Triumph Speed Triple RS in Oschersleben

Nach der Überraschung, dass Triumph die Trident für Rennstreckentest zur Verfügung stellt und der erwartet großartigen Street Triple RS geht es nun weiter. Dritte Runde: Triumph Speed Tripple 1200 RS, silbergrau, 1.160 ccm, 180 PS und englisches Kennzeichen (Wenn schon kein Cuppa Brew, dann wenigstens einen Rechtslenker). Die letzte Speed Triple, die ich gefahren bin, hat mir nicht so getaugt. Und falls Ihr Euch fragt, warum ich dann überhaupt auf die 1.200er aufsteige und nicht noch ein Runden mit der mega phantastischen Streety drehe, dann möchte ich Euch sagen: Ich bin hier um mir meine Vorurteile bestätigen zu lassen und dafür muss ich fahren. Ergebnissoffen my ass!

Gleich geht es los. Ich setze mich auf die Neue und bin sofort überrascht, sie fühlt sich nicht viel größer an, als die Streety. In meiner Erinnerung war die 1050er ein ganz anderer Trumm, die Zwölfer sollte demnach noch trummiger sein. Mal sehen, wie es gleich auf der Strecke ist.
Schnell noch ein Blick auf den LCD-Schirm. Huch, kein Track-Mode aktiviert. Während wir noch durch die Boxengasse rollen klicke ich mit dem linken Daumen auf dem Joystick herum. „Musik (habe ich nie an), Navigation (Rico kennt den Weg), Telefon (liegt in der Box) … hier bin ich falsch. Andere Taste: Aah, da ist er, der Track-Mode und gleich daneben steht eine Warnung, irgendwas mit ABS. Rico beschleunigt auf die Strecke, ich habe keine Zeit mehr zu gucken. Wenn das ABS wirklich aus ist, dann geht es eben ohne, so wie auf der #Hippe und allen anderen meiner Moppeds auch. Die Testbremsung am Ende des Stints funktioniert jedenfalls super.

Es gelingt mir von Anfang an viel besser die Linie zu halten, was mit Sicherheit aber nicht bedeutet, dass die Speed Tripple besser ist als die kleine Schwester (ich bleibe meinen Vorurteilen treu). Es liegt vermutlich daran, dass es der dritte Stint des Tages ist.
Rico zieht immer noch deutlich früher am Kabel als ich, wenn es aus der Kurve raus geht. Auf der Geraden bin ich aber deutlich früher wieder dran als mit der Streety. Logisch, denn jetzt habe ich 50% mehr Pferde als in der letzten Runde.
Die 1200er wiegt mehr als die 765er (ich schätze 15 kg fahrfertig), der größere Motor bringt mehr stabilisierende Kreiselkräfte mit. Damit ist sie nicht ganz so handlich wie die Streety oder gar die Trident zuvor, was ich besonders in der Wechselkurve merke. Aber genau das ist es, das macht mir überraschenderweise mehr Spaß. Wo die Streety alles von alleine macht, wie eine Ballerina zur Musik der Streckenführung von einer Kurve zur nächsten tanzt, braucht die Große Impulse, um in die Kurve zu biegen; Impulse, nicht Arbeit. Die Speed Triple ist deutlich handlicher, als die Vorgängerin, beinahe leichtfüßig.
Und jede Runde ziehe ich das Gas ein Stück früher auf, ohne Angst davor, dass die 180 PS Unsinn machen würden. Selbstverständlich gibt es hier 6-Achsen elektronische Helferlein, aber die brauche ich nicht. Zumindest bemerke ich sie nicht. Mit dem Gasgriff lässt sich die Leistung feinfühlig und exakt dosieren. Jede Runde geht‘s ein bisschen schneller rein und durch die Kurve. Nach jeder Kurve bin ich näher an Ricos Auspuff.
Ich habe mehr Spaß als auf den beiden anderen Moppeds. Liegt es daran, dass ich mich eingegroovt habe oder vielleicht doch an der Speed Triple? Ich weiß es nicht, meine gut gepflegten Vorurteile weichen auf. Und schon ist die Zeit um und die Zielflagge wird geschwenkt.
Mist, ich habe nichts gefunden, um die 1200er schlecht zu reden. Meine geliebten Vorurteile sind weg.

Auf jeden Fall bekommt die Speed Triple von mir ebenfalls fünf Sterne und ein extra Lob, fast wie die Streety, die aber immer noch mein Liebling ist, weil: alte Liebe und so.

Das Fazit von der Rennstrecke

Welche Triumph würde ich mir für die Rennstrecke kaufen? Das ist gar nicht so einfach zu beantworten. Den meisten Spaß hatte ich, wenn ich ehrlich zu mir bin, auf der Speed Triple. Aber: Für die 10.000 Eumel, die sie mehr kostet als die Trident könnte ich mit der 660er eine Menge Kilometer auf den Rennstrecken dieser Welt zurücklegen und wäre anschließend vielleicht schnell genug für die Streety RS.
Gut, dass ich mich nicht entscheiden muss, weil ich kein Mopped für die Renne suche. Und jetzt ist erst mal Mittagspause.

Am Nachmittag ging es dann auf die Landstraße, aber das ist eine andere Geschichte.

