Warum ich kein Moto3 mehr gucke

Ich gucke gerne Moppedrennen: MotoGP, Suberbikes, Langstreckenrennen. Ich mag es, wenn es auf der Strecke richtig eng ist und der Sieg erst in der letzten Kurve entschieden wird. Enge Rennen und die Entscheidung in der letzte Kurve ist genau das, was so ziemlich jeden Moto3-Rennen bietet. Trotzdem hatte ich bei den Rennen immer ein mulmiges Gefühl, denn in meinen Augen waren die Rennen zu eng.

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Sicherer als viele glauben

Motorradsport ist gefährlich, gefährlicher als viele andere Motorsportarten. Das ist mir klar, aber das gibt mir nicht den Kick. Ich gucke die Rennen nicht, um Stürze zu sehen. Ich kotze regelmäßig, wenn ich Zusammenfassungen aus Servis TV oder auch die offiziellen Videos der MotoGP sehe, die nur aus Start, Stürzen und Zieldurchfahrt bestehen. Wenn es nach mir gehen würde, ich hätte jede Wiederholung eines Sturzen in den Medien verbieten. Ich weiß aber auch (und finde es scheiße), dass viele Menschen genau das sehen wollen.
Ich weiß auch, dass ein Sturz mit dem Mopped nicht so gefährlich ist, wie Joe Publlic und Otto Normal glauben. Ein Lowsider ist ein Sturz auf 50 cm Höhe. Der anschließende Rutscher in der mit Protectoren und Airbag ausgestatteten Lederkombi ist auch nicht sehr gefährlich, solange keine Hindernisse in Weg stehen.
Auf einer modernen und sicheren Rennstrecke gibt es Sturzräume, Airfences und andere Dinge. Auf der Landstraßen gibt es in der Regel nur gefährliche Leid-Planken. (Das ist ein Shout-Out und Danke in Richtung MERHSi.)

Was ist zu eng?

Gefährlich wird es für die Fahrer also vor allem dann, wenn sie nicht ungestört durch die Gegend rutschen können. Bei der Streckenplanung wird berücksichtitg, dass möglichst keine festen Hindernisse im Rutschweg stehen. Kiesbetten sollen den Rutscher bremsen, Reifenstapel und Airfences den Einschlag. Die fehlenden Sturzräume sind das, was alte Strecken, Stadtrennen und Road Racing so gefährlich machen.
Neben den festen Hindenissen gibt es da noch die beweglichen: Moppeds und Fahrer. Und je enger das Rennen und je größer die Gruppe, in der die Fahrer fahren, desto größer die Chance, das Fahrer, Gestürzter und rutschendes Mopped aufeinander treffen.
Ein Sturz in der Gruppe ist immer haaarstreubend. Das gilt gleich mehrfach, wenn ein Fahrer einen Highsider am Kuvenausgang hinlegt und nicht weg von der Rennstrecke rutscht, sondern entlang der Strecke. Die nachfolgenden Fahrer haben wenig Chancen, einem Gestürzten und seinem rutschenden Mopped auszuweichen. Und wenn dann gleich mehrere Mopped Seite an Seite fahren, ist es noch schwerer überhaupt ausweichen zu können. Wenn 15 Fahrer innerhalb von 1.5 Sekunden fahren, dann ist es sehr gefährlich, wenn einer von ihnen stürzt. Ich brauche hier sicherlich nicht im Detail erklären, was alles passieren kann.
Wer für mehr Sicherheit sorgen will, muss dafür sorgen, dass die Abstände im Rennen größer werden und die Pulks kleiner. Gerade gegen Ende des Rennes, wenn die Leistungsfähigkeit nachlässt, Die Zielflagge näher ist und sich ein höheres Risiko mehr lohnt. Das Moto3 Reglement ist jedoch darauf ausgelegt, dass es möglichst lange, möglichst eng bleibt.

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Wird es nicht langweilig, wenn die Abstände größer werden?

Kurze Antwort: Nein. Man muss nur einmal ein Rennen in der Moto2 oder der Moto GP gucken. Auch dort liegen die Rundenzeiten der Schnellsten sehr eng beisammen, aber im Rennen gibt es dann größere Abstände und kleinere Gruppen.
Es ist immer so gewesen, dass sich die schnellsten Fahrer durchsetzen, deshalb sind es immer wieder die gleichen Namen, die auf den Siegerlisten stehen, auch in der Moto3.
Im TV wird in der Regel immer nur die Spitze des Pulks gezeigt (außer jemand stürzt), mehr als drei Fahrer sind nur selten zu sehen, wenn sie nicht gerade durch eine Schikane fahren. Ein großer Pulk macht die Bilder nicht spannender, außer man möchte Stürze sehen.

Warum jetzt?

Erinnert Ihr euch noch an den Horror-Crash am Red Bull-Ring in der MotoGP leztes Jahr? Morbidellis Mopped räumt nach dem Sturz beinahe Vinales und Rossi ab, als es quer durch das Feld fliegt.
Damals wurden große Versprechungen gemacht diesen Streckenabschnitt für die Fahrer sicherer zu machen. Fragt mal die Fahrer, was getan wurde. Nix!
Trotzdem finden zwei Renn-Wochenende auf dem Ring statt.
Diese Ignoranz gegenüber der Sicherheit der Fahrer war der letzte Tropfen, den ich brauchte.

Warum nur die Moto3?

In der Moto3 gibt es neben den im technischen Reglement festgeschriebenen Risiken seit vielen Rennen zusätzlich den erkennbaren Willen der Rennleitungen und Reglementmachern, gefährliches Verhalten auf der Rennstrecke nicht zu bestrafen.
Viele Moto3-Piloten bummeln im Qualifying über die Strecke, stehen auf der Ideallinie herum und warten darauf, dass sie einen Windschatten von einem schnellen Fahrer bekommen können. Dieses Verhalten ist gefährlich und wurde immer wieder in allen Medien aufgegriffen und kritisiert (in den Medien, die davon leben, über möglichst spektakulären Sport zu berichten). Dennoch passiert nichts. Weder drakonische Strafen, noch eine Änderung des Qualifying-Formats oder anderes.
Die Show ist wichtiger als die Sicherheit. Also gucke ich die Show nicht mehr.

Was könnte getan werden?

Zum ersten, wie bereits oben erwähnt, könnte gefährliches Verhalten auf der Strecke härter bestraft werden.
Rennstrecken, die Sicherheitsmängel nicht ausräumen, könnten nicht mehr gefahren werden.
Das technische Reglement der Moto3 könnte geändert werden.
Das möchte ich ein bisschen ausführen.

