roadblog kennen gelernt habe, In der Zwischenzeit haben wir und noch öfter getroffen und waren zweimal zusammen in Laos. Er hat eine flammneue Ducati Hypermotard 939 als Testmopped (gibt es bestimmt demnächst irgendwo zu lesen) und so geht es nach einer schnellen Cola weiter. Meiner Meinung nach gibt es keinen besseren Geräuschemitter als einen 90° V 2 Motor und so fahre gerne und mit großen Ohren hinter ihm her quer durch Hamburg und dann weiter über Bundes- und Landstraßen bis in ein Waldstück in der Nähe von Mölln.
Dort, mitten im Wald steht eine ehemalige Jagdhütte mit Schrauberhütte nebenan. Frau Moto1203 hat schon alles fürs Grillen vorbereitet und das Funkloch um uns herum (Deutschland, echt jetzt: kein Handynetz nur wenige hundert Meter neben einer Landstraße in der Nähe einer 18.000 Einwohner Stadt mit Tourismuskonzept, ist das nicht ein bisschen peinlich für das 21. Jahrhundert?) lässt uns den Abend ohne Ablenkung durch das Weltgeschehen entspannt genießen. Schließlich lege ich mich dann in ein überkitschiges Himmelbett zum schlafen.

Himmelbett

Die Nacht in dem Wochendhäuschen hat mich wieder darin bestärkt, ich will raus aus der Stadt, ich bin zum Landei mutiert.
Eine schreckliche Erkenntnis, aber was willste machen?

Am nächsten Morgen ging es dann zurück nach Hamburg, aber das ist eine andere Geschichte.

Wenn Du mich auch treffen willst, guck auf den Kalender, wo ich bin oder lass uns an einem freien Wochenende irgendwo treffen.

Heike und die Furt #Roadblog2016 III Etappe

Direkt nach dem Frühstück sollte es weitergehen, erst zu einer Furt und dann nach Hamburg. Den Weg hatte ich mir vorher bei kurviger.de erstellt und in mein Garmin GPSMAP (ich nenne es Wander-Navi) gespielt. Mein Wander-Navi kann keine kurvigen Routen mit schönen Aussichten finden, aber es kann mich zum Ziel navigieren (und die Ankunftszeit errechnen), wenn dieses nicht zu weit weg ist. Und wenn ich vorher einen Track einspiele, kann ich diesem nach fahren (dann zeigt mir das Gerät die Ankunftszeit an, für den Fall, dass ich mit der aktuellen Geschwindigkeit weiter fahre). Bin ich vom Track weg, muss ich diesen erst wieder finden. Meistens funktioniert das ganz gut, heute jedoch nicht.

Die Strecke, die ich mir erstellt hatte, führte mich zuerst zu einer gesperrten Straße, so gesperrt, dass auch mit der Enduro kein durchkommen war. Eine Umleitung war nicht ausgeschildert und auch schwer zu finden. Kaum war ich wieder zurück auf dem Track, stand ich vor einer Baustelle, dieses Mal gab es jedoch eine teilweise ausgeschilderte Umleitung. So wie es schien, wurde jedes zweite Schild aufgestellt. Ähnliches wiederholte sich noch zweimal. Das führte dazu, dass ich mal auf einem Bauernhof stand, dann mitten im Wald vor Bahngleisen und dann plötzlich auf der Autobahn.

symbolbild für misslungenen navigation

Meinen Zeitplan konnte ich somit vergessen, den ausgesuchten Track auch, also habe ich die Navigationsfunktion angeworfen. Die geplante Ankunftszeit zeigte eine Verspätung von ca. 60 Minuten an. Zwischendurch musste ich die Navigation noch mehrfach neu starten, weil mein Navi selbstständig den Zielort verschob oder sonst was machte, was es vorher nie getan hat. Das letzte Softwareupdate war wohl schlecht.

Jedenfalls hat mein Navi mich dann doch ans Ziel geführt, nur nicht zur richtigen Straße sondern 10 Meter darüber. Das liegt daran, dass das Ziel eine Furt ist und nicht die Bundesstraßenbrücke darüber. Ein bisschen Zielpunkt verschieben hilft und schon bin ich auf der Straße zur Furt, die Heike mir ausgesucht hat. Und sie wartet dort schon seit über einer Stunde mit Tee und Gebäck. Wunderbar.

Damit Ihr verstehen könnt, wie wunderbar das ist, muss ich erzählen, wie es zu diesem Treffen kam.

Ich lese Heikes Blog (Link steht oben) schon etwas länger und ab und zu schreibe ich auch mal was unter Ihre Postings auf Google+. Dieses Mal hat sie etwas unter einem meiner Google-Postings geschrieben und mir Koordinaten einer Furt geschickt. Diese Furt lag so grob zwischen Kassel und Hamburg, daher plante ich sie für den Roadblog mit ein und schrieb das als Antwort unter Ihren Kommentar. Ein paar Tage lang geschah dann nichts und dann, kurz vor meiner Abfahrt meldete Heike sich noch einmal und bat an, mich dort zu treffen.

Daraus wurde dann im Laufe der Kommunikation:

  • Heike bringt Kaffee und Kuchen mit
  • Heike bringt Tee und Kuchen mit (ich trinke keinen Kaffee und sie auch nicht)
  • Heike kennt noch vier bis sechs weitere Furten, die ich auch alle fahren muss
  • Und eine semi-legale Endurostrecke kennt sie auch
  • Heike kann leider nicht mit dem Mopped kommen, aber sie käme im Auto
  • Heike hat Steaks gekauft.

Oder kurz, aus einem: Ich kenne Dich nicht, aber wenn Du in der Gegend bist kann ich mal „Hallo“ sagen, machte Heike ein: Ich kennen Dich zwar nicht, aber wenn Du in der Gegend bist dann erstelle ich Dir ein mehrstündiges Unterhaltungsprogramm mit Vollverpflegung.

Das war alles, was ich von Heike wusste, als ich morgens vom Hornettreffen los fuhr.

Und so komme ich also zu unserem ersten Treffen, unter einer Brücke, mit einer Stunde Verspätung. Glücklicherweise musste Heike nicht die ganze Zeit allein auf weiter Flur auf mich warten, sondern hatte Begleitung, ihr Freund, der Z-Fahrer ohne Blog, war bei ihr.
Nach einem kurzen und schnellen Hallo-mit-Tee-und-Kuchen, fahre ich einige Furten, eine eher anspruchsvolle Endurostrecke, erklimme mit der #Hippe Denkmäler und so weiter und so fort. Ich muss das hier gar nicht ausführlich schreiben, denn das Heike schon auf Ihrem Blog getan, lest es also dort und lasst Ihr einen Kommentar da.

Und zwischendurch hat sie mich und andere für einen längeren Besuch eingeladen. Ich kann Euch nur empfehlen: Fahrt alle hin.

z-fahrer auf zzr im wasser

Der Z-Fahrer in einer Furt und Heike filmt

Nach dem Steak (siehe oben) bekam ich noch einen USB-Stick mit den Videos und Fotos in die Hand gedrückt, eine herzliche Umarmung und dann ging es weiter nach Hamburg zu @Moto1203, aber das ist eine andere Geschichte.

 

Wenn Du mich auch treffen willst, guck auf den Kalender, wo ich bin oder lass uns an einem freien Wochenende irgendwo treffen.