Warum ich kein Moto3 mehr gucke

Ich gucke gerne Moppedrennen: MotoGP, Suberbikes, Langstreckenrennen. Ich mag es, wenn es auf der Strecke richtig eng ist und der Sieg erst in der letzten Kurve entschieden wird. Enge Rennen und die Entscheidung in der letzte Kurve ist genau das, was so ziemlich jeden Moto3-Rennen bietet. Trotzdem hatte ich bei den Rennen immer ein mulmiges Gefühl, denn in meinen Augen waren die Rennen zu eng.

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Sicherer als viele glauben

Motorradsport ist gefährlich, gefährlicher als viele andere Motorsportarten. Das ist mir klar, aber das gibt mir nicht den Kick. Ich gucke die Rennen nicht, um Stürze zu sehen. Ich kotze regelmäßig, wenn ich Zusammenfassungen aus Servis TV oder auch die offiziellen Videos der MotoGP sehe, die nur aus Start, Stürzen und Zieldurchfahrt bestehen. Wenn es nach mir gehen würde, ich hätte jede Wiederholung eines Sturzen in den Medien verbieten. Ich weiß aber auch (und finde es scheiße), dass viele Menschen genau das sehen wollen.
Ich weiß auch, dass ein Sturz mit dem Mopped nicht so gefährlich ist, wie Joe Publlic und Otto Normal glauben. Ein Lowsider ist ein Sturz auf 50 cm Höhe. Der anschließende Rutscher in der mit Protectoren und Airbag ausgestatteten Lederkombi ist auch nicht sehr gefährlich, solange keine Hindernisse in Weg stehen.
Auf einer modernen und sicheren Rennstrecke gibt es Sturzräume, Airfences und andere Dinge. Auf der Landstraßen gibt es in der Regel nur gefährliche Leid-Planken. (Das ist ein Shout-Out und Danke in Richtung MERHSi.)

Was ist zu eng?

Gefährlich wird es für die Fahrer also vor allem dann, wenn sie nicht ungestört durch die Gegend rutschen können. Bei der Streckenplanung wird berücksichtitg, dass möglichst keine festen Hindernisse im Rutschweg stehen. Kiesbetten sollen den Rutscher bremsen, Reifenstapel und Airfences den Einschlag. Die fehlenden Sturzräume sind das, was alte Strecken, Stadtrennen und Road Racing so gefährlich machen.
Neben den festen Hindenissen gibt es da noch die beweglichen: Moppeds und Fahrer. Und je enger das Rennen und je größer die Gruppe, in der die Fahrer fahren, desto größer die Chance, das Fahrer, Gestürzter und rutschendes Mopped aufeinander treffen.
Ein Sturz in der Gruppe ist immer haaarstreubend. Das gilt gleich mehrfach, wenn ein Fahrer einen Highsider am Kuvenausgang hinlegt und nicht weg von der Rennstrecke rutscht, sondern entlang der Strecke. Die nachfolgenden Fahrer haben wenig Chancen, einem Gestürzten und seinem rutschenden Mopped auszuweichen. Und wenn dann gleich mehrere Mopped Seite an Seite fahren, ist es noch schwerer überhaupt ausweichen zu können. Wenn 15 Fahrer innerhalb von 1.5 Sekunden fahren, dann ist es sehr gefährlich, wenn einer von ihnen stürzt. Ich brauche hier sicherlich nicht im Detail erklären, was alles passieren kann.
Wer für mehr Sicherheit sorgen will, muss dafür sorgen, dass die Abstände im Rennen größer werden und die Pulks kleiner. Gerade gegen Ende des Rennes, wenn die Leistungsfähigkeit nachlässt, Die Zielflagge näher ist und sich ein höheres Risiko mehr lohnt. Das Moto3 Reglement ist jedoch darauf ausgelegt, dass es möglichst lange, möglichst eng bleibt.

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Wird es nicht langweilig, wenn die Abstände größer werden?

Kurze Antwort: Nein. Man muss nur einmal ein Rennen in der Moto2 oder der Moto GP gucken. Auch dort liegen die Rundenzeiten der Schnellsten sehr eng beisammen, aber im Rennen gibt es dann größere Abstände und kleinere Gruppen.
Es ist immer so gewesen, dass sich die schnellsten Fahrer durchsetzen, deshalb sind es immer wieder die gleichen Namen, die auf den Siegerlisten stehen, auch in der Moto3.
Im TV wird in der Regel immer nur die Spitze des Pulks gezeigt (außer jemand stürzt), mehr als drei Fahrer sind nur selten zu sehen, wenn sie nicht gerade durch eine Schikane fahren. Ein großer Pulk macht die Bilder nicht spannender, außer man möchte Stürze sehen.

Warum jetzt?

Erinnert Ihr euch noch an den Horror-Crash am Red Bull-Ring in der MotoGP leztes Jahr? Morbidellis Mopped räumt nach dem Sturz beinahe Vinales und Rossi ab, als es quer durch das Feld fliegt.
Damals wurden große Versprechungen gemacht diesen Streckenabschnitt für die Fahrer sicherer zu machen. Fragt mal die Fahrer, was getan wurde. Nix!
Trotzdem finden zwei Renn-Wochenende auf dem Ring statt.
Diese Ignoranz gegenüber der Sicherheit der Fahrer war der letzte Tropfen, den ich brauchte.