Die Technik und die Regeln – macht die Moppeds schneller!

Diese Forderung läuft am Sicherheitsverständnis von Joe und Otto wohl vollkommen vorbei, kennen sie doch aus dem Straßenverkehr immer nur die Reaktion: Tempolimit veringert, wenn es sicherer werden soll (was fast immer totaler Unfug ist).
Ich versuche es mal so zu formulieren. Wenn der Fahrer schneller als das Mopped ist, dann kann er das Maximum aus dem Mopped herausholen. Das Maximum wird durch das technische Reglement vorgegeben.
Je mehr Fahrer schneller sind als ihr Mopped, desto mehr Fahrer können sehr ähnliche Rundenzeiten fahren, desto mehr Fahrer können sehr ähnliche Rennzeiten fahren.
Wenn der Fahrer schneller als das Mopped ist, ist es egal, ob er 0,1 Sekunden schneller ist als das Mopped oder 1 Sekunde.
Schnellere Moppeds würden dafür sorgen, dass weniger Fahrer ähnliche Rundenzeiten fahren können, die Pulks werden kleiner. In den schnelleren Klassen sind die Moppeds schneller als die Fahrer, dagilt es , sich möglichst nahe an das Mopped-Maximum heran zufahren ohne das das Talent ausgeht.
Unter Journalisten wurde in den vergangenen Wochen darüber diskutiert, 450er Motoren aus dem Motocross zu verwenden. Das hätte den Vorteil, dass nicht nur KTM und Honda Motoren liefern könnten. Ich denke nicht, dass genau das die Lösung ist, bin aber auch nicht Experte genug, um einen besseren Vorschlag zu machen.
Niemand hatte jedoch eine andere Idee, als schnellere Moppeds.
Neben schnelleren Moppeds könnte es auch helfen, wenn die Moppeds unterschiedlicher sind. Technisch weitgehend gleiche Moppeds sind auf jedem Streckenabschnitt gleich schnell, was auch dazu führt, dass der Pulk nicht aufgebrochen wird.

ERGÄNZUNG

Jurgen van den Goorbergh, früher 500er, dann Dakar und jetzt Vater eines Moto3 Fahrers in der CIV, hat sich Gedanken gemacht. Er sieht das Hauptproblem in der Getriebeabstufung der Moto3. Durch die weite Spreizung der oberen beiden Gänge sind die Fahrer auf Windschatten angewiesenm im Rennen und auch in Qualifying. Mit einer Regeländerung, die die Spreizung der Gänge limitiert, könnte das gelöst werden.

Den ganzen Text, allerdings auf englisch, findet ihr hier: https://www.motorsportmagazine.com/articles/motorcycles/motogp/how-to-fix-the-moto3-nightmare

SUV und Autobahn

Auf dem Weg zu Triupmh hatte ich viel Zeit um iem kleinen Mietwagen über die Welt und den bürgerkäfig an sich nachzudenken. Und ich wirde von vielen SUV überholt. Autos, die dafür genbaut werden, dass russiche Oligarchen und le die gerne einer wäre, mit vollgas durch die sibirische Pampa brettern können. Über Straßen, die noch nie von Asphalt gehört haben.

Und da kommt mir eine Idee: Wenn wir in Deutschland schon so viele SUV für Schotterstraßen bauen, warum bauen wir dann keine Schotterstraßen?
Ich meine: Früher, als Deutschland berühmt für deine schnellen Limousinen und Sportwagen war hieß es doch immer: „Wir brauchen die Autobahn ohne Tempolimit als Verkaufsrgument im Ausland“. Warum brauchen wir jetzt keine Schotterstraßen als Verkaufsargument?

Und überlegt Euch mal die ganzen anderen Vorteile, die geschottterte Autobahmen bieten.

  • Weniger versiegelte Fläche.
    Eine sechsstreifige Autobahn besteht laut Wikipedia aus 29 m befestigter Breite. Ein Kilometer Autobahn enspricht demnach 29 km² versiegelter Fläche, das sind 2,9 Hektar. Ein Standard-Fußballfeld (scheinbar die gängige deutsche Vergleichs-Größe) hat 0,741 Hektar.
  • Weniger Tempo ohne Tempolimit
    Wer schon mal bei Regen oder gar Schnee über die Autobahn gefaheren ist, weiß was ich meine. Und die Leute die schon mal schnell über Schotter gefahren sind wissen auch was ich meine. Der Rest denk es sich einfach.
  • Weniger Ablenkung
    Schotter ist lauter und ungemütlicher als Asphalt, da mann min schlechter Telefonieren oder Facebook.Updates kommentieren.
  • Mehr Abstand zum Vordermann
    Hierzulande fährt man so Auto, dass das eigenen Auto sauber und unbeschädigt bleibt. Wenn der Vordermann langsam auf der linken Spur auf Asphalt unterwegs ist, fährt man ganz dicht auf 8aber nicht wegen Windschatten). Wenn der Vordermann jedoch Schotter-Stein nach hinten wirft, dann hält man lieber Abstand.

Gagenargumente könnt ihr gerne bei Facebook teilen, da lese ich sie nicht. Falls Jemand eine Petition starten möchte, kann er den Link unten in den Kommentaren teilen, wo noch viel Platz für Zustimmung ist.

Antwort zu Ergänzung zu ras-mussen: Corona und die Diktatur der Vernunft

Lest erst bei ras-mussen: Corona und die Diktatur der Vernunft den ganzen Artikel, denn ich werde hier nur auf ein paar Textauszüge eingehen.

Kurze Zusammenfasung in meinen Worten: Ras-mussen befürchet, dass das aktuellle Verbot von Spazierfahrten mit dem Mopped (zumindest in Bayern ist es explizit so) dazu führen kann, dass es in Zukunft weitere Mopped-Fahrverbote geben wird. Denn, wenn nicht gefahren wird, gehen die Unfallzahlen zurück. Und weil die Unfallzahlen an vielen Verwaltungs- und Populist-Ecken als Verbotsargument genutzt werden, könnte es passieren, dass wir mit dem Ende der Corona-Verbote, den Anfang der Mopped-Verbote erleben.
Es sollte nicht soweit kommen.

