SUV und Autobahn

Auf dem Weg zu Triupmh hatte ich viel Zeit um iem kleinen Mietwagen über die Welt und den bürgerkäfig an sich nachzudenken. Und ich wirde von vielen SUV überholt. Autos, die dafür genbaut werden, dass russiche Oligarchen und le die gerne einer wäre, mit vollgas durch die sibirische Pampa brettern können. Über Straßen, die noch nie von Asphalt gehört haben.

Und da kommt mir eine Idee: Wenn wir in Deutschland schon so viele SUV für Schotterstraßen bauen, warum bauen wir dann keine Schotterstraßen?
Ich meine: Früher, als Deutschland berühmt für deine schnellen Limousinen und Sportwagen war hieß es doch immer: „Wir brauchen die Autobahn ohne Tempolimit als Verkaufsrgument im Ausland“. Warum brauchen wir jetzt keine Schotterstraßen als Verkaufsargument?

Und überlegt Euch mal die ganzen anderen Vorteile, die geschottterte Autobahmen bieten.

  • Weniger versiegelte Fläche.
    Eine sechsstreifige Autobahn besteht laut Wikipedia aus 29 m befestigter Breite. Ein Kilometer Autobahn enspricht demnach 29 km² versiegelter Fläche, das sind 2,9 Hektar. Ein Standard-Fußballfeld (scheinbar die gängige deutsche Vergleichs-Größe) hat 0,741 Hektar.
  • Weniger Tempo ohne Tempolimit
    Wer schon mal bei Regen oder gar Schnee über die Autobahn gefaheren ist, weiß was ich meine. Und die Leute die schon mal schnell über Schotter gefahren sind wissen auch was ich meine. Der Rest denk es sich einfach.
  • Weniger Ablenkung
    Schotter ist lauter und ungemütlicher als Asphalt, da mann min schlechter Telefonieren oder Facebook.Updates kommentieren.
  • Mehr Abstand zum Vordermann
    Hierzulande fährt man so Auto, dass das eigenen Auto sauber und unbeschädigt bleibt. Wenn der Vordermann langsam auf der linken Spur auf Asphalt unterwegs ist, fährt man ganz dicht auf 8aber nicht wegen Windschatten). Wenn der Vordermann jedoch Schotter-Stein nach hinten wirft, dann hält man lieber Abstand.

Gagenargumente könnt ihr gerne bei Facebook teilen, da lese ich sie nicht. Falls Jemand eine Petition starten möchte, kann er den Link unten in den Kommentaren teilen, wo noch viel Platz für Zustimmung ist.

Triumph Streety in Oschersleben

Nachdem ich den Kurs in Oschersleben mit der Landstraßen-Trident kennengelernt habe, geht es gleich weiter.

Vorher erzählt mir Rico, dass er mit seinem Vater hier ist, der auch als Instruktor fährt. Ist ja irgendwie logisch, dass er nicht mit seiner 675er als Handgepäck im Zug aus dem Schwarzwald kam. Da musste doch ein Volljähriger mit einem Auto dahinterstecken.

Triumph Street Triple RS

Zweiter Stint auf der Rennstrecke, jetzt mit der Street Triple RS, matt schwarz, 765 ccm und 123 PS. Im Vergleich zur Trident fühlt sich die Streety deutlich mehr so an, als gehöre sie hier her.
Schnell noch kontrollieren, ob auch der Track-Modus eingeschaltet ist. Ich habe keine Ahnung, warum ich das überhaupt gucke. Ich ändere den Modus nicht, kann also gar nicht sagen, ob es sich anders anfühlt oder fährt und welche Parameter und Einstellungen geändert würde. Aber wenn der Modus „Track“ heißt, dann ist er hier richtig. Nicht dass ich aus versehen auf „Rain“ schalte und es fängt an zu regnen …
Los geht‘s. Rico zieht das Tempo an und ich kriege Probleme, die Linie zu halten. Kein Problem für die Streety. Nicht mal als ich in erheblicher Schräglage auf die ratternden Curbs komme. Das erschreckt vielleicht den Fahrer, aber nicht das Mopped.