Warum nur die Moto3?

In der Moto3 gibt es neben den im technischen Reglement festgeschriebenen Risiken seit vielen Rennen zusätzlich den erkennbaren Willen der Rennleitungen und Reglementmachern, gefährliches Verhalten auf der Rennstrecke nicht zu bestrafen.
Viele Moto3-Piloten bummeln im Qualifying über die Strecke, stehen auf der Ideallinie herum und warten darauf, dass sie einen Windschatten von einem schnellen Fahrer bekommen können. Dieses Verhalten ist gefährlich und wurde immer wieder in allen Medien aufgegriffen und kritisiert (in den Medien, die davon leben, über möglichst spektakulären Sport zu berichten). Dennoch passiert nichts. Weder drakonische Strafen, noch eine Änderung des Qualifying-Formats oder anderes.
Die Show ist wichtiger als die Sicherheit. Also gucke ich die Show nicht mehr.

Was könnte getan werden?

Zum ersten, wie bereits oben erwähnt, könnte gefährliches Verhalten auf der Strecke härter bestraft werden.
Rennstrecken, die Sicherheitsmängel nicht ausräumen, könnten nicht mehr gefahren werden.
Das technische Reglement der Moto3 könnte geändert werden.
Das möchte ich ein bisschen ausführen.

Die Technik und die Regeln – macht die Moppeds schneller!

Diese Forderung läuft am Sicherheitsverständnis von Joe und Otto wohl vollkommen vorbei, kennen sie doch aus dem Straßenverkehr immer nur die Reaktion: Tempolimit veringert, wenn es sicherer werden soll (was fast immer totaler Unfug ist).
Ich versuche es mal so zu formulieren. Wenn der Fahrer schneller als das Mopped ist, dann kann er das Maximum aus dem Mopped herausholen. Das Maximum wird durch das technische Reglement vorgegeben.
Je mehr Fahrer schneller sind als ihr Mopped, desto mehr Fahrer können sehr ähnliche Rundenzeiten fahren, desto mehr Fahrer können sehr ähnliche Rennzeiten fahren.
Wenn der Fahrer schneller als das Mopped ist, ist es egal, ob er 0,1 Sekunden schneller ist als das Mopped oder 1 Sekunde.
Schnellere Moppeds würden dafür sorgen, dass weniger Fahrer ähnliche Rundenzeiten fahren können, die Pulks werden kleiner. In den schnelleren Klassen sind die Moppeds schneller als die Fahrer, dagilt es , sich möglichst nahe an das Mopped-Maximum heran zufahren ohne das das Talent ausgeht.
Unter Journalisten wurde in den vergangenen Wochen darüber diskutiert, 450er Motoren aus dem Motocross zu verwenden. Das hätte den Vorteil, dass nicht nur KTM und Honda Motoren liefern könnten. Ich denke nicht, dass genau das die Lösung ist, bin aber auch nicht Experte genug, um einen besseren Vorschlag zu machen.
Niemand hatte jedoch eine andere Idee, als schnellere Moppeds.
Neben schnelleren Moppeds könnte es auch helfen, wenn die Moppeds unterschiedlicher sind. Technisch weitgehend gleiche Moppeds sind auf jedem Streckenabschnitt gleich schnell, was auch dazu führt, dass der Pulk nicht aufgebrochen wird.

ERGÄNZUNG

Jurgen van den Goorbergh, früher 500er, dann Dakar und jetzt Vater eines Moto3 Fahrers in der CIV, hat sich Gedanken gemacht. Er sieht das Hauptproblem in der Getriebeabstufung der Moto3. Durch die weite Spreizung der oberen beiden Gänge sind die Fahrer auf Windschatten angewiesenm im Rennen und auch in Qualifying. Mit einer Regeländerung, die die Spreizung der Gänge limitiert, könnte das gelöst werden.

Den ganzen Text, allerdings auf englisch, findet ihr hier: https://www.motorsportmagazine.com/articles/motorcycles/motogp/how-to-fix-the-moto3-nightmare

SUV und Autobahn

Auf dem Weg zu Triupmh hatte ich viel Zeit um iem kleinen Mietwagen über die Welt und den bürgerkäfig an sich nachzudenken. Und ich wirde von vielen SUV überholt. Autos, die dafür genbaut werden, dass russiche Oligarchen und le die gerne einer wäre, mit vollgas durch die sibirische Pampa brettern können. Über Straßen, die noch nie von Asphalt gehört haben.

Und da kommt mir eine Idee: Wenn wir in Deutschland schon so viele SUV für Schotterstraßen bauen, warum bauen wir dann keine Schotterstraßen?
Ich meine: Früher, als Deutschland berühmt für deine schnellen Limousinen und Sportwagen war hieß es doch immer: „Wir brauchen die Autobahn ohne Tempolimit als Verkaufsrgument im Ausland“. Warum brauchen wir jetzt keine Schotterstraßen als Verkaufsargument?