Meine Meinung

Oscar - Quelle PinterestSo sinnvoll, wie mir als Laie ein Kontakt-Verbot zu sein scheint, um die Ansteckungsgefahr mit Sars-Cov2 zu verringern, so falsch ist in meinen Augen eine Ausgangsbeschränkung für mündige und vernünftig handelnde Bürger.
Ja, es handeln nicht alle Bürger vernünftig, aber die Dummen dürfen nicht der Maßstab sein.
Ja, einige Bürger werden Schlupflöcher im Wortlaut der Gesetze finden und diese ausnutzen, aber das hat bei Cum Ex viele Jahre lang auch keinen Politiker gestört.

Warum darf ich nicht alleine draußen sein und Mopped fahren?

Ich weiß, der meist gebrachte Einwand ist: Wenn dann ein Unfall passiert, blockierst Du einen Platz im Krankenhaus und sorgst für zusätzliche Arbeit.
ch möchte hier ras-mussen zitieren, weil er es so schön formuliert hat:

Mein oberstes Ziel als Motorradfahrer ist es doch, so unterwegs zu sein, dass die Fahrt nicht in der Notaufnahme endet

Die Isle of Man geht das Problem mit einem allgemeinen Tempolimit von 40 m.p.h. (64 km/h) auf der Insel an, statt mit einem Spazierenfahr-Verbot.
Das ist immerhin ein bisschen besser, auch wenn ich nicht davon überzeugt bin, dass ein allgemeines Tempolimit den Straßenverkehr allgemein sicherer macht. Aber das ist eine andere Diskussion. (Falls hier dazu ein Kommentar kommt, werde ich mir eine Löschung vorbehalten, lasst uns beim Hauptthema bleiben)

In Bayern scheint zurzeit auch die Fahrt zum Wanderparkplatz verboten, selbst wenn man alleine wandern gehen möchte. Wem hilft das?

In Bayern ist es so, dass wir die Wohnung nur aus definierten Ausnahmengründen verlassen dürfen. Aber passieren die meisten Unfälle nicht gerade im Haushalt, also in der Wohnung? Nehmen diese Unfälle keine Plätze im Krankenhaus weg?

Und da fällt mir noch ein Beobachtung ein, die ich in den letzten Tagen gemacht habe. Seit der Ausgangsbeschränkung sind die Zigaretten-Regale an der Kasse meines Stamm-Supermarktes nicht mehr mit einem Rollgitter verschlossen, sondern ständig offen. Ist das in anderen Supermärkten jetzt auch so? Und wo wir gerade beim Thema rauchen sind: Wieso ist das nicht verboten worden, wo es doch nun wirklich auf die Lungen geht? Auf das Organ, dass der Virus vornehmlich angreift?
Ist die Freiheit der Raucher mehr wert, als die Freiheit der Moppedfahrer oder die der Wanderer, die nicht zu Fuß in den Wald können? (Nein, ich möchte das Rauchen nicht verbieten, mir ist nur aufgefallen, dass es nicht verboten wurde. Kommentare zum Rauchverbot will ich hier auch nicht sehen.)

Seid wachsam

Oscar Quelle PinterestUnd lasst uns immer daran denken, dass einmal eingeschränkte Freiheiten, fast nie wieder frei gelassen werden. Jeder Staat ist immer viel schneller darin, Rechte einzuschränken als Freiheiten zu gewähren. Das werden wir recht schnell feststellen, wenn das Vermummungsverbot wieder gegen die Schutzmasken durchgesetzt wird.

Lasst das Jahr 2020 nicht als das in unsere Geschichte eingehen, in dem Sars-Cov2 unseren Politikern den Vorwand gab, viele unsere Rechte dauerhaft zu beschränken.

Lasst 2020 das Jahr sein, in dem wir auf einmal feststellten, dass vieles doch möglich ist: Homeoffice, Video-Konferenzen, eine Verschiebung der Systemrelevanz weg von pervers überbezahlten Bankvorständen, hin zu pervers überarbeiteten Pflegekräften.

#Dakar20 in Saudi Arabien – finde ich aus Gründen nicht gut

Jajajajajaaaa, es ist noch nicht offiziell, dass die ASO die Rally Dakar die nächsten fünf Jahre irgendwo im Nahen Osten veranstalten wird. Aber alle Experten und die sich (oder ich) dafür halten, sind sich einig: Zumindest die nächste Ausgabe, die 2020er Dakar wird in Saudi Arabien starten.

Auf der arabischen Haldinsel haben schon viele Rallys stattgefunden, es gibt dort viele Dünen und in vielen Ländern dort keine finanziellen Probleme. Eigentlich gute Voraussetzungen für die Dakar. Ganz besonders wenn man die 2019er Ausgabe als Vergleich heranzieht: viel Sand, viele Dünen und gefühlt an jedem Kilometer genug Internet für einen Livestream von vorbei fahrenden Moppeds und Mehrrädrigen. Die Rally in Peru war spannend und abwechslungsreich. Warum also weg aus Südamerika?
Das Wort heißt: Planungssicherheit. In den letzten paar Jahren kam es immer mal wieder vor, dass kurz vor dem Start ein Land ausstieg und alles neu geplant werden musste. Dass die 19er Dakar nur in Peru gefahren wurde war kein Wunsch der ASO, es gab einfach kein anderes Land, dass das Geld für die Dakar ausgeben wollte oder konnte. Geld gibt es aud der arabischen Halbinsel genug. Es ist gut möglich, dass die nächsten Rallys die besten werden, die es bisher gab. Warum  finde ich es also nicht gut?

1. Grund: Zu wenig Abwechslung

Oscar - Quelle PinterestWas die guten Dakar so großartig macht, sind die vielen unterschiedlichen Landschaften und Klimazonen. In südamerika ging es von Meereshöhe bis weit über 5.000 Meter hoch in die Anden. Von Schneefall  und unter Null bis weit über 40 Grad im Schatten in der schalltenlosen Pampa innerhalb eiens oder zwei Tagen machten selbst die Überführungsetappen eine Herausforderung.
Arabien besteht natürlich nicht nur aus Sanddünen im Südosten der Halbinsel gibt es Gebirge die bis 2.500 Meter hoch gehen, wenn mich meine Papierkarte nicht täuscht. Mit 2,73 Mio km² ist auch reichlich Platz vorhanden. Zum Vergleich: Deutschland hat 357 tkm² Landfläche und Peru 1,23 Mio km², Aber schon in Peru gab es deutlich weniger Abwechslung als in den Jahren davor.

