Nürburgring pur #Nring

Manchmal kommen die guten Dinge ja sehr unverhofft. Kaum haben ich mich schweren Herzens dazu durchringen müssen, nicht am hammergeilen #Alpen50 Event teilzunehmen, bekomme ich die Gelegenheit mein #Luxusweibchen auf den Ring der Ringe auszuführen, ein fröhliches Tete-a-Tete mit der grünen Hölle.

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(Bild Wikipedia)

Nachdem ich erst vor kurzem das erste Mal Rennstreckenluft schnuppern konnte soll es dieses Mal gleich das ganze dicke Brett werden, @schrm und ich werden Ring befahren. Und als wäre das noch nicht genug, werde ich, wenn denn alles klappt, von Helmut Dähne persönlich lernen können, wie denn da so eine schnelle Linie aussieht. Die legendären 7:49,71 werde ich sicherlich auch schaffen und sogar noch ein paar Minuten mehr, da bin ich mir sicher.

Vielen Dank an Metzeler, die mir dieses Erlebnis ermöglichen und dafür verantwortlich sind, dass ich mir schon einen zwölf Meter langen Ast gefreut habe. Ich stehe brüllend auf dem Balkon und werde von der Nachbarin mit Gegenständen beworfen und „Ruhe!“-Rufen bedacht. Egal, ich freu mich weiter und werde mit dem Hashtag #Nring twittern.

P.S.

Braucht jemand von Euch einen getragenen linken Turnschuh Größe 39? Falls nicht, werde ich ihn der Nachbarin wieder zurückwerfen.

P.P.S.

Geilgeilgeilgeilgeilgeilgeil

Das erste Mal auf der Rennstrecke #Mintt11

Der letzte Blogbeitrag von dem grandiosen Tag in Baden-Baden, zu dem mich Metzeler eingeladen hatte. Mein persönlicher Höhepunkt: fahren auf der Rennstrecke. Bisher bin ich schon einige 100.000 Kilometer mit motorisierten Zweirädern unterwegs gewesen, immer auf der Straße. Jetzt durfte ich das erste Mal auf eine Rennstrecke. Streng genommen ist es keine Rennstrecke sondern eine Teststrecke, aber es ist ein abgesperrter Rundkurs und das zählt. Die Teilnehmer wurden in drei Gruppen eingeteilt, ich war in der blauen, der mittleren Gruppe. Anfangs war ich skeptisch ob ich als Neuling nicht eher zu den Langsamen gehören sollte, vor allem weil die einen griesgramgrünen Nummernaufkleber auf den Helm bekommen haben. Aber da es keine Nummer 999 gab, und fast alle Twitterer ebenfalls blau waren (Ich glaube nur @SystemStig war rot, also schnell), wollte ich nicht tauschen.

Vor dem Start gab es eine kurze Einweisung: Beim ersten Turn wird hinter einem Instruktor gefahren und nicht überholt, die kleine Flaggenkunde (gelb, rot und kariert) und die Anweisung, dass niemand anhalten soll, wenn etwas passiert, dafür seien Streckenposten vor Ort. Dazu gab es noch die Hinweise: nicht am Fahrwerk fummeln, Schlüssel nach der Fahrt stecken lassen und alle Moppeds sind mit Rennstreckentauglichen Reifen ausgerüstet haben aber keine Reifenwärmer. Wenn wir uns also auf ein Mopped setzen, vorher kurz mit der Hand fühlen, ob der Reifen schon warm ist, ansonsten anfangs vorsichtiger sein. Ich bin immer mit dem K3 gefahren, dass ich mit meiner Landstraßenfahrweise diesen Reifen nicht wirklich testen kann war mir vorher klar. Ich fühlte mich immer wohl und war mir jederzeit sicher, dass der Reifen sich eher langweilt als dass er in der Nähe des Grenzbereiches wäre.