Und überlegt Euch mal die ganzen anderen Vorteile, die geschottterte Autobahmen bieten.

  • Weniger versiegelte Fläche.
    Eine sechsstreifige Autobahn besteht laut Wikipedia aus 29 m befestigter Breite. Ein Kilometer Autobahn enspricht demnach 29 km² versiegelter Fläche, das sind 2,9 Hektar. Ein Standard-Fußballfeld (scheinbar die gängige deutsche Vergleichs-Größe) hat 0,741 Hektar.
  • Weniger Tempo ohne Tempolimit
    Wer schon mal bei Regen oder gar Schnee über die Autobahn gefaheren ist, weiß was ich meine. Und die Leute die schon mal schnell über Schotter gefahren sind wissen auch was ich meine. Der Rest denk es sich einfach.
  • Weniger Ablenkung
    Schotter ist lauter und ungemütlicher als Asphalt, da mann min schlechter Telefonieren oder Facebook.Updates kommentieren.
  • Mehr Abstand zum Vordermann
    Hierzulande fährt man so Auto, dass das eigenen Auto sauber und unbeschädigt bleibt. Wenn der Vordermann langsam auf der linken Spur auf Asphalt unterwegs ist, fährt man ganz dicht auf 8aber nicht wegen Windschatten). Wenn der Vordermann jedoch Schotter-Stein nach hinten wirft, dann hält man lieber Abstand.

Gagenargumente könnt ihr gerne bei Facebook teilen, da lese ich sie nicht. Falls Jemand eine Petition starten möchte, kann er den Link unten in den Kommentaren teilen, wo noch viel Platz für Zustimmung ist.

Triumph Streety in Oschersleben

Nachdem ich den Kurs in Oschersleben mit der Landstraßen-Trident kennengelernt habe, geht es gleich weiter.

Vorher erzählt mir Rico, dass er mit seinem Vater hier ist, der auch als Instruktor fährt. Ist ja irgendwie logisch, dass er nicht mit seiner 675er als Handgepäck im Zug aus dem Schwarzwald kam. Da musste doch ein Volljähriger mit einem Auto dahinterstecken.

Triumph Street Triple RS

Zweiter Stint auf der Rennstrecke, jetzt mit der Street Triple RS, matt schwarz, 765 ccm und 123 PS. Im Vergleich zur Trident fühlt sich die Streety deutlich mehr so an, als gehöre sie hier her.
Schnell noch kontrollieren, ob auch der Track-Modus eingeschaltet ist. Ich habe keine Ahnung, warum ich das überhaupt gucke. Ich ändere den Modus nicht, kann also gar nicht sagen, ob es sich anders anfühlt oder fährt und welche Parameter und Einstellungen geändert würde. Aber wenn der Modus „Track“ heißt, dann ist er hier richtig. Nicht dass ich aus versehen auf „Rain“ schalte und es fängt an zu regnen …
Los geht‘s. Rico zieht das Tempo an und ich kriege Probleme, die Linie zu halten. Kein Problem für die Streety. Nicht mal als ich in erheblicher Schräglage auf die ratternden Curbs komme. Das erschreckt vielleicht den Fahrer, aber nicht das Mopped.

Griesi mit der Street Triple RS in Oschersleben


In der nächsten Runde halte die Linie enger und bleibe von den Curbs weg. Später, zurück in der Box, wundere ich mich, wie mühelos ich in jeder Situation die Linie ändern kann. Egal ob ich mit leichten Korrekturen die Linie optimieren möchte oder grob den verpassten Scheitelpunkt ausbügeln muss. Auf der Streety geht das mühelos. Mit jeder Kurve wird meine Linie besser und bald habe ich sie wieder im Griff und lege das Gas immer früher an, wenn es aus der Kurve geht. Rico beschleunigt noch früher. Die Streety zeigt mir, wie viel besser sie ist als ich. Dadurch das Rico an jedem Kurvenausgang Meter macht, muss ich auf der Geraden härter ans Gas um vor dem nächsten Kurveneingang wieder dran zu sein. Auf der Trident hätte ich wild durch die Gänge steppen müssen, bei dem größeren Motor der Streety reichen wenige Gangwechsel, um die Lücke zu Rico nicht zu groß werden zu lassen. Trotz dem höheren Tempo im Vergleich zur Trident-Runde geht es jetzt alles müheloser von der Hand. Ich merke beinahe gar nicht, dass ich auf einem Mopped sitze, das von einer Raste auf die andere tänzelt. Wo soll ich meine Stiefel noch hinstellen, damit sie nicht über den Asphalt schleifen? Ob ich möglicherweise doch mal das mit dem Hanging-off lernen sollte? Ein anderes Mal vielleicht, heute reicht es mir noch, das innere Knie nach vorne zu drücken, den kleinen Zeh ganz innen auf die Raste zu stellen, den Ellenbogen nach vorne zu nehmen und auf die obere Raste zu drücken. (verdammt, klingt das kompliziert und das mache ich jede Kurve und in Wechselkurven gleich doppelt).
Die Streety kann aber auch mit massivem Hanging-off durch die Kurven geprügelt werden, wie ich immer dann sehe, wenn die ganz schnellen Jungs (in diesem Stint fahren keine Mädels mit) überholen. Und plötzlich winkt da einer mit der schwarz-weiß-karierten Spaßbremser Flagge.