2. Grund: Verkackte Zeitverschiebung

Während der erste Grund noch ein wenig spekulativ ist (was weiß ich, welche Strecken die ASO finden wird), ist das hier knallharte Wissenschaft die sogar Flat-Earther nicht leugnen können. Die blöde Zeitverschiebung von hier nach Arabien ist plus eine Stunde (plus/minus Sommerzeit). Nach Peru sind es fünf Stunden in die andere Richtung. Oder ein bisschen weniger Abstrakt. Wenn in Peru die Sonderprüfung gegen 14:00 Uhr zu Ende ging, war es hier 19:00 Uhr, ich hatte Feierabend und konnte die letzen Stunden live verfolgen, wass passierte. Wenn ich das Positive sehen will, dann kann ich den Etappenstart in Arabien im Netz verfolgen. Wenn die ersten Moppeds dort um 06:00 in die Etappe starten, ist es hier erst 05:00. Leider ist der spannende Teil einer Rally nicht der Start, sondern die Zielankunft. Während es für Europäer noch einigermaßen machbar ist, dem Rennen zu folgen, befürchte ich, dass ein großer Tiel der Nord- bis Südamerikaner schlafen werden. Für das Forum, dort waren bisher viele Amerikaner aller Länder aktiv, sehe ich da schwarz. Aber vielleicht springen die Australier ein, die von der Zeitverschiebung profitieren werden.

 

Hat BMW den Anschluss verpasst?

BMW ist quasi seit der Geburt der G/S Marktführer in Deutschland, jedenfalls fühlt es sich so an. Und auch im Rest von Europa und den Teilen der Welt, in der Moppeds mit dicken Hubräumen zum Vergnügen gefahren werden, gibt es ordentliche Verkäufe.
Jetzt, nach der EICMA, habe ich das Gefühl, als verpasste BMW den Anschluss. Vielleicht irre ich mich auch und BMW macht nur die aktuellen Modeströmungen nicht mit. In zehn oder zwanzig Jahren, wenn ich diesen Beitrag im Internet Archiv finde, werde ich wissen, ob ich richtig lag.

Sport

2018 fühlt sich ein wenig nach der Rückkehr der Sportmoppeds an, jene lange totgesagte Klasse von, selbst nach Moppedmaßstäben, im Alltag übermäßig unpraktischer Fahrzeuge. BMW bringt die neue S1000RR, also ist alles gut, oder?

Hubraum

MV Agusta hat schon vor vielen Jahren die 1.000 Kubik-Latte  mit der F4 Version CC (2006) gerissen, um auf der Straße besser zu sein als die anderen. Aprilia traute sich 1.100 Kubik bei der Tuono, aber beim Sportmodell noch nicht. Ducati zeigte dem Superbike Regelwerk letztes Jahr einen großen Finger und brachte die V4 Straßen-Panigale bei der Weltpremiere mit viel Tamtam und 1.104 ccm. Von der V2 Panigale mit dem für die WSBK zu großen 1.300er Motor wusste man in Bologna, dass dem Kunden die Regeln egal sind. Dieses Jahr zieht Aprilia nach, die neue RSV4 Factory bekommt 1.078 ccm für die Straße. Dort zählen eben doch andere Qualitäten als auf der Rennstrecke. Nicht zu vergessen: 10% mehr Hubraum ermöglichen auch 10% mehr Leistung.
Bei BMW bleibt man beim Liter.
Kurzer Einschub wegen Vollständigkeit: Kawasaki hat es vor vielen Moppedgenerationen bei den 600ern gemacht und sie für Straßenkunden mit 636 ccm angeboten. MV verkauft die 675er Supersportsmaschine auch mit viel praktischerem 800er Motor, aber in dieser Klasse mischt BMW nicht mit.

Flügel

Die WSBK-Homologations-Duc kam jetzt, natürlich mit 1.000 Kubik, wie im Regelwerk vorgeschrieben. Und sie hat Flügel. Seit Jahren sind Flügel an MotoGP-Maschinen zu sehen. Aprilia hat bereits seit einiger Zeit geflügelte Modellvarianten in der Aufpreisliste.
Bei BMW sind sie nicht zu sehen, nicht mal bei den Designstudien der letzten Jahre, falls ich nichts verpasst habe. Flügel stehen auch nicht in der Aufpreisliste, nicht mal zur M-Version, dabei ist BMW der König der Aufpreiselisten.

Offroad-Power

Ja, diese 250+ kg mit 100+ PS aus 1.200+ Kubik sind im schweren Gelände blöd, aber viele der Kunden solcher Maschinen stört das nicht. Denen reicht es zu lesen, dass irgend einer mit so einem Mopped am Äquator, in einer Wüste oder in einem Sumpf war. Dann wissen diese Kunden, sie könnten auch, wenn sie denn wollten.
Und  wenn sie lesen, dass irgendjemand mit so einem Hobel auf der Landstraße ein Superbike überholt hat, dann wissen sie, das könnten sie auch, wenn sie wollten. Ja, lesen, ich denke nicht, dass diese Kundengruppe Videos im Netz guckt.
Aber die Kundschaft scheint sich zu teilen. Die Superbikeüberholer wollen jetzt 150+ PS, die hat auch die neue GS nicht (und der Vierzylinder wird nicht als echtes SUV wahrgenommen).

Offroad-Performance

Die Geländefahrer wollen jetzt aber bessere Offroad-Eigenschaften, Landstraßen-Superbikes interessieren diese Kunden nicht. Deren nächste Lese-Eskalationsstufe ist vermutlich Enduros auf der Crossstrecke überspringen zu können, wenn sie denn wollten.
KTM bringt die 790 Adventure sogar mit Extra R und Yamaha verspricht die 700er Ténéré. Das sind Moppeds für Wege ohne Asphalt.
BMW dagegen fettet die 800er an und verbessert vor allem deren Straßeneigenschaften.
Touratech hatte auf der Romaniacs gezeigt, dass mit überschaubar wenig Aufwand aus der 9T ein echter Offroader werden kann. Aus München kam aber schon vorher die Ansage, dass es keine neuen 9T Versionen mehr geben würde, die Pseudo-Offroader Scrambler und Urban GS müssen reichen.
Triumph bringt mit der Scrambler XE sogar einen Neo-Klassiker für echtes Gelände. Vermutlich, weil die eigentlich dafür vorgesehne XcX 800er für die Leser einen Zylinder zu viel und zu kleine Stollen hat oder einfach nur zu straßig aussieht und die Street Scrambler sogar Straße im Namen führt.