Twittern_auf_der_Rennstrecke

Twittern auf der Rennstrecke

Zurück in der Zeit und vor meiner ersten Ausfahrt. Ich wähle die GSXR 750, ein Vierzylinder ist immer leichter fahrbar als ein Zweizylinder und ich denke, die 750er wird auch nicht so biestig sein wie die 200PS Beemer. Das bestätge ich mir später selbst. @Pistonpin wählt für die erste Ausfahrt die HP2 Sport (Mit der hatte ich geliebäugelt, aber ich wollte am Anfang ein leicht zu fahrendes Mopped haben das wäre meine Wahl gewsen, wenn ich noch einen Turn hätte fahren können) und die anderen nehmen alle das bayrische Superbike. Schnell zum Klo bevor es losgeht, war der Plan. Als ich zurückkam fuhr gerade der Letzte aus der Box. Damn! Also schnell Helm auf, Handschuhe an und die Gixxer starten.

An der Boxenausfahrt wurde ich dann raus gewunken, um mich an den gerade vorbeifahrenden Vierer-Zug anzuschließen. Die Jungs (sah zumindest so aus, als sei hier keines der wenigen Mädels dabei) waren jetzt schon eine Runde eingerollt und zogen gleich ordentlich am Kabel, gingen fast ungebremst in die erste Links, alle im ordentlichen Hanging-Off in einer Geschwindigkeit mit der ich nie auf einer Landstraße eine unbekannte Kurve angehen würde, man denke nur an: Trecker, Dosen die einem auf der eigenen Spur entgegenkommen, Kuhfladen, Linksabbieger etc. Aber mit all dem war hier natürlich nicht zu rechnen und die Moppeds vor mir (zwei S1000 und eine RC8) hatten noch ordentlich Luft unter den Rasten, also komme ich da auch durch. Und sofort in die nächste Doppelrechts, kurz ans Gas und dann hart bremsen vor der engen Rechts bevor es auf die lange Gerade geht. Die Jungs vor mir hatten ordentlich Vorsprung also gab ich der Suzi die Sporen und holte auf der Geraden auf, was ich bisher verloren hatte. Die Gixxer marschiert ordentlich los, aber ich bin noch einen Gang zu hoch also kurz stepptanzen und Feuer. Das Vorderrad wird leicht und der Motor brüllt seinen wilden Sound bei fünfstellinger Drehzahl in meinen Helm. Ankern und rechts ins Geschlängel. Meine Linie ist eine ganz andere als die der Vorrausfahrenden aber ich komme durch die Kurven, die Knie am Tank und schön aufrecht sitzend, so wie auf der Straße, damit ich möglichst viel Überblick habe. Die Gruppe vor mir ist in den Kurven deutlich schneller, ich nutze die Geraden um aufzuholen, der Instruktor vorne bummelt auf den Geraden und legt Wert auf die Linie, sonst wäre ich wohl abgehängt worden, denn unser Trüppchen war wirklich verdammt zügig unterwegs. Ich fühlte mich jedoch nie überfordert sondern nur gefordert und mit jeder Kurve wird es besser, nach drei Runden bleibe ich auch bei den Kurven an meinem Vordermann dran. Yeah, was ein Spaß so ohne Angst vor unliebsamen Überraschungen oder Ablenkung von interessanter Landschaft einfach nur fahren. Wir waren wirklich schnell, zumindest im Vergleich zu den anderen Gruppen auf der Strecke, wir haben alle mindestens einmal überholt. Die Gruppen überholen sich auf der Geraden, wenn wir also in den Kurven auf eine andere Gruppe auflaufen denke ich mir „Platz da, wir wollen Spaß!“ Und dann macht unser Instruktor so ein komisches Handzeichen, das in der Einweisung nicht vorkam, ich gehe erst mal vom Gas um zu sehen, was passiert. Der Zweite geht rechts aus der Linie, der Dritte überholt, ich auch und Nummer Zwei schließt sich wieder hinten an. Ich bin ganz verwirrt, jemand fährt hinter mir und ich sehe ihn nicht, die Rückspiegel sind abgeklappt oder abgebaut, wir fahren schließlich Rennstrecke. Hören tu ich die S1000 hinter mir auch nicht, höre nur das wunderbar aggressive Fauchen der Siebenhalber, sehe erst, dass der Hintermann da ist, als ich mich in der nächsten Runde auf der Geraden umdrehe. Weiter geht‘s andere Gruppen überholen, jetzt auch schon mal in den Kurven. Runter auf die Rasten Du Biest, ich fahr doch schon gewaltige Schräglage! Aber keine Chance, dafür sind wir wohl doch noch zu langsam und aufrecht. Ob ich auch mal das mit dem Knie probieren soll? Im Gegensatz zu den anderen fahre ich jedoch in meiner Textilhose, mit der ich auch hergekommen bin, keine einteilige Rennkombi mit Schleifstein am Knie und jetzt mitten im Turn einen neuen Fahrstil probieren und dem Hintermann eventuell die Linie versauen? Ich lass es lieber. Wieder das Handzeichen von vorne, jetzt bin ich direkt hinter dem Instruktor. Hey, da guckt mich eine Videokamera an! Jetzt liegt es an mir die Reisegeschwindigeit der Gruppe zu bestimmen also versuch ich in den Auspuff des Vordermanns zu kriechen. Vollgas, noch später bremsen volle Schräglage. Der Instruktor nimmt die linke Hand vom Lenker um in der Kurve gelangweilt das Gras zu streicheln, ich kämpfe mit der Linie. Er fängt an seltsam auf der Maschine herumzuturnen und in meine Richtung zu gestikulieren, fährt demonstrativ Hanging off und ich guck mir den Bewegungsablauf genau an, mach es aber nicht nach. Das scheint ihn zu ärgern, aber ich bleibe dran. Gib Gas Mann, ich will rasen, noch schneller werden, denke ich noch als ein Typ mit karrierter Flagge auf der Strecke steht. Noch eine Runde, noch eine Gruppe überholen und dann rein. Ende, glücklich.