Kaum in der Box angekommen, gibt es wieder eine Feedback-Runde mit Rico dem Instruktor. Anfangs konnte ich das Tempo halten, aber nicht die Linie. Als ich dann die Linie halten konnte, hätte das Tempo noch ein bisschen höher sein können. Rico nickt zufrieden. Nächster Stint wird schneller.

Jetzt brauche ich erst mal ein Getränk. Bei Triumph in der Box keinen englischen Brew sondern nur Chai und Früchtetee. Wot?
Ich komme ins grübeln. Warum gibt es von Triumph eigentlich keine „richtigen“ Moppeds für die Rennstrecke, keine Daytona mehr? Moppeds mit Vollverkleidung, die auch so aussehen, als seien sie für die Rennstrecke gebaut?
Oder sollte ich die Frage anders formulieren: Warum sehen die Rennstreckenmopppeds der anderen Hersteller nicht so aus wie die Streety, die so wunderbar auf der Renne funktioniert?

Während ich noch so vor mich hin sinniere kommt Ricos Vater auf mich zu und will heimlich wissen, ob alles gut ist. „Ja, Dein Junge macht es großartig.“

Mein Fazit: Was für ein geiles Mopped, alles geht wie von alleine. Auch in 100 Trackdays werde ich da wohl nicht an die Limits der Maschine kommen.Es gibt wieder 5 Sterne mit Doppel-Plus.
Natürlich ist die RS die Top-Version der Streety (12.050,- €) und als solche auch gleich ein paar Scheinchen teurer als die Trident (7.645,- €), Ich würde für mich wahrscheinlich zur Streety R (9.650,- €) greifen und das Gesparte in Rennstreckenkilometer investieren.

Triumph Trident in Oschersleben

Neuer Job, neue Stadt und neue Wohnung. Fehlt noch ein neues Mopped. Klar ist, die #Hippe soll bleiben und mich fröhlich über kleinste Sträßchen tragen und über den einen oder anderen Schotterweg, den es hier legal zu befahren gibt.
Für die schnelle Langstrecke über die Autobahn muss jedoch ein anderes Fahreug her. Autobahn mit dem Mopped macht mir nur Spaß, wenn es schnell geht. Vor lauter Tempolimits, zumindest auf den Wegen die ich fahre, ist es mit legalem Schnellfahren nicht weit her. Also nehme ich einen Leihwagen. Wozu also ein neues Mopped? Und welches?

Mitten in diese Überlegung platzt die Einladung von Triumph mit der Frage: Möchtest Du Rennstrecke oder Landstraße oder beides fahren?

Rennstrecke!

Die Street Triple macht richtig viel Spaß, wenn sie so bewegt wird, wie man es auf öffentlichen Straßen nicht tun sollte, daran erinnere mich sofort wieder. Das will ich noch mal machen. Und das gerne im Vergleich mit der neuen Speed Triple, die deutlich an PS zu- und Gewicht abgelegt hat. Nicht dass ich das auf der Renne bäuchte oder nützen könnte. Die 1050er hatte mich damals auf dem Handligsparkur nicht begeistert. An der 1200er ist alles neu, da bin ich jetzt neugierig. Wann kann Otto-Normal-Moppedfahrer sowas schon mal ausprobieren?

Also ab in den Leihwagen und auf nach Oschersleben.

Vor Ort dann die Überraschung: Triumph hat auch die Trident für die Rennstrecke ausgewählt. Wie die sich wohl schlagen wird? Ich passe meine Planung für den Tag an: erst Trident, dann Streety und zum Schluss die neue dicke Speed Triple.
Wir sind 12 Fahrer, die auf die Rennstrecke wollen und es gibt acht Instruktoren. Die stellen sich in einer Reihe zur Wahl, von schnell (1) nach ganz schnell (8). Ich sortiere mich bei Instruktor 3, also mittel-langsam, ein. Der junge Typ stellt sich vor:
„Ich bin Rico und fahre schon mein Leben lang Motorrad. Auf der Rennstrecke fahre ich eine 675er Street Triple.“
Alles klar.

Griesi mit der Triumph Trident auf der Rennstrecke.

Vor der ersten Session quatschen wir noch en bisschen. Er will wissen, was ich fahre, welche Rennstrecken ich schon gefahren bin etc. Ich finde heraus: Rico wohnt im Schwarzwald und ist erst 17. Weil er nur 125er auf der Straße fahren darf, bleibt er eben auf der Rennstrecke.
Alles klar!

Tiumph Trident

Erster Rennstrecken-Stint: Trident, matt schwarz, 660 ccm und 81 PS.
Der Einsteiger-Triple ist für die Landstraße. Erster Eindruck bei der Ausfahrt aus der Boxengasse: Das fühlt sich überhaupt nicht nach Einsteiger an, alles ist sehr wertig. Der Motor dreht schnell hoch, hat aber auch untern herum genug Kraft. Das Fahrwerk ist spielerisch handlich in den Wechselkuven und liegt stabil in den langen Bögen, auch wenn Stiefel und Raste ersten Bodenkontakt haben (ich bin kein Off-Hänger).
Im ersten Turn lassen wir es ruhig angehen und lernen die Strecke kennen. Rico ist auch zum ersten Mal hier. Wir konzentrieren uns auf die Linie, fahren die Runde ohne wirklich bremsen zu müssen. Auf die Geraden geht es nur mit wenig Gas, so müssen wir vor der nächsten Kurve auch nicht hart ankern. Wir fahren zügiges Landstraßentempo. Am Ende der Session teste ich aber dennoch einmal die Bremse. Stoppt rabiat.