Schluss

Wie bereits oben gesagt, ob die Trends: Hubraum, Flügel, PS und Gelände sich wirklich auf echte Verkaufszahlen auswirken, wird erst die Zukunft zeigen. Moppedkunden kaufen sowieso nicht mit dem Hirn für ihren tatsächlichen Bedarf, sondern aus vielen anderen Gründen. Sonst würden in der Stadt fast nur noch NCs fahren, auf der Landstraße nur Street Triples, die rechte Spur auf der Autobahnen wäre voller Gold Wings und links würden nur Hayabusas fliegen. Das wäre wirklich sehr langweilig.
Ja, da steht keine #Hippe in der Liste, denn auch ich bin ein Moppedkunde.

P.S.
Wo ich gerade auf BMW einhaue: Gibt es dieses Jahr eigentlich den BMW Boxer Cup? Oder müssen Freunde der luftgekühlten Zweizylinder-Rennen auf die neue Moto Guzzi Fast Endurance Trophy [englisch] ausweichen?

Die EICMA Nicht-Sieger

Nachdem ich Honda zum Sieger der EICMA erklärt habe, will ich noch die Punktestände  der anderen üblichen Verdächtigen, und was an Neuigkeiten bei mir hängenblieb, nachreichen.

Aprilia 0,5 Punkte

Ein neuer, geflügelter Supersport V4 Aufguss, jetzt mit tuonohaften 1.100 Kubik.
Daneben stand eine Designstudie namens 660 mit angeblich halbiertem V4 (sollte der dann nicht 1.320 ccm haben oder die Kleine 550 heißen?) und was auch immer eine aktive Aerodynamik darstellen soll.
Dazu keine Ahnung ob und wie es mit der Superbike WM weitergehen soll. Hmpf. Gebt dem Eugen ein siegfähiges Mopped!

BMW 1,25 Punkte

Neuer Motor in alten Wasserboxern und die erschwerte (großer Tank und lange Sturzbügel) 850er GS.
Dazu die Ankündigung, es mal wieder mit echter Werksunterstützung in der Superbike WM zu versuchen. 2019 sogar als Hauptsponsor von SMR, damit die Kunden lernen, dass die HP Modelle jetzt M wie Auto heißen.
Daneben blieb die Premiere der neuen S1000RR blass, selbst die M-Version (207 PS bei 13.500 U/Min / 193,5 kg ohne Heizgriffe). Warum eigentlich, diese Werte alleine sind schon doppelt sensationell ohne dass man verstehen muss, was 100 Nm über einen Drehzahlbereich von 9.000 Umdrehungen (zwischen 5.500 und 14.500, das sind 1.000 über Nenndrehzahl!) bedeuten könnten. Ach ja, Ducati sagt, die haben noch mehr PS, für den doppelten Preis und der Beemer sieht langweilig aus.
Hätten sie S1000RR auf der Intermot vorgestellt, hätte sie bestimmt mehr Aufmerksamkeit bekommen.
Dreht die BMW-Kurbelwelle jetzt tatsächleich rückwärts, so wie sich alle Gerüchteköche vor der Messe sicher waren? Dazu hat sich keiner dieser Köche gemeldet, auch die nicht, die vor Ort waren.

Ducati 0,5 Punkte

Alles Modelle haben irgendwie was Neues bekommen, außer der Supersport. Gibt es die noch?
Die 1,000er V4 ist nur für Superbikes, aber nicht für Superstocks homologiert, liefert 221 PS ohne Rennkit, muss dafür aber astronomische 15.250 gedreht werden. Mal schauen, wie viel von den italienischen Pferden am Ende auf dem Prüfstand ankommen.
Ohne Melandri, dafür mit Bautista auf der Jagd nach der WM Krone in der SBK.

Harley 1 Punkt

Wann war es nochmal, als alle lachten, das ausgerechnet H-D einen Elektro-Mopped-Prototypen zeigte? Dass die Milwaukee-Jungs damals sagten, dass diese Lifewire ab 2019 zu kaufen sei, hat nur zu noch mehr Erheiterung beigetragen.
Auf der EICMA stand die ab 2019 käufliche Serienversion, und weil damals alle gelacht haben, haben sie es jetzt lieber verschwiegen. Damit Ihr nicht suchen müsst: Es war 2014.
Schade, dass es nicht wenigstens ein Mock-Up des angekündigten SUV (oder einer anderen Version der im Sommer angekündigten neuen Generation) gab.

Honda 2,25 Punkte

Zum Flügel gibt es einen ganzen Beitrag, den ich oben verlinkt habe. Darin habe ich jedoch nicht gesagt, dass Ten Kate nicht mehr das Honda Team in der WSBK ist. Ab nächstem Jahr machen es nun Honda, HRC, Moriwaki und Athena gemeinsam, weil: Viele Köche verbessern den Brei, oder so.

Kawasaki 0,5 Punkte

Die neue Nackte 400er heißt Z, die W800 kommt doppelt zurück und Johnny Rea bekommt einen neuen Beifahrer. War sonst noch was?
Ach ja, die neue 1.000er Versys könnte ein elektronisierter Volltreffer sein und kein KLR650 Nachfolger in Sicht.

KTM 1,25 Punkte

Die erwartete 790 Adventure mit und ohne R wurde gezeigt.
Die 690 Enduro kommt wieder wieder. Es ist eine orange Husky 701 mit gekürzten Federwegen, wenn ich alles richtig verstanden habe. Eine Supermoto-Version davon kommt ebenfalls wieder wieder.
Kein Wort von einer 390 Adventure, die bereits öfter als Erlkönig gesehen wurde. Ich denke, wenn da wirklich etwas kommen wird, dann zeigt KTM das zuerst in Asien.

Suzuki 0 Punkte

Die Katana ohne Silber, nur schwarz. Das wars.
Wo war die neue GSXR 750? Wo war die neue Hayabusa? Was ist mit Nachfolgern zu TL1000S, DRZ400, GS500E, Van Van oder Bandit? Nicht mal eine 750er Katana, die nun wirklich kein Hexenwerk wäre, war zu sehen.
Oder was ganz Neues, das nach einem Lebenszeichen aussieht und sich nicht wie das Piepsen einer Herz-Lungen-Maschine anhört? Nein, nix.

