Gestern war ich in Saarbrücken auf einem Konzert und ein Quätscherchen. So gegen Mitternacht machte ich mich dann auf den Heimweg. Anfangs regnete es nur, dann mischten sich kleine Schneeflöcken unter die Wassertropfen und die wurden immer dicker.
In der dunklen Nacht reflektieren die Schneeflocken das Scheinwerferlicht und es sieht bei einer bestimmten Geschwindigkeit aus wie ein Sternenhimmel. Die Geschwindigkeit hängt wohl von der Flockengröße, Fall- und Windgeschwindigkeit und sonst was ab – ist jedenfalls gar nicht so einfach zu treffen. Fahre ich zu langsam, sieht es wieder aus wie fallender Schnee, fahre ich zu schnell verwandeln sich die Sterne in Striche. Dann sieht es nicht mehr so aus, als fahre ich mit der Hippe, sonder als säße ich im Millenium Falcon beim Hypersprung. Auch cool.
Als der Schnee dann liegen bleibt ist es natürlich aus mit den Spielereien und mit zusätzlichem Nebel wird die Fahrt zusehends schwieriger. Gut dass fast keine Autos unterwegs sind. Auf beinahe 50 Kilometern Bundesstraße sind es ganze vier die ich sehe. Das ist gut, denn die Geschwindigkeit mit der ich sicher unterwegs bin ist niedriger als die mit der die PKW fahren. Da ich weiß, dass Autofahrer keine Ahnung davon haben, dass dichtes Auffahren nicht gut ist, keine Ahnung davon haben, dass beim Überholen auch ein seitlicher Abstand der Sicherheit dient und davon überzeugt sind, dass besonders knapp vor dem Vorderrad wieder einscheren gutes Autofahren ist, halte ich lieber an und lasse die Autos durch. Wie ich anhand der Spuren im Schnee sehen konnte, waren es Einheimische, die nur ein oder zwei Kreuzungen später die Bundesstraße wieder verließen, einer im Drift. Ich konnte wieder die erste Spur auf der weißen Bundesstraße ziehen. Mittlerweile lagen 5 cm feinster Neuschnee und oben auf den Bergen war es auch nicht mehr nebelig. Kurz überlege ich, ob ich einen Schneemann bauen soll, entscheide mich dann aber nach einen kurzen Mann-ist-das-eine-coole-Aussicht-Pause doch fürs Weiterfahren. Wäre doch blöd, wenn die Straße geräumt wird während ich noch eine Möhre für die Nase suche.
Leider funktionieren meine Heidenau K60 Winterreifen auf diesem Schnee nicht so gut, wie ich es mir wünsche, besonders bei seitlichen Windböen rutscht das Hinterrad gerne ein bisschen. Es fühlt sich ein bisschen an wie fahren im Tiefsand. An Steigungen dreht das Hinterrad auch gerne mal durch, da hilft dann hoch schalten und Gewicht nach hinten. Das Vorderrad hält die Spur, überträgt Lenkimpulse und Bremskraft gut. Es ist keinesfalls ein unkontrolliertes herumrutschen was ich mache, sondern fahren mit 50 km/h und teilweise durchdrehendem Hinterrad.
Schnee der auf der Straße liegt ist das eine, aber Schneefall etwas ganz anderes. Die Schneeflocken bleiben auf dem Visier pappen und ratzfatz ist die Sicht weg, wenn man nicht wischt. Und je nach Schneeflockendichte wischt man eigentlich immer und variiert nur die Wischgeschwindigkeit. Solange es nicht so kalt ist, dass Wasser und Schnee auf dem Visier festfrieren ist das machbar. Mit offenem Visier fahren geht natürlich auch, dann bekommt man die Schneeflocken halt gegen die Augen aber die Körperwärme taut die auf und die Sicht ist frei. Ich gehe jetzt mal auf die Suche nach einem beheizbaren Visier, das den Schnee wegtaut und eine Eisbildung verhindert.
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