Nach der Session ist Feedback-Runde mit Rico. Passt alles, können wir schneller? Ja, wir können einen Tacken schneller. Gibt es eine Stelle der Strecke die Schwierigkeiten mach? Nein, ich kann die Linie halten.

Mein Fazit: Für mein Fahrkönnen auf der Renne ist die Trident absolut ausreichend, auch wenn es sich wie ein Landstraßenmopped anfühlt. Wie sich ein Mopped für die Renne anfühlt, merke ich im nächsten Stint. Vier Sterne für die Renne. Schneller Fahrer geben da womöglich weniger.
Wie die Trident sich wohl auf der Landstraße schlägt?

P.S.
Danke Triumph für die Einladung, die nicht nur Mopped, Rennstrecke, Sprit, Instruktor, Fotografen, Essen und Trinken umfasste, sondern auch eine Übernachtung mit gemeinsamen Abendessen und viele super Gespräche auf Augenhöhe mit allen Triumph-Menschen vor Ort.
Ich habe mich sehr wohl gefühlt.

P.P.S
Kettenritzel und Motor8 waren auch da und haben schon was geschrieben.

Wie ein Witz auf Twitter daneben ging und eine Diskussion auslöste – oder: Für mehr Mopeten.tv

Wenn man einen Witz mit einer erklärenden Einleitung starten muss, ist er nicht witzig. Ich fang dann mal mit der Erklärung an.

Twitter ist für Kurznachrichten, die öffentlich geteilt weren sollen, an den Start gegangen. Meine ersten Tweets habe ich noch als SMS geschrieben und bekommen. Es gab damals aber auch schon eine Website auf der man jeden Tweet lesen konnte der geschrieben wurde oder nur die von den Menschen, die man abonniert hatte.

Inzwischen hat Twitter einige Feature mehr, @-Mentions, DM, Accounts hinter Schlössern, Re-Tweets #ashtags und die doppelte Länge von 280 Zeichen.

Einige Leute kommen auch mit den 280 Zeichen nicht aus und schreiben dann mehrere Tweets hintereinander, in der Regel sind die dann durchnummeriert in der Art von A/X bis X/X. Das sind Threads.

Jetzt, im bayrischen Corona-Hausarrest, lese ich mehr Twitter und wahrscheinlich schreiben auch mehr Leute mehr auf Twitter. Und so fiel es mir auf, dass inzwischen verhältnismässig viele Threads in meiner Timeline auftauchen. Also versuchte ich einen Witz in zwei Tweets:

Früher, im 140-Zeich-Zeichen Twitter, schrieb man einen Tweeit mit Link zum Blog. Heute, im 280-Zeichen Twitter, schreibt jeder und sein Hund einen 1/x

Die Rechtschreibfehler dürft Ihr behalten.

einen Thread mit ganz vielen Tweets. Warum? 2/2

Beide Tweets zusammen sind übrigens unter 280 Zeichen.

Los geht’s

Eine hat drüber gelacht und der Zweite hat direkt eine andere Meinung vertreten. Daraus entwickelte sich eine längere Diskussion mit weiteren Beteiligten, die ich hier zusammenfassse, denn Twitter zeigt sie leider nicht komplett und nachvollziehbar an.

@MaxED9 fing an:

jein. Also ich weiß schon was Du meinst, aber sehe das etwas differenzierter. Die meisten Threads die ich so sehe kommen von Leuten ohne Blog oder wo das Thema nicht 'passt'. Schlimmer: auf Tweets mit dem Link zum Blog bekommt man Antworten und die fehlen in den Kommentaren

Zuerst sein zweites Argument, Wenn man statt eines Tweets einen Link zu einem Blog-Artikel postet, antworten einige Leute nicht im Blog, sondern auf Twitter (oder wo auch sonst sie den Link gefunden haben). Das ist leider so und ich nenne es mangelhafte Medienkompetenz der Antworter.
Bei Twitter kann man, wie diese Diskussion selbst gezeigt hat, auch nicht alle Antworten unter dem ursprünglichen Tweet sehen.
Max hat also recht mit seinem Argument, und ich finde sehr schade, dass es so ist (das mit den Antworten, nicht, dass er recht hat), aber es ist bei Twitter selbst nicht besser.