Triumph 0,25 Punkte

Anders angemaltes und zusammengestecktes aus dem Neo-Klassik-Baukasten war alles, das neu war. Aber Triumph ist entschuldigt, haben sie doch kurz vor der EICMA die zumindest auf dem Papier grandiose XE vorgestellt und das Heimspiel auf der Motorcycle Live in Birmingham kommt erst noch.
Ich bin gespannt, ob es dann Neues zu den Triples gibt. Mit gedrückten Daumen summe ich jeden Abend mein Daytona-Daytona-Daytona-Mantra, obwohl ich persönlich lieber einen Sprttourer auf Dasis der 765er hätte.

Yamaha 0,5 Punkte

Vor zwei Jahren gab es die T7 Designstudie, letztes Jahr, den 700er Ténéré Prototypen, dieses Jahr konnten wir die Serienversion sehen und nächstes Jahr dürfen wir sie kaufen.
Die auf 20 Exemplare limitierte Super-Bling-Bling-Version der R1 tauchte in meiner Timeline genau oft auf wie die tatsächlich nagelneue S1000RR und viel öfter als die V4-Priller und Duc. Entweder war das gute PR-Arbeit der Japaner oder ich muss meine Timeline anpassen.
2019 startet Yamaha mit zwei Werksteams bei den Superbikes. Ob das die Chancen verdoppelt oder das Chaos, wird sich zeigen. Bei den Langstrecklern funktionierte es viele Jahre lang mit GMT94 und YART.

Zum Schluss

Das ganze Jahr über habe ich darüber gelesen, wie alle möglichen Hersteller, Zulieferer und Ihr Hund an neuer Sicherheitselektronik, autonomen Moppeds, automatisierten Fahrzeug- zu-Fahrzeug-Kommunikations-Apps und ähnlichem Dingen forschen und entwicklen. Die schöne neue Welt, in der Big Brother, meine Versicherung und alle Autos in drei Stunden Umkreis wissen, dass ich letzte Woche bei Dunkelgelb über die Kreuzung bin, war anscheinend kein Thema auf der Messe. Wäre ja auch doof, wenn man von potentiellen Kunden zu hören bekäme, was die von dem Zeug halten. Besser ist es der Gesetzgeber schreibt es vor, dann muss es jeder kaufen.

Ganz zum Schluss

Alles, was ich verpasst habe, könnt ihr mir gerne als Kommentar schicken.

 

Warum ich Mopped fahre

Letztens bin ich am Ufer des örtlichen Flüsschens entlang spaziert, als es nach lecker Grill-Fleich roch. Langer Rede kurzer Sinn, ich wurde von vollkommen Fremden zum Essen eingeladen und irgendwann kam das Gespräch auf Moppeds und die Frage: “Warum fährst Du eigentlich Mopped?” stand im Raum.
Überraschenderweise habe ich diese Frage so noch gar nicht hier im Blog beantwortet.

Womit denn sonst?

Andererseits ist es gar nicht so überraschend, dass ich das Thema hier noch nicht hatte, denn die Warum-Frage habe ich mir selbst noch nie gestellt. Wenn ich es auf nur einen einzigen rationalen Grund herunter brechen müsste, dann wäre es: Ich habe nur ein Mopped, womit soll ich denn sonst fahren?

Die Alternativen sind alle schlechter

Ich habe nur ein Mopped, weil es kein anderes Verkehrsmittel gibt, dass besser ist. ÖPNV ist langsamer, fährt nicht wohin und wann ich will, besonders außerhalb von Ballungsräumen. Aber auch in Ballungsräumen, wäre ich meistens nicht wirklich schneller, als wenn ich zu Fuß gehe.
ÖPFV funktioniert zumindest zwischen den Metropolen – und kann sogar preiswert sein, wenn die Fahrt nicht spontan erfolgen soll. Ist jedoch verdammt langweilig. Ich fahre lieber 13 Stunden mit dem Mopped über Kreisstraßen als 4,5 Stunden mit dem Zug.
Auto ist langsamer, unpraktischer, gefährlicher und dann auch noch langweiliger als Mopped. Beim Grillen musste ich das weiter ausführen, also mache ich das auch hier, weiter unten.
Fliegen ist für mich keine Alternative, obwohl ich mir Lebensumstände vorstellen kann, bei denen ein Helikopter im Garten doch eine sein könnte.

Schneller als ein Auto

Die FEMA (Federation of European Motorcyclists’ Associations) hat zuletzt 2017 verschiedene Verkehrsmittel im Pendelverkehr verglichen. Dazu haben die Interessenvertreter und -verbände für Moppeds in Belgien, Finnland, Frankreich, Italien, Niederlande, Norwegen und Schweden Testfahrten unternommen und Zeiten gemessen. (Link zum Mobilitätsvergleich). Die ganzen Versuche wirken auf mich nicht wissenschaftlich, liefern jedoch gute exemplarische Argumente für das Mopped als Pendlerfahrzeug. Warum BU, BVDM und Kuhle Wampe, die alle FEMA Mitglieder sind, nicht teilgenommen haben, weiß ich nicht.
Der Geschwindigkeitsvorteil, den Moppeds im Stadtverkehr haben, kommt dabei nicht vom besseren Leistungsgewicht (#Hippe: 22 PS bei 230 kg mit Fahrer entspricht in etwa einem 1.500 kg PKW mit 150 PS), sondern wird durch Vorfahren an die Ampel (Filtering) oder durch Benutzung der mittleren von zwei Spuren (Lane Splitting) erreicht. Beides ist hierzulande nicht durch die STVO gedeckt. Außerdem entfällt die Parkplatzsuche, wenn man auch hier nur den inoffiziellen Regeln folgt.
Dabei möchte ich nicht vergessen, dass Moppeds zusätzlich auch noch viel mehr Spaß machen.

Praktischer als ein Auto

Die Gründe, die ein Mopped schneller machen, machen es in meinen Augen auch praktischer. Wer keinen Wert auf vollumfängliche Rüstung legt, setzt einen Helm auf, steigt auf das vor der Tür stehende Mopped, fährt zum Ziel und parkt dort wieder direkt vor der Tür. Wocheneinkäufe passen auf den Gepäckträger, jedenfalls so wie ich einkaufe.Der Urlaub fängt direkt vor der Haustür an und nicht erst zwölf Staus später, wenn ich am Strand angekommen bin. Im Regen wird man nass und abends kann man keine drei Betrunkenen nach Hause fahren. Dafür kann man mittrinken und wird gefahren – wenn man das Taxi für alle zahlt, wenn man der ausgewählte Fahrer ist.
Außerdem macht es mit dem Mopped viel mehr Spaß.

