Das #4hMofa Rennen in Nörvenich – Das Ziel

Zwei Stunden Rennzeit sind um, was bis hierher geschehen ist, kann in den ersten drei Teilen vom #4hMofa Rennen nachgelesen werden.

Re-Start

Nach der Reparatur sind wir zurückgefallen auf Platz 42, ich starte also wieder von fast ganz hinten.
Mit der neuen Kette rennt das Mofa wie, naja, wie ein schnelleres Mofa. Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit sind viel mehr gemütlich als erschreckend. Bis auf wenige Ausnahmen liegt die Endgeschwindigkeit der meisten Teilnehmer auf einem ähnlichen Niveau wie unsere. Die namenlose Zündapp mit der Nummer 12kann jedoch überdurchschnittlich gut beschleunigen, daher kann ich einige erfolgreiche Überholmanöver durchführen.
Nach einer handvoll Runden fällt mir auf, dass meine Mitfahrerinnen an der Wechselzone sitzen und Armbewegungen machen, die aussehen wie anfeuern oder jubeln. Hören kann ich nichts, denn die Mistdinger sind laut, ich fahre mit Ohrstöpseln.
Und es ist anstrengend. Irgendwann muss ich dann wechseln, der Körper meldet erste Schmerzen.

Vollgas weiter

Wir liegen auf Platz 18 insgesamt. Fräulein1 übernimmt von mir und dann fährt Fräulein2, bevor ich wieder an der Reihe bin.
Schon in der ersten Wechselkurve merke ich, wie anstrengend der erste Stint war. Das Fahren geht an die Substanz. Je länger ich fahre, umso anstrengender wird es, die Pedalstellung immer richtig zu haben. Immer öfter treffe ich das Pedal nicht richtig, der erste Versuch das Bein wieder hochzunehmen scheitert. Das kostet Konzentration und Zeit. Pedale sind des Teufels!
Und irgendwann falle ich dann auch mal in den Dreck, ich habe mich mit Stiefel und Pedale selbst ausgehebelt. Um zu checken, ob noch alles fest ist, fahre ich unangekündigt in unsere Wechselzone. F1 ist noch nicht abfahrbereit und rennt zu Helm, Rüstung und Handschuhen, F2 ruft mir zu: “Nur noch neun Minuten!”.
Ich wackel, rupfe und reiße an allen Anbauteilen die mir wichtig erscheinen. “Okay, ich fahre dann weiter!” rufe ich zurück und bekomme dafür vier Daumen hoch und zwei strahlende Lächeln.
Es werden die längsten und anstrengendsten neun Minuten meines Lebens.

Ins Ziel

Sie sind wirklich lang, wie mir F2 hinterher bestätigte. Der Streckensprecher, von dem die Neun-Minuten-Information kam, hat die angesagte Restfahrzeit, ständig verlängert. Meine Rundenzeiten werden langsamer, die Füße bleiben in immer mehr Kurven auf den Pedalen, fast alle Bewegungen werden von Schmerzen begleitet. Überholen ist nicht mehr wichtig, ankommen zählt. So geht es vielen und immer mehr Fahrer fallen um, immer häufiger wird gewechselt.
Endlich kommt die Zielflagge.

Am Ende gibt es einen Pokal. Wir haben 80 Runden geschafft und sind auf Platz 21 in der Tuningklasse (34 insgesamt) gelandet. Unsere Boxennachbarn und Mofaspender haben die Originalklasse sehr souverän gewonnen und insgesamt sogar Platz 9 erreicht.