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Kurz überlege ich mir, dass Crossen sausen zu lassen und gleich noch mal auf die Piste zu gehen, entscheide mich bekanntermaßen jedoch anders. Mein Instruktor geht gleich wieder auf die Piste. Später sehe ich, es ist Jürgen Fuchs (1996 vierter in der Motorrad WM und noch viel mehr Siege vorher und nachher) hinter dem ich hergefahren bin, und er konnte mich nicht abhängen. Wie geil ist das denn?

Nachmittags bin ich nach dem Crossen und der Landstraße noch ein zweites Mal auf die Piste, dieses Mal alleine, mit Überholen (und überholt werden) und auf einer S1000RR. Mir persönlich hat die Gixxer besser geschmeckt, ohne dass ich das irgendwo konkret dran festmachen könnte. Aber der Druck den der BMW-Vierzylinder entwickelt hat, wie leicht das Vorderrad stieg, als ich kurz vor Rot den Dritten reingerissen habe (Schaltautomat!), sprachlos.

P.S.
Ich sehe gerade Bike auf Sport 1 und da wird gerade auf dem LuK Drivingcenter in Baden-Baden getestet. Ist schon cool, wenn man die Streckenabschnitte und Einlenkpunkte wiedererkennt.

P.P.S.
Wo ich den Beitrag gerade schreibe fällt mir ein, dass ich noch gar nicht gefragt habe, ob ich das Video irgendwo herkriegen kann.

P.P.P.S.
Natürlich will ich noch mal!