Sicherer als ein Auto

Die meisten denken bei Sicherheit an notbremsassistierte Knautschzonen, in denen sie selbst den Aufprall überleben. Für mich bedeutet Sicherheit, keinen anderen über den Haufen zu fahren. Und falls ich dann doch einen Fehler gemacht habe und ein Unfall passiert ist, möchte ich dem anderen möglichst wenig Schaden zufügen. Ein Vorteil des Moppeds ist dabei die geringe Breite. Mit einem 2 m breiten Auto ist es leichter einen Fußgänger zu treffen, als mit einem 120er Vorderreifen. Wenn man dann doch trifft, dann mit weniger Kraft, denn Kraft ist Masse (230 kg bei der #Hippe und 1.500 kg beim Auto) mal Beschleunigung. Dort wo das Auto mit 1,5 Tonnen über den Fußgänger herüberrollt, wird das Mopped höchstwahrscheinlich neben dem Fußgänger stürzen. Und als letztes Argument, weil wir ja inzwischen in der Hauptsache-Ich-Verantwortlich-Sind-Andere-Gesellschaft leben: Wo der Autofahrer weiterfahren kann, ohne sich den überfahrenen Fußgänger im Rückspiegel ansehen zu müssen, werde ich am verletzten Fußgänger vorbei müssen, wenn ich mein Mopped wieder aufheben und abhauen will.
Statistiken von Versicherungsgesellschaften belegen regelmäßig, dass Moppedfahrer die besseren Autofahrer sind. Das kommt davon, dass man auf dem Mopped immer die Übersicht behalten und für die anderen mitdenken muss.
Egal, wie man als Einzelner für sich Sicherheit definiert, mit dem Mopped macht es einfach mehr Spaß.

Spaßiger als alles andere

Es gibt Menschen, die haben Spaß an Puzzle, Briefmarken, Fußball oder sonst was. Jedem Tierchen, sein Pläsierchen. Ich habe Spaß am Mopped. Mir fallen noch viele weitere Gründe ein, warum ich gerne Mopped fahre, aber Spaß ist der wichtigste. Andere Moppedfahrer haben aus anderen Gründen genauso viel Spaß an Ihren Zweirädern.

 

Ich mag keine Motovlogs

Die Überschrift verrät es schon: Ich mag keine Motovlogs.

Was ist ein Motot-Vlog?

Weil ich in Gesprächen immer wieder erklären muss, was ein Motovlog ist, fange ich auch hier mit einer Erklärung an.
Es ist ein Let’s Play mit dem Mopped
Oder für die Älteren, die den Begriff Let’s Play nicht verstehen: Es ist ein Onboard-Video von einer Ausfahrt mit dem Mopped, bei der der Fahrer unterwegs via Mikrophon zu einem Thema spricht.
Videos in denen in der Postporduction über Farhaufnahmen Text eingesprochen sind, sind demnach keine Motovlogs, sondern einfach Fahrvideos. Motovlogs werden live eingesprochen, dabei können auch mehr als eine Kamera benutzt werden. Die Themen müssen nicht unbedingt Mopped-Themen sein. Vlogger müssen auch keine Experten sein, es gibt Vlogs von Fahranfängern und Flachländern, die das erste Mal in den Bergen sind. Die Experten gibt es natürlich auch, nicht dass das falsch verstanden wird.

Was gefällt mir daran nicht

Ganz pauschal ist ein Motovlog das schlechteste aus zwei Welten kombiniert. Der Fahrer muss sich auf sein Video konzentrieren, also fährt er schlecht. Kommentare wie „Oh, hier ist ja Tempo XX“, „Hier hätte ich abbiegen müssen“ oder „Wo bin ich hier eigentlich“ sind gute Indizien, dass der Vlogger sich nicht aufs fahren konzentriert. Manchmal konzentriert er sich sie so sehr aufs Fahren, dass er beim Text den Faden verliert.

Da die Vlogger auf dem Mopped sitzen, gibt es auch keinen Platz für Stichwortlisten und änliches, mit allem, was das an Nachteilien bringt. Und natürlich beeinflusst das Fahren auch das Reden.

Frei nach dem Scientologen und Wrist-Twister Keith Code: Motovlogger müssen Ihre 10 Dollar auf fahren, filmen und reden aufteilen, statt sie nur fürs fahren auszugeben.

Webvideos

Auch wenn ich Motovlogs nicht mag, so gucke ich doch gerne Videos im Netz, nur bevorzuge ich eben andere Formate. Die Mopped-Videos die mir gefallen sind in der Regel 5 bis 10 Minuten lang, erzählen eine Geschichte (dasFormat TV-Show-Kopie mit mehreren Themen pro Video ist auch nicht so meins) und sind handwerklich gut gemacht. Davon gibt es so viele Kanäle und Videos, dass ich keine Zeit für Motovlogs habe.
Die meisten Kanäle sind entweder nur Vlogs oder nur gar keine Vlogs.
44Teeth [englisch] nutzt verschiedene Formate, auch Vlogs. So kann ich gut festmachen, dass es das Format ist, das mir nicht gefällt und nicht die Leute. Es ist einfach eine Geschmacksfrage, so wie die, welche Tee-Sorte man lieber mag als Kaffee.
Damit Ihr selbst entscheiden könnt, liste ich hier drei deutschsprachige Vlog-Kanäle. Und wenn Euch einzelne Videos gefallen (Vlogs oder nicht), teilt sich doch einfach über Reddit (Ihr könnt auch das Reddit-RSS der Motorradblogs abonnieren).

Links zu Vlogs

 

 

Lauter wilde Mopeds (ja, ein P)

In meiner Timeline ist ein Bericht der Krone.at aufgetaucht, den ich hier nicht verlinke. Wer das Original lesen will, kann seine Lieblingssuchmaschine nach „Ötztal-Marathon“ und „484 Mopedlenker“ befragen.

Die Geschichte ist folgende

Der Ötztaler Mopedmarathon ist eine Veranstaltung, auf der 1.500 Mofas und Mopeds die Strecke: Sölden, Ötztal, Kühtai, Brenner, Jaufenpass, Timmelsjoch, Sölden fahren.
Die Landesverkehrsabteilung Tirol machte auf dieser Veranstaltung einen „Schwerpunkteinsatz“ und kontrollierte ca. ein Drittel der Mopeds. Die Kontrolle wurde durchgeführt wegen:

… teils massiver Beschwerden von Anrainern und Verkehrsteilnehmern beim letztjährigen Ötztaler Mopedmarathon.

