Griesgram999 for Bundespräsident

Aus Aktualitätsgründen schreibe ich heute nicht über meine neue ZX-12R, genannt Luxusweibchen. Der Bundespräsi hat heute seinen Platz für jemand anderen geräumt. Seit Dienstag bin ich alt genug für den Job und verkünde hiermit meine offizielle Kandidatur.
Ob das geht? Mir doch egal, ich setze auf das alte Malochermotto, was nicht passt, wird passend gemacht.

Meine Qualifikationen? Na: Ich bin’s.

Sonst noch was? Klar, ich werde nicht zurücktreten, nur weil ein paar Blogger eine andere (und damit natürlich falsche) Meinung als ich haben, selbst wenn andere das dann später nachplappern.
Reicht das? Nicht ganz, ich brauch noch Followerpower und eine Hashtag. Mit Hilfe von Social Media ist ja schon mal jemand Mister President geworden.

Ich glaube, ich wähle #G999fBP also: Griesgram999 for Bundespräsident (schön denglisch). Also bin ich schon einen Schritt weiter, ich habe ein Hashtag. Jetzt seid Ihr dran.

Über das Luxusweibchen schreibe ich dann später.

Liegt es an mir? #Towelday

Heute ist Towelday, der Tag an dem man zum Gedenken an Douglas Adams ein Handtuch bei sich tr??gt. Ich hatte ein Handtuch in herb-m??nnlichem Bleu umgeh??ngt.

Obwohl ich niemand sonst mit einem Handtuch gesehen habe, scheint es hier in der Provinz doch nichts Au??ergew??hnliches zu sein, denn niemand hat seltsam geguckt oder mich darauf angesprochen. Eigentlich hatte ich darauf gehofft, in einer Universit??tsstadt den einen oder anderen Handtuchtr??ger zu treffen, war aber nicht. Wenigstens im B??ro hatte ich mit Nachfragen gerechnet, warum ich denn ein Handtuch dabei h??tte, aber Pustekuchen. Wahrscheinlich wissen die Kolleginnen schon, dass ich manchmal Dinge tue, die Sie auch nach einer Erkl??rung nicht wirklich verstehen oder nachvollziehen k??nnen.

Oder aber, das Handtuch hat mich einfach gut gekleidet.

Wozu noch Zeitungen

Bei Sueddeutsche.de läuft gerade eine Serie unter der obigen Überschrift Wozu noch Journalismus, eine Serie mit dem Titel „Wozu noch Zeitungen gab es vorher.
Bisher habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht, die meisten Zeitungen die ich gelesen hatte, haben es nicht nur nicht geschafft, mich von einem Abo zu überzeugen, sondern vor allem in Wut versetzt, aufgrund von Inkompetenz, Fehlinformation (die meistens intendiert war) und Oberflächlichkeit.
Ich besorge mir meine Informationen im Web, dort habe ich eine Reihe von Newsfeeds abonniert und über Twitter erfahre ich viele Neuigkeiten rund um Themen, die in Zeitungen nicht aufgegriffen werden. Wie ich jetzt am Pfingswochenende erfahren konnte, erfordert das jedoch ein Maß an Medienkompetenz, dass vielen Menschen fehlt, diese sind dann einfach uninformiert.
Mitten im Ruhrgebiet, mitten im Kulturhauptstadt-Jahr, startet die Aktion Schachtzeichen. Die großen gelben Ballons am Himmel sind nicht gerade unauffällig.
Am Ballon-Start-Samstag treffe ich mich mit Ruhrpott-Freunden in einem Bochumer Park zum grillen und erzähle, dass ich gerade eine erste Schachtzeichen-Tour hinter mir habe. Die Fragezeichen in den Gesichtern der anderen hätte ich ausmalen können. Einige hatten zwar so gelbe Ballons gesehen, aber von Schachtzeichen hatten Sie noch nie gehört. Als ich die Aktion erklärte, waren alle begeistert und wollten sich das auch ansehen. Zeitung liest von den Kollegen niemand, aus denselben Gründen wie ich, informiert man sich im Netz.
Es ist mir unverständlich, wie man in Pott leben kann, sich durch das Netz umfassend informiert fühlt und nichts von den Schachtzeichen mitbekommen kann. Und ich rede hier von sechs Akademikern, die sich alle selber eine hohe Internet-Kompetenz attestieren. Alle nutzen ähnliche Tools wie ich (außer Twitter), jedoch scheinbar nur für die Themen, die sie interessieren.
Das hat mir gezeigt, was die einzige und wirkliche Stärke von Zeitungen ist: Die Meldung neben der Meldung, die mich interessiert. So erhalte ich Informationen, von denen ich bisher nicht wusste, dass sie mich interessieren. Ich selbst erhalte diese Informationen regelmäßig und tagesaktuell aus meinem Netzwerk, anderen rate ich zu einem Abo einer Zeitung mit starkem Lokalteil.
Ich hoffe, davon gibt es noch überall wenigstens eine.