Landstraßentour #Mintt11

Nach dem Crossen war ich richtig angeschlagen, so dass ich lieber nicht sofort wieder  auf die Rennstrecke wollte. Ich habe mich daher entschieden, an der angebotenen Tour über die Landstraße teilzunehmen. Mit zwölf Leuten und drei Guides ging es ca. eine Stunde lang über die Straßen rund um das Baden Airfield. Für diese Strecke hatte Metzeler ca. zwei Dutzend Bigbikes zur Verfügung gestellt, von der 1200er Sporty (lustig, statt einem Rücklicht hat das Ding rote LEDs in den Blinkern) bis zur tourigen Sechszylinder BMW. Da fiel mir die Wahl schwer. Als @schrm sich spontan für die Z1000 entschied, erinnerte ich wieder daran, wie viel Spaß mir die CB1000R beim #HondaTT11 gemacht hatte und ich wählte die 1050er Speed Triple, die ebenfalls vorhandene Honda kannte ich ja bereits. Keine gute Wahl, denn die Trumpet war todeslangweilig. In der Presse liest man immer vom tollen Dreizylinder-Sound, was ich bisher nicht bestätigen konnte, denn das Aupuffgeräusch klingt für mich in der Vorbeifahrt eher wie eine 600er Bandit. Wenn man selbst fährt, hört man jedoch das Ansauggeräusch sehr viel besser, und das ist dieser charakteristische Sound, von dem immer geschrieben wird. Das ist aber leider auch schon alles. Die Sitzposition hat mich an die CB1300 erinnert, war also eher gemütlich, die Lenkerkröpfung passte jedoch nicht richtig, das Fahrwerk war zu hart, es fühlte sich ein bisschen wie ein Starrahmen an, das Hinterrad fiel in jedes Schlagloch. Ansonsten war das Mopped unauffällig, es hat funktioniert, aber Spaß stellte sich bei mir nicht ein. Sie ist weder besonders handlich, noch besonders stabil, die Beschleunigung ist gefühlt ebenfalls nur durchschnittlich, so wie 90 PS auf 250 Kilo nicht wie 135 PS auf 214 Kilo.

Tiumph_1050_speed_triple

In der Fotopause habe ich dann die Gelegenheit genutzt und nach einem Tauschpartner gesucht und auch schnell gefunden. Der Kollege, der mit der V-Rod fuhr, war froh, dass er von dem Bock runterkam und ich hatte das erste Mal die Gelegenheit, eine Harley zu fahren. Okay, eine V-Rod, genauer eine VRSCF (oder so). Wider Erwarten hatte ich mit dem Ding mehr Spaß als mit der Speed Triple. Das lag vor allem daran, dass die H-D eher seltsam konstruiert ist. Die Klappmesser-Sitzposition, Hände und Füße weit vorne, Arsch weit unten und hinten war sehr gewöhnungsbedürftig. Mit dem Kopf in derselben Höhe wie in einem Auto fehlt die moppedtypische Übersicht auf der Straße und neben der 800er GS stehend, auf der @Moto1203 unterwegs war, hatte ich den Kopf auf Sattelhöhe. Beim losfahren habe ich die Fußrasten jedes Mal instinktiv einen Meter weiter hinten gesucht. Bei dieser Sitzposition konnte mir der Motor die Arme gar nicht mehr länger ziehen, aber auch bei einem anderen Lenker hätte der Qualm von dem Motor dafür sicherlich nicht gereicht, die Leistung ist in etwas auf dem Niveau wie bei einem großen Boxer, ausreichend um alle Autos herzubrennen, bei anderen Moppeds wird es jedoch schwer. Da der vorherige Fahrer sich über die Kurvenunwilligkeit und mangelnde Schräglagenfreiheit beschwert hatte, er nannte die H-D gar unfahrbar, habe ich mich ganz hinten in der Schlange eingereiht, damit die anderen in Ruhe fahren können. Wie es sich gehört, wenn man in einer großen Gruppe mit Leuten fährt, mit denen man noch nie gefahren ist, herrschte auf der Ausfahrt internes Überholverbot und ich wollte keinem im Weg stehen. Das war aber gar nicht nötig, denn die V-Rod kann sehr wohl Kurven fahren, auch mit dem 240er Hinterreifen (je breiter der Reifen, desto mehr Schräglage braucht man um um die Kurve zu kommen). Als zwölfter in der Gruppe viel mir auf, wie unterschiedlich die Fahrstile waren, es gab es Leute, die versuchten ohne Schräglage durch die Kurven zu kommen und Leute, die sich nicht trauten mit einer 1200er BMW einen LKW zu überholen, aber so dicht auffuhren, dass sie nur noch Rückwand sehen konnten (unverständlich und dumm). Beim nächsten Fotohalt habe ich mich also wieder vorne einsortiert. Hier konnte ich mit höherer Kurvengeschwindigkeit über die Landstraßen fahren und bekam die Harley auch auf die Rasten herunter. Das ständige Kratzen hört sich zwar unschön an, stört jedoch die Linie nicht wirklich. Damit das Biest bremst, muss man ordentlich reingreifen und kräftig ziehen bzw. treten. Ich hatte Spaß und konnte mit Z1000 und Co. gut mitfahren. Sollte es jemals zu einem Tempolimit in Deutschland kommen, wäre eine V-Rod mehr als nur eine Überlegung wert, dann aber eher eine Street-Rod, die liegt höher, hat somit mehr Schräglagenfreiheit und die Fußrasten liegen weiter hinten. Oder eine Ducati Diavel, die ich jetzt auch mal testen möchte.