Hätte, hätte, Mofakette

Durch den Defekt haben wir in der ersten Halbzeit des Rennens fast 40 Minuten verloren und konnten nur 31 Runden fahren. In der zweiten Hälfte schafften wir 49 Runden, weil alles gehalten hat. Ohne das Problem mit der Kette, wäre eine deutlich bessere Platzierung (für Gesamtplatz 25 haben 98 Runden gereicht) und ein noch viel größerer Muskelkater wäre ebenfalls drin gewesen.
Eine hochgelegte Sitzbank (siehe Bild), so wie bei Team Abarthig, hätte sicherlich das Teufels-Pedal-Problem erleichtert und wenn nicht für mehr schnelle Runden, dann wenigstens für weniger Muskelkater gesorgt. Nächstes mal – denn: Nachdem ich meinen aktuellen Muskelkater los bin, könnt ich das nächste Rennen fahren.

Vielen Dank an meine wundertollen Mitfahrerinnen, das Team Abarthig für die Mofa und technische Betreuung sowie die Veranstalter.

Für mehr Mofarennen!
Einen Termin Übersicht gibt es im M-M-O Forum.

P.S.
Ein Mofa ist klein. Das Bild unten zeigt mich beim Re-Start, das Pedal auf halber Höhe.

8 Gedanken zu „Das #4hMofa Rennen in Nörvenich – Das Ziel

  1. Hei Griesgram,

    tolles Foto, das von dir auf der grünen Kokosnuss. Was noch fehlt wäre eine Coconut HalbSCHALENverkleidung, die hätte bestimmt noch ein paar Vorteile gebracht. Wichtig war sicherlich daß das Mopped nicht wie ein Sack Kokosnüsse lief und ihr alle durchgehalten habt.
    War bestimmt ein riesen Spaß.
    RESPEKT und GRATULATION an das gesamte Team
    rudi rüpel

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  2. Ich hatte mir auch mal eine Mobylette fürs Mofarennen im Nachbardorf vom Schrott gezogen. Dann begab es sich aber, dass die Veranstalter keine Lust mehr auf den Stress mit der Veranstaltungsplanung hatten. Das Ganze ist recht groß geworden über die Jahre und es gab immer mehr Auflagen. Red Bull war sogar mal Sponsor mit einem großen Banner über dem Start/Ziel Bereich. Dieses wurde dann von Windböen während des letzten Rennens auf die „Rennstrecke“ befördert und ein teilnehmender Bankfilialleiter stürzte, verstauchte sich einen Finger und verklagte die Organisatoren. Dann hatten die endgültig keinen Bock mehr und ich eine Mobylette zu verkaufen. Die bin ich entgegen aller Erwartungen ruckzuck für 50€ losgeworden an einen Liebhaber der extra 100 km mit Trailer angefahren kam. End of the Story, yippiyäh :D

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      • Ja stimmt. Das eigentliche Drama war noch viel schlimmer. Ein paar Tage bevor ich die fürs Rennen gedachte Mobylette gefunden habe, bin ich auf der Kartrennbahn etwas schnell um die Kurve und seitlich in die Bande geballert. Dabei habe ich mir im Schalensitz irgendwie die Rippen geprellt, angebrochen oder was auch immer. Hatte etwas weh getan, aber hab nicht viel drauf gegeben. Als ich dann in der Arbeitszeit so nebenbei im Außendienst die kack Mobylette in den Firmenkombi gewuppt habe, hats auf einmal voll gestochen und ich konnte nicht mehr Atmen oder den Schaltknüppel vernünftig bedienen. Dann dachte ich, ich muss sterben, bin im 3. Gang nach Hause gerollt, die Frau von der Arbeit nach Hause gerufen und mit Schnappatmung ins Krankenhaus zum Röntgen. Damit der Firmenwagen wieder in die Firma konnte, mussten wir aber erst noch die kack Mobylette da raus holen und in die heimische Garage packen. Und jedes bisschen Bauchmuskeleinsatz hat unglaublich weh getan. Und alles für nix, dann war in der geplanten Aufbau- und Tuningphase erst mal ne Zeit lang Couch angesagt. (Post von der Krankenkasse kam auch noch, ob ich Angaben zum Täter / Verursacher meiner Verletzungen machen könnte. Und ich so: wtf???)
        But the dream still lives on!!

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