Griesi mit der Street Triple RS in Oschersleben


In der nächsten Runde halte die Linie enger und bleibe von den Curbs weg. Später, zurück in der Box, wundere ich mich, wie mühelos ich in jeder Situation die Linie ändern kann. Egal ob ich mit leichten Korrekturen die Linie optimieren möchte oder grob den verpassten Scheitelpunkt ausbügeln muss. Auf der Streety geht das mühelos. Mit jeder Kurve wird meine Linie besser und bald habe ich sie wieder im Griff und lege das Gas immer früher an, wenn es aus der Kurve geht. Rico beschleunigt noch früher. Die Streety zeigt mir, wie viel besser sie ist als ich. Dadurch das Rico an jedem Kurvenausgang Meter macht, muss ich auf der Geraden härter ans Gas um vor dem nächsten Kurveneingang wieder dran zu sein. Auf der Trident hätte ich wild durch die Gänge steppen müssen, bei dem größeren Motor der Streety reichen wenige Gangwechsel, um die Lücke zu Rico nicht zu groß werden zu lassen. Trotz dem höheren Tempo im Vergleich zur Trident-Runde geht es jetzt alles müheloser von der Hand. Ich merke beinahe gar nicht, dass ich auf einem Mopped sitze, das von einer Raste auf die andere tänzelt. Wo soll ich meine Stiefel noch hinstellen, damit sie nicht über den Asphalt schleifen? Ob ich möglicherweise doch mal das mit dem Hanging-off lernen sollte? Ein anderes Mal vielleicht, heute reicht es mir noch, das innere Knie nach vorne zu drücken, den kleinen Zeh ganz innen auf die Raste zu stellen, den Ellenbogen nach vorne zu nehmen und auf die obere Raste zu drücken. (verdammt, klingt das kompliziert und das mache ich jede Kurve und in Wechselkurven gleich doppelt).
Die Streety kann aber auch mit massivem Hanging-off durch die Kurven geprügelt werden, wie ich immer dann sehe, wenn die ganz schnellen Jungs (in diesem Stint fahren keine Mädels mit) überholen. Und plötzlich winkt da einer mit der schwarz-weiß-karierten Spaßbremser Flagge.

Kaum in der Box angekommen, gibt es wieder eine Feedback-Runde mit Rico dem Instruktor. Anfangs konnte ich das Tempo halten, aber nicht die Linie. Als ich dann die Linie halten konnte, hätte das Tempo noch ein bisschen höher sein können. Rico nickt zufrieden. Nächster Stint wird schneller.

Jetzt brauche ich erst mal ein Getränk. Bei Triumph in der Box keinen englischen Brew sondern nur Chai und Früchtetee. Wot?
Ich komme ins grübeln. Warum gibt es von Triumph eigentlich keine „richtigen“ Moppeds für die Rennstrecke, keine Daytona mehr? Moppeds mit Vollverkleidung, die auch so aussehen, als seien sie für die Rennstrecke gebaut?
Oder sollte ich die Frage anders formulieren: Warum sehen die Rennstreckenmopppeds der anderen Hersteller nicht so aus wie die Streety, die so wunderbar auf der Renne funktioniert?

Während ich noch so vor mich hin sinniere kommt Ricos Vater auf mich zu und will heimlich wissen, ob alles gut ist. „Ja, Dein Junge macht es großartig.“

Mein Fazit: Was für ein geiles Mopped, alles geht wie von alleine. Auch in 100 Trackdays werde ich da wohl nicht an die Limits der Maschine kommen.Es gibt wieder 5 Sterne mit Doppel-Plus.
Natürlich ist die RS die Top-Version der Streety (12.050,- €) und als solche auch gleich ein paar Scheinchen teurer als die Trident (7.645,- €), Ich würde für mich wahrscheinlich zur Streety R (9.650,- €) greifen und das Gesparte in Rennstreckenkilometer investieren.

Triumph Trident in Oschersleben

Neuer Job, neue Stadt und neue Wohnung. Fehlt noch ein neues Mopped. Klar ist, die #Hippe soll bleiben und mich fröhlich über kleinste Sträßchen tragen und über den einen oder anderen Schotterweg, den es hier legal zu befahren gibt.
Für die schnelle Langstrecke über die Autobahn muss jedoch ein anderes Fahreug her. Autobahn mit dem Mopped macht mir nur Spaß, wenn es schnell geht. Vor lauter Tempolimits, zumindest auf den Wegen die ich fahre, ist es mit legalem Schnellfahren nicht weit her. Also nehme ich einen Leihwagen. Wozu also ein neues Mopped? Und welches?