Das andere Argument: „Wenn man keinen (passenden) Blog hat …“ kann ich kontern. Ein Blog ist schnell erstellt. Bei Tumblr (nur als ein Beispiel, nicht als Empfehlung) geht es ratzfatz und man kann dort auch schnell weitere Blogs erstellen, wenn man das Thema wechselt.
Weitere Pro-Thread-Argumente kamen von Max in weiteren Tweets (ich fasse zusammen):
Für einen Thread braucht man keinen Blog, der dann verwaist.
Verwaisen halte ich nicht für schlimm. Selbst wenn es ein Blog mit nur einem jahrealten Beitrag ist, ist er immer noch besser aufzufinden als eine Reihe Tweets. Weiter ist es mein Eindruck, dass die Thread-Schreiber immer wieder die 280-Zeichen-Grenze reißen und so durchaus mehrere Blogbeiträge zusammenbekämen.

@ErnieTroelf warf ein:

Ich finde es umgedreht viel nerviger. Im Reddit sind häufig Links zu "Blogposts", für die auch ein Tweet gereicht hätte. Wenn überhaupt. Führt dazu, dass bestimmte Quellen in unserem Reddit grundsätzlich nicht mehr anklicke.
Das ist Geschmacksache, denke ich. Ich finde kurze Blogbeiträge nicht schlimm, auch wenn es nur ein Bild oder ein Video ist.

Ein neues Thema

Ein weiteres Argument von mir war, dass der Thread-Schreiber sich selbst viel Platz für seine Argumente einräumt, dem Leser jedoch nur 280 Zeichen Platz für eine Antwort bleiben. Natürlich könne die Antwort auch als Thread erfolgen (wie Max sofort anmerkte) aber Twitter zeigt diese Antworten nicht zwingend zusammenhängend an.

Mit Antworten und Kommentare war dann ein neues Thema eröffnet. Allgemein wurde beanstandet, dass auf Blogs nicht mehr so viel kommentiert wird. Dem kann ich nur zustimmen und auch das ist schade.

Die Alternative, die Kommentarfunktion zu deaktivieren liegt nahe, vor allem wenn man bedenkt, dass SPAM-Antworten immer kommen und die Kommentare auch gelesen und evtl. freigeschaltet werden müssen. Arbeit für den Blogger, die sich nicht immer lohnt. Vom DSGVO und Netzwerkdurchsetzungsgesetz, Haftung und ähnlichem Quatsch mal abgesehen.

Ein toter Troll

Die Diskussion war nun ein Thread mit vielen Tweets von mehreren Autoren geworden, als @VJStephan sich ebenfalls meldete und mein Argument aufgriff, das Twitter für sowas nicht taugt:

Mir ist eure Diskussion hier zu lang und total unübersichtlich. Könnt ihr das nicht in einem Eurer Blogs ausdiskutieren?

Er wurde sofort und final ausgetrollt:

Bring Du erst mal wieder http://Mopeten.TV online, bevor du mitreden willst. Junge. ;-)Ja, darauf konnten wir uns alle einigen, wir wollen Mopeten.TV zurück!

Ende der Diskussion.

P.S.

Natürlich muss ich die Threads nicht lesen und das tue ich meistens auch nicht.

 

Warum Twitter manchmal cool ist

Normalerweise nutze ich Twitter nicht über deren Website, sondern via Hootsuite. Dort sehe ich meine Timeline chronologisch und nicht so, wie ein Algorithmus denkt, dass ich sie sehen sollte. Manchmal bin ich aber doch direkt bei Twitter, so wie heute. Und da finde ich dann diesen Thread:

Der Account von der Superbike WM postet ein Video, in dem Michael van de Mark und Johnny Rea sich ein bisschen überholen.

vdM fragt darauf hin JR: „Warum hast Du gewheelt, als ich Dich überholt habe?“ Und der antwortet: „Weil die Kawa so viel Dampf hat, dass die noch im 5. steigt“.

Das ist wahrscheinlich eines der Gespräche, die im Parc Fermé geführt werden, aber nie ins TV kommen.

Das konnte ich nur so sehen, wegen dem Algorithmus.

Hier das Video:

Und der Screenshot.

Antwort zu Ergänzung zu ras-mussen: Corona und die Diktatur der Vernunft

Lest erst bei ras-mussen: Corona und die Diktatur der Vernunft den ganzen Artikel, denn ich werde hier nur auf ein paar Textauszüge eingehen.

Kurze Zusammenfasung in meinen Worten: Ras-mussen befürchet, dass das aktuellle Verbot von Spazierfahrten mit dem Mopped (zumindest in Bayern ist es explizit so) dazu führen kann, dass es in Zukunft weitere Mopped-Fahrverbote geben wird. Denn, wenn nicht gefahren wird, gehen die Unfallzahlen zurück. Und weil die Unfallzahlen an vielen Verwaltungs- und Populist-Ecken als Verbotsargument genutzt werden, könnte es passieren, dass wir mit dem Ende der Corona-Verbote, den Anfang der Mopped-Verbote erleben.
Es sollte nicht soweit kommen.

Meine Meinung

Oscar - Quelle PinterestSo sinnvoll, wie mir als Laie ein Kontakt-Verbot zu sein scheint, um die Ansteckungsgefahr mit Sars-Cov2 zu verringern, so falsch ist in meinen Augen eine Ausgangsbeschränkung für mündige und vernünftig handelnde Bürger.
Ja, es handeln nicht alle Bürger vernünftig, aber die Dummen dürfen nicht der Maßstab sein.
Ja, einige Bürger werden Schlupflöcher im Wortlaut der Gesetze finden und diese ausnutzen, aber das hat bei Cum Ex viele Jahre lang auch keinen Politiker gestört.