H-d_v-rod

Die Gruppengröße, besonders weil wir so heterogen zusammengesetzt waren, störte ein wenig den Fluss, da die Vorderen immer wieder auf die Hinteren warten mussten. Bei zwölf Fahrern und drei Guides hätte die Gruppe auch aufgeteilt werden können. Metzeler hätte uns auch ganz ohne Guides auf die Straßen lassen können, so wie Honda ein paar Wochen vorher. In der Tour steckt also noch Verbesserungspotential.
Hätte ich noch Zeit für eine weitere Tour gehabt, hätte ich gerne die dicke BMW getestet. Später.

Die Moppeds in diesem Beitrag:
1200er Sporty – Harley Davidson
Tourige Sechszylinder BMW – K 1600 GTL
Z1000 – Kawasaki
CB1000R – Honda
1050er Speed Triple – Triumph
600er Bandit – Suzuki GSF600  (wird nicht mehr gebaut)
CB1300 – Honda
V-Rod – Harley Davidson
800er GS – BMW F
1200er BMW – R 1200 GS
Street-Rod – Harley- Davidson (wird nicht mehr gebaut)
Ducati Diavel

Das erste Mal auf der Cross-Piste #Mintt11

Leider hatte ich in den letzten Wochen zu viel zu tun, um bereits in Vorfeld zu #mint11 (Metzeler Interact Testtage 2011) zu berichten. Metzeler hat mich und andere twitternden Blogger eingeladen mal die neuen Reifen zu testen, auf der Rennstrecke, im Gelände und auf der Straße.
Hölle, war das ein geiler Tag mit vielen Premieren für mich. Ich werde es in mehreren Beiträgen verwursten, hier der erste, zum dritten Programmpunkt. Der Tag fing mit der Vorstellung der Reifentechnologie an, dazu können die Jungs und Mädels bei Metzeler mehr sagen als ich. Der zweite Punkt auf meiner Tagesordnung war meine erste Fahrt auf einer Rennstrecken (Siebeneinhalber Gixxer) , zu dem ich später einen Beitrag schreiben werde. Hier geht es jetzt um meine erste Fahrt im Gelände. Klar, ich bin bei den #HondaTT11 mit der Crossrunner zum Blümchenpflücken

blümchen pflücken

über die Wiese, bin also schon offroad gefahren, aber das war etwas ganz anderes. Mit KTMs schärfsten Waffen aus dem Endurosegment, Zwei- und Viertakter von 250 bis 450 ccm und einem Instruktor ging es auf eine Crossstrecke, auf der EM-Läufe ausgetragen werden. Zuerst ging es allerdings auf das Cross-Pendant zum Idiotenhügel. Es galt die Grundtechniken zu lernen. Stehen bei Geradeausfahrt, auf dem Tank sitzen und Beinchen nach vorne in den Kurven, Mopped in die Kurve drücken und alles vergessen, was auf der Straße zählt.
Hölle war das anstrengend. Ich war nach 10 Minuten und einem Sturz echt fertig. Auf den Bildern sieht es ganz okay aus, aber ich habe mich echt überfordert gefühlt, und das bereits bei leicht gesteigerter Schrittgeschwindigkeit.
Nach einer längeren Verschnaufpause ging es dann auf die große Strecke. Da war ich nach anderthalb Runden Schleichfahrt so fertig, dass ich nicht mehr konnte. Die Klamotten waren durchgeschwitzt, das Polster im Helm triefnass. Die Beine waren wie Pudding, für mehr fehlte mir die Kondition. Wenn ich an dem Tag noch mal fahren wollte, dann wusste ich hier aufhören. @Pistonpin und @ErnieTroelf waren da weit besser drauf. Respekt. Apropos, mein Respekt vor den Wilden, die das wettkampfmäßig betreiben, ihre Moppeds den Erzberg hochprügeln oder die Dakar fahren ist durch meine paar Minuten um ein unendliches gestiegen. Ja, ich war an dem Tag konditionell angeschlagen und von den Moppeds überfordert. Trotzdem bin ich froh, dass ich unter so professionellen Bedingungen meine ersten Meter im Gelände zurücklegen konnte. Ich werde mich mit Sicherheit bei nächster Gelegenheit nochmal in so einen Sandkasten stürzen und es wieder probieren. Ein neues Hobby wird es von mir aber wohl nicht werden.