Mitten in diese Überlegung platzt die Einladung von Triumph mit der Frage: Möchtest Du Rennstrecke oder Landstraße oder beides fahren?

Rennstrecke!

Die Street Triple macht richtig viel Spaß, wenn sie so bewegt wird, wie man es auf öffentlichen Straßen nicht tun sollte, daran erinnere mich sofort wieder. Das will ich noch mal machen. Und das gerne im Vergleich mit der neuen Speed Triple, die deutlich an PS zu- und Gewicht abgelegt hat. Nicht dass ich das auf der Renne bäuchte oder nützen könnte. Die 1050er hatte mich damals auf dem Handligsparkur nicht begeistert. An der 1200er ist alles neu, da bin ich jetzt neugierig. Wann kann Otto-Normal-Moppedfahrer sowas schon mal ausprobieren?

Also ab in den Leihwagen und auf nach Oschersleben.

Vor Ort dann die Überraschung: Triumph hat auch die Trident für die Rennstrecke ausgewählt. Wie die sich wohl schlagen wird? Ich passe meine Planung für den Tag an: erst Trident, dann Streety und zum Schluss die neue dicke Speed Triple.
Wir sind 12 Fahrer, die auf die Rennstrecke wollen und es gibt acht Instruktoren. Die stellen sich in einer Reihe zur Wahl, von schnell (1) nach ganz schnell (8). Ich sortiere mich bei Instruktor 3, also mittel-langsam, ein. Der junge Typ stellt sich vor:
„Ich bin Rico und fahre schon mein Leben lang Motorrad. Auf der Rennstrecke fahre ich eine 675er Street Triple.“
Alles klar.

Griesi mit der Triumph Trident auf der Rennstrecke.

Vor der ersten Session quatschen wir noch en bisschen. Er will wissen, was ich fahre, welche Rennstrecken ich schon gefahren bin etc. Ich finde heraus: Rico wohnt im Schwarzwald und ist erst 17. Weil er nur 125er auf der Straße fahren darf, bleibt er eben auf der Rennstrecke.
Alles klar!

Tiumph Trident

Erster Rennstrecken-Stint: Trident, matt schwarz, 660 ccm und 81 PS.
Der Einsteiger-Triple ist für die Landstraße. Erster Eindruck bei der Ausfahrt aus der Boxengasse: Das fühlt sich überhaupt nicht nach Einsteiger an, alles ist sehr wertig. Der Motor dreht schnell hoch, hat aber auch untern herum genug Kraft. Das Fahrwerk ist spielerisch handlich in den Wechselkuven und liegt stabil in den langen Bögen, auch wenn Stiefel und Raste ersten Bodenkontakt haben (ich bin kein Off-Hänger).
Im ersten Turn lassen wir es ruhig angehen und lernen die Strecke kennen. Rico ist auch zum ersten Mal hier. Wir konzentrieren uns auf die Linie, fahren die Runde ohne wirklich bremsen zu müssen. Auf die Geraden geht es nur mit wenig Gas, so müssen wir vor der nächsten Kurve auch nicht hart ankern. Wir fahren zügiges Landstraßentempo. Am Ende der Session teste ich aber dennoch einmal die Bremse. Stoppt rabiat.

Nach der Session ist Feedback-Runde mit Rico. Passt alles, können wir schneller? Ja, wir können einen Tacken schneller. Gibt es eine Stelle der Strecke die Schwierigkeiten mach? Nein, ich kann die Linie halten.

Mein Fazit: Für mein Fahrkönnen auf der Renne ist die Trident absolut ausreichend, auch wenn es sich wie ein Landstraßenmopped anfühlt. Wie sich ein Mopped für die Renne anfühlt, merke ich im nächsten Stint. Vier Sterne für die Renne. Schneller Fahrer geben da womöglich weniger.
Wie die Trident sich wohl auf der Landstraße schlägt?

P.S.
Danke Triumph für die Einladung, die nicht nur Mopped, Rennstrecke, Sprit, Instruktor, Fotografen, Essen und Trinken umfasste, sondern auch eine Übernachtung mit gemeinsamen Abendessen und viele super Gespräche auf Augenhöhe mit allen Triumph-Menschen vor Ort.
Ich habe mich sehr wohl gefühlt.

P.P.S
Kettenritzel und Motor8 waren auch da und haben schon was geschrieben.