Warum darf ich nicht alleine draußen sein und Mopped fahren?

Ich weiß, der meist gebrachte Einwand ist: Wenn dann ein Unfall passiert, blockierst Du einen Platz im Krankenhaus und sorgst für zusätzliche Arbeit.
ch möchte hier ras-mussen zitieren, weil er es so schön formuliert hat:

Mein oberstes Ziel als Motorradfahrer ist es doch, so unterwegs zu sein, dass die Fahrt nicht in der Notaufnahme endet

Die Isle of Man geht das Problem mit einem allgemeinen Tempolimit von 40 m.p.h. (64 km/h) auf der Insel an, statt mit einem Spazierenfahr-Verbot.
Das ist immerhin ein bisschen besser, auch wenn ich nicht davon überzeugt bin, dass ein allgemeines Tempolimit den Straßenverkehr allgemein sicherer macht. Aber das ist eine andere Diskussion. (Falls hier dazu ein Kommentar kommt, werde ich mir eine Löschung vorbehalten, lasst uns beim Hauptthema bleiben)

In Bayern scheint zurzeit auch die Fahrt zum Wanderparkplatz verboten, selbst wenn man alleine wandern gehen möchte. Wem hilft das?

In Bayern ist es so, dass wir die Wohnung nur aus definierten Ausnahmengründen verlassen dürfen. Aber passieren die meisten Unfälle nicht gerade im Haushalt, also in der Wohnung? Nehmen diese Unfälle keine Plätze im Krankenhaus weg?

Und da fällt mir noch ein Beobachtung ein, die ich in den letzten Tagen gemacht habe. Seit der Ausgangsbeschränkung sind die Zigaretten-Regale an der Kasse meines Stamm-Supermarktes nicht mehr mit einem Rollgitter verschlossen, sondern ständig offen. Ist das in anderen Supermärkten jetzt auch so? Und wo wir gerade beim Thema rauchen sind: Wieso ist das nicht verboten worden, wo es doch nun wirklich auf die Lungen geht? Auf das Organ, dass der Virus vornehmlich angreift?
Ist die Freiheit der Raucher mehr wert, als die Freiheit der Moppedfahrer oder die der Wanderer, die nicht zu Fuß in den Wald können? (Nein, ich möchte das Rauchen nicht verbieten, mir ist nur aufgefallen, dass es nicht verboten wurde. Kommentare zum Rauchverbot will ich hier auch nicht sehen.)

Seid wachsam

Oscar Quelle PinterestUnd lasst uns immer daran denken, dass einmal eingeschränkte Freiheiten, fast nie wieder frei gelassen werden. Jeder Staat ist immer viel schneller darin, Rechte einzuschränken als Freiheiten zu gewähren. Das werden wir recht schnell feststellen, wenn das Vermummungsverbot wieder gegen die Schutzmasken durchgesetzt wird.

Lasst das Jahr 2020 nicht als das in unsere Geschichte eingehen, in dem Sars-Cov2 unseren Politikern den Vorwand gab, viele unsere Rechte dauerhaft zu beschränken.

Lasst 2020 das Jahr sein, in dem wir auf einmal feststellten, dass vieles doch möglich ist: Homeoffice, Video-Konferenzen, eine Verschiebung der Systemrelevanz weg von pervers überbezahlten Bankvorständen, hin zu pervers überarbeiteten Pflegekräften.

Paolo Speedy Goncalves

Heute ist einer der ganz Großen auf die ewige Rennstrecke abgebogen.

Speedy Goncalves

Speedy in seiner Honda-Zeit.

Paolo Speedy Goncalves, 40 Jahre, Marathon Rally Fahrer, cooler Typ, Kämpfer und Vollgast-Tier.
Die heutige Etappe der Dakar war seine letzte.

Ich traf ihn, als ich mein erstes Rennen fuhr, das erste mal ein Roadbook gesehen habe und das erste Mal verstand, was an der Dakar so großartig ist.

Dakar-Fans wissen wie gefährlich das Rennen ist, die Fahrer wissen es noch viel besser. Ich für meinen Teil verfolge das Rennen trotz der Gefahr, nicht deswegen. Ich werde es auch weiter tun, denn das ist die beste Art, die mir einfällt, um das Gedenken an Speedy aufrecht zu halten.

Unvergessen, wie er in Tränen aufgelöst neben seinem brennenden Mopped zusammenbrach, wie er erste Hilfe leistete, als Matthias Walkner seinen Dakar-Unfall hatte, wie er eigenhändig den Motor seines Moppeds auf der Strecke wechselte und weiter fuhr, Wie er mein Mopped aus dem Schlamm zog, als ich ihm im Weg stand und er lächelte und mich anfeuerte als wir wieder losfuhren.

Race in Peace

Hier ein Screenshot von Toby Prices Instagram. Toby fuhr heute mit Stefan Svitko als nächster hinter Speedy, beide leistetn Erste Hilfe. Umsonst.

Toby Price about Paolo GancalvesDanke Toby, dass Du da warst.