Die Aktion wird anschließend mit folgendem Statement bilanziert:

… so zeigte der Einsatz doch auch deutlich, dass etliche Mopedlenker mit zu schnellen, zu lauten oder sonst technisch mangelhaften Fahrzeugen unterwegs waren und sich zum Teil auch nicht an die Alkoholbestimmungen gehalten haben

Das klingt nach so einer Art Sodom und Gomorrah auf der Straße. Die Zitate enstammen der Website der Krone.

Meine Meinung

Oscar Quelle PinterestDer Artikel liefert konkrete Zahlen, so dass ich die Wortwahl der Landesverkahrsabteilung (ab jetzt schreibe ich nur noch Polizei, weil das kürzer ist) berechnen kann.
Von 1.500 Teilnehmern wurden 484 überprüft, davon wurde 58 verdächtigt, dass Ihr Moped zu schnell sei und diese wurden gemessen. 11 (0,73% aller Teilnehmer) waren zu schnell, aber nur 4 (0,27%) waren so viel zu schnell, dass Ihnen das Kennzeichen abgenommen wurde.
Ich verstehe das so, dass 7 noch im Rahmen der Toleranz lagen. Im Text steht „erhebliche Überschreitung der Bauartgeschwindigkeit“, aber so erheblich kann sie nicht gewesen sein, denn sonst wären auch deren Kennzeichen eingezogen worden.
So laut, dass das Schild eingezogen wurde waren 3 (0,20%) Fahrzeuge.
Die angesprochenen technischen Mängel waren nicht so schlimm, denn es wurde kein einziges Fahrzeug aus dem Verkehr gezogen, obwohl 27 Mopeds (1,80%) bemängelt wurden.
Zum Vergleich: In einer Pressemeldung vom TÜV Nord vom 08.11.2017 freut man sich, dass die Quote der Autos mit erheblichen Mängeln (keine neue Plakette) auf 22,2% zurückgegangen ist.

Selbst wenn ich alles zusammenzähle, dann sind es nur 4+3+=7 Fahrer, die nicht weiter fahren durften. 7 von 1.500 Teilnehmern sind 0,47%.
Merke: „Etliche“ entspricht unter 0,5% ist aber größer als 0,4%, denn:

Bei der Alkoholkontrolle hatten 6 Fahrer (0,4%) einen Pegel zwischen 0,5 und 0,8 Promille und durften nicht weiterfahren.
0,4% heißt in Polizei-PR-Sprech „zum Teil“ und bedeutet in diesem Fall: Einer weniger als etliche.

Die bekloppten Anrainer

Ohne Frage, 1.500 Mopeds sind lauter als keine Mopeds, aber das ist eine angemeldete Veranstaltung. Und natürlich werden sich Autofahrer beschweren, dass da viele Mopeds fahren und sie eingebremst werden. Das wird bei Radfahrern, Pfingsprozessionen und Almabtrieben nicht anders sein.

Alternative Szenarios

Ich frage mich, wie viele etliche mehr Prozent Verkehrssünder die Polizei fände, wenn sie eine ähnliche Kontrolle bei einem beliebigen Volksfest durchführte. Ich behaupte, alleine die Quote der Fahrer mit zu hohem Alkoholpegel läge deutlich höher. Falschparker, auch solche die abgeschleppt werden, will ich lieber gar nicht erst erwähnen.

Und ich behaupte auch: Wenn die Quote bei unter 0,5% läge, würden Polizei und Krone in Ihrer Bilanz von einem vorbildlichen Verhalten und nur vereinzelten, nicht schlimmen, Ausnahmen sprechen und die Besucher des Festes loben.

Wie schön wäre es gewesen, wenn Polizei und Krone gesagt hätten:
Es gab im Vorfeld des Mopedmarathons viele Beschwerden aus der Bevölkerung. Diese nehmen wir sehr ernst und haben daher Kontrollen durchgeführt. Dabei haben wir festgestellt dass lediglich 3 von 1.500 Mopeds zu laut waren. Das finden wir vorbildlich. Mitbürgern, die sich erneut beschweren, möchten wir zu rufen:

 

 

#Traummopped – Folge Null

Ich lese die Serie “Let’s all tell [Name eines Mopedherrstellers] what to do” bei RideApart und The Motorcycle Obsession gerne. Ganz unten findet Ihr die Links zu den bisher geschriebenen Folgen.
In der Serie schreiben Journalisten, welche Moppeds die Firmen bauen müssten, damit sie erfolgreich sind. In den Kommentaren schreiben Leser weitere Empfehlungen.
Die Verkaufszahlen in unseren westlichen Märkten sind im Vegleich zu Asien winzig klein und die Artikel betrachten jeweils den US und ein bisschen auch den europäischen Markt.
Andererseits ist die Serie keine ernsthafte Empfehlung, sondern eine sehr subjektive Wunsch Sammlung der Autoren und daher ist die echte Realität des Marktes irgendwie egal und der Rest der Welt sowieso.

Ich jetzt

Ich habe beschlossen: Das kann ich auch, aber anders. Ich werden nicht den etablierten großen Herstellern schreiben, was sie bauen sollen, sondern ich wünsche mir einfach Moppeds für verschiedene Einsatzzwecke für mich. In Ermangelung einer besseren Idee, nenne ich diese Reihe einfach: #Traummopped.
Wer mag, kann den Hashtag #Traummopped einfach für seinen Blog, Twitter oder sonst was-Account übernehmen und selbst was schreiben. Ich werde in den kommenden Wochen unregelmäßig immer wieder ein solches Traummopped beschreiben.

Das optimale Mopped

Das optimale Mopped, und ich denke, da gibt es keine Diskussion, ist definiert. Ich habe die beste Formulierung in einem 125er Test gelesen. Der ganze Test und das dazu gehörige Video sind super, aber auf englisch.
Die Definition lautet:

It inspires you to want to ride far and be awesome

Somit wäre das geklärt.

Zum Schluss

Die Marktchancen meiner Traummoppeds sind nicht gegeben, also werde ich darauf keine Rücksicht nehmen.
Was es schon als echtes Mopped gibt, ist vielleicht zu teuer, als dass ich es mir kaufen würde oder könnte, aber kein Traummopped. Traummoppeds sind nicht real.

Links zu Let us all tell …