Das folgende Bild hat entweder @biketourgermany oder @moto1203 gemacht.

*Edith* Wie aus den Kommentaren ersichtlich, hat @biketourgermany das Schräglagen-Bild gemacht.

Profivrosser in maximaler schräglage

Der elektrische Reiter #HeyHeyHey

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Während das Luxusweibchen gemütlich in der Werkstatt inspiziert wird hat mir Kawasaki Zukal einen Elektro-Roller als Leihfahrzeug zur Verfügung gestellt. Es handelt sich dabei um den e-max 110S der juristisch einem Mokick entspricht. Das Ding fährt 45 Spitze (bergab auch deutlich über 50) und hat einen 2,75 kW Radnabenmotor der mit einem Druck auf den Boost-Knopf kurzzeitig 3,85kW liefert. Damit schafft der Roller auch bei 10% Steigung noch über 40 wie ich feststellen konnte.
Das sind, besonders im Vergleich zum Luxusweibchen natürlich keine Werte die mich vom Hocker hauen, für den Stadtverkehr in der Provinz jedoch absolut ausreichend. Hier fährt man in der Dose sowieso lieber 40 als 50 und Beschleunigung an der grünen Ampel scheint auch von großem Übel zu sein. Somit war ich also kein Verkehrshindernis. Die Bremsen funktionieren top, das Fahrwerk rumpelt ein bisschen durch die Schlaglöcher, was wohl an den kleinen Rädern liegt. Das Rumpeln fällt vor allem deshalb so negativ auf, weil es Geräusche macht, die macht der Elektro-Roller sonst nämlich nicht. Alles was man hört ist das windige Pfeifen oder der schlechte Gesang des Fahrers.
Das spektakulärste an dem Roller ist das Fehlen von Spektakulärem. Ich habe mich drauf gesetzt, den Zündschlüssen (wie nennt man das eigentlich, wenn nichts in dem Fahrzeug zündet?) rumgedreht und am Gasgriff (heißt bei Stromern bestimmt auch anders) gedreht. Den Drehwinkel bis zum Vollstrom (also Vollgas bei Verbrennungsmotoren) finde ich ein wenig lang, aber die Geschwindigkeit ist damit gut und fein regulierbar.
Die Reichweite mit einer Akkuladung soll 70 bis 90 km betragen, damit kommt der Roller wohl nicht als #alpen50 (mit 50ccm über die Alpen) Fahrzeug in Frage, denn ein Tankstopp dauert laut Prospekt vier bis sechs Stunden. Als Stadtfahrzeug kann ich mir den Roller allerdings sehr gut vorstellen, wenn ich denn irgendwo eine 220V Steckdose hätte um über Nacht zu leeren Batterien mit frischem Saft zu versorgen.

Weil hier kein Zweitakter auf Nenndrehzahl kreischt ist es richtig entspannt und gemütlich mit dem e-max zu fahren, es hat keine zehn Minuten gedauert und ich entdeckte die entschleunigte Langsamkeit für mich, wie @motorradblogger es immer wieder so treffend beschreibt, wenn er von Ausflügen mit seiner Diesel Enfield erzählt.

Übrigens: 2,75kW sind 3,88 PS und 3,85kW sind 5,24 PS und die Kiste wiegt vollgetankt (haha) 181kg.

*Edith

Die Alpenrunde mit Mokicks heißt #Alpen50 und nicht TWalpen, wie hier ursprünglich stand. #Twalpen10 war meine letztjährige Wanderung über das Gebirge.