Schachtzeichen

Heute, ein kurzer Blick auf die Uhr sagt mir es war schon gestern, jedenfalls am 22. Mai startete die Aktion Schachtzeichen im Rahmen des Kulturhaupstatdtjahres Ruhr.2010.

In dieser Aktion werden ??ber 300 gro??e gelbe Heliumballons an Kabeln ??ber ehemaligen Sch??chten und Zechenanlagen 80 Meter in die Luft gelassen. Von etlichten Aussichtspunkten im Pott kann erh??lt man so einen ??berblick, wo fr??her Kohle gef??rdert wurde. So wird der Wandel, von dem immer geredet wird, sichtbar.

Mehr dazu gibt es auf der Website: www.schachtzeichen.de und einige Bilder bei Flickr

Das ist die erste Ruhr.2010 Aktion, die ich mitmache, es ist die erste, von der ich das Gef??hl habe, dass Sie von weiten Teilen der Bev??lkerung angenommen wird. Ich war heute p??nktlich zum Start um 12 Uhr auf dem Tetraeder, danach an der Bramme und anschlie??end noch auf der Halde Hoheward zusammen mit jeweils einer Menge Menschen. Schade, dass es so diesig war und die Fernsicht behindert wurde.

Schade auch, wenn man bedenkt, dass die offizielle Pleitgen-Crew die Schachtzeichen eigentlich gar nicht haben wollte. Sponsoring und B??rgerinitiative haben es dennoch m??glich gemacht. Vielleicht ist es ja gerade deshalb so erfolgreich?

Morgen werde ich auf jeden Fall versuchen noch ein paar Aussichtspunkte anzusteuern um von dort aus gelbe Ballons zu z??hlen. und am n??chsten Samstag werden die Ballone ab 22 Uhr beleuchtet, das werde ich mir auch ansehen. Am Pfingstmontag gibt es ebenfalls ab 22 Uhr Beleuchtung, da werde ich aber wohl achon auf dem Weg in die Provinz sein

P.S.

Beim heutigen Grillen mitten in Bochum konnten sechs von sieben nicht mit dem Begriff Schachtzeichen anfangen, einige hatten zwar einen gelben Ballon bemerkt, dem aber keine Bedeutung beigemessen. Wie voll w??re es auf den Halden erst gewesen, wenn die Aktion noch bekannter w??re?

Eine rote Fußgängerampel in der Provinz

Ich kam aus dem Theater, nach der Vorstellung noch gemütlich zwei Bionaden getrunken und ein Pläuschchen gehalten, so dass es bereits 00:15 war, als ich mich zu Fuß in Richtung Heimat aufmachte. Einsam zog ich meine Bahn über die hell erleuchtete Neben-Einfallstraße. In einiger Entfernung vor mir bog eine Junge Dame auf meine Straße und ging vor in meine Richtung. Für hiesige Verhältnisse war also dichter Fußgänger-Verkehr. Meine Schritte waren länger und schneller als ihre, also holte ich auf. Dann plötzlich, es lagen noch ca. 100 Meter zwischen uns, fing das Fräulein an zu rennen. Was war los? Fühlte sie sich durch meine freundliche Erscheinung bedroht? Hatte sie Angst um Ihre Brieftasche, Unschuld oder Leben? An der nächsten Ampel hielt sie an, offensichtlich erschöpft durch den kurzen Zwischenspurt. Ich muss zugeben, dieses Verhalten hat mich ein wenig irritiert. Als dann die Fußgänger Ampel grün wurde (das vermute ich zumindest, denn dem Autoverkehr wurde Rot gezeigt) überquerte sie die Straße und ging auf der anderen Seite weiter um kurz danach in einem Hauseingang zu verschwinden. Sie ist also los gespurtet um die Fußgängerampel bei grün zu erwischen! Selbst jetzt, wo ich es schreibe, kann ich es nicht glauben und es es noch mal wiederholen. Sie ist los gerannt, um die Fußgängerampel bei grün zu erreichen. Da ich mir des überaus dichten Autoverkehrs bisher nicht gewahr war, habe ich die Stoppuhr gestartet um zu messen, wie lange es dauerte, bis das nächste Auto kam. 2 Minuten 38 Sekunden. Die Straße ist an der Stelle nicht nur gut beleuchtet sondern geht auch schnurgeradeaus und ist sehr gut einsehbar in alle Richtungen. Los gelaufen um die Fußgängerampel einer autofreien Straße bei Grün zu überqueren. Unglaublich? Aber so steht es geschrieben.