Die #intermot 2016

Die Intermot hatte mich und bestimmt auch viele weitere Blogger auf einen Besuch eingeladen. So konnte ich bereits am Pressetag über die Messe flanieren.
Für diejenigen, die es nicht wissen: auf dem Pressetag sind nur akkreditierte Journalisten zugelassen, dementsprechend wenig Leute stehen in den Gängen und an den Ständen. Gestern war ich in manchen Gängen der einzige Nicht-Aussteller. Das ist auch der Tag, an dem die Hersteller Ihre Neuheiten mit einer Pressekonferenz (PK) vorstellen; die ersten PKs finden um 08:30 Uhr statt und die letzte um 18:00 Uhr, immer schön eng hintereinander weg. Fast alle anwesenden Besucher rennen also in einer großen Traube von PK zu PK. Damit auch möglichst viele kommen, gibt es bei manchen Herstellern vor oder nach der PK Häppchen und oder Getränke. Wer nun schlauer sein möchte und die Neuheiten schon vor der PK sehen will, der wird leider enttäuscht, denn vorher sind die Moppeds noch abgedeckt oder versteckt. So in etwa sieht der Pressetag auf der Intermot aus.

gleich kommt ein neues Mopped

Gleich kommt ein neues Mopped

Die Einladung gilt jedoch für alle Messe-Tage. Extra für die Blogger, die sich vorab angemeldet haben, gibt es eine Bloggerlounge mitten zwischen den Custombikes. Dort gibt es Strom und WLAN und Platz zum sitzen. Das ist am Wochenende, wenn die Messe voll ist, bestimmt Gold wert. Die Dame am Eingang der Lounge kontrolliert und lässt niemanden ohne passenden Ausweis hinein. „Wie, nur Presse? Nein, hier ist exklusiv für Blogger,“ oder auch: „Aussteller? Nein, die dürfen hier nicht hinein.“ Wirklich viele Blogger waren gestern und heute noch nicht auf der Messe und die, die ich traf, wussten nichts von der Lounge.

Jetzt aber zur Messe:

Das Highlight
Für mich gab es kein eindeutiges Highlight. Mir ist jedoch aufgefallen, dass es eine Menge kleiner Marken gab, ich tippe auf chinesische Moppeds, die teilweise unter altbekannten Marken oder mit neuem Label interessante und oft wunderschöne Maschinen anbieten. Meistens sind es 125er, oft auch 250er, selten haben sie mehr Hubraum. Ich hoffe von diesen Moppeds in Zukunft viele auf den Straßen zu sehen und bald ein paar 350er oder 400er, und dass die Etablierten ihr Angebot in diesem Segment ausbauen und um Dual-Sports ergänzen.

Die noch nicht ganz fertige AJP PR7 hat mit ganz gut gefallen. 16 Liter Tank auf trockene 150 kg, angetrieben von einem 40+ PS Motor aus der Vor-KTM-Husky mit 600ccm (ähnlich der SWM RS 650 R, die ich nicht gesehen habe) klingt zumindest interessant, ein Cockpit mit eingebautem 7 Zoll Android-Tablett ist ein nettes Detail. Wenn sie fertig ist, werde ich mal schauen, ob ich weitere Infos bekomme und die zur Probe fahren kann.

AJP PR 7, fast fertig.

AJP PR 7, fast fertig.

Das Lowlight
Seit ich die #Hippe fahre, bin ich ein großer Freund von kleinen Dual-Sports, also Moppeds die auf der Landstraße und im Gelände zu Hause sind. Davon gab es auf der Messe genau ein Modell, die Honda CRF250L, die es im nächsten Jahr nicht mehr geben soll. Ich hatte auf die 300er GS bei BMW gehofft, dort stand aber nur die Straßenversion. Die wird es in verschiedenen Sitzhöhen geben, auf der Messe hatten alle drei Maschinen jedoch die gleiche; Stichwort: nicht genutzte Chance. Bei KTM gab es nichts zu einer 390er Enduro R zu hören, von der ab und zu Gerüchte durch diverse Foren wabern, stattdessen gab es neue 1290er und 1090er Enduros ist diversen Versionen.

Auch cool
Natürlich hatten die großen Hersteller aktuelle Rennmoppeds an Ihren Ständen ausgestellt, MotoGP, Superbike, Endurance, Moto Cross und Rally Moppeds standen auch an manchen anderen Ständen, fast immer in Fingerreichweite der Besucher. Suzuki stellte zusätzlich noch die Rally DR Big von Stefan Heßler an den Stand und Yamaha hatte so viele Umbauten mitgebracht, dass es für einen eigenen Stand in der Custom Halle reicht.

Rally DR Big von Stefan Heßler

Rally DR Big von Stefan Heßler

Suzuki
Von der neuen 1000er GSXR stehen mindestes fünf am Stand, so dass es keinen Auflauf gab und ich eine Sitzprobe machen konnte: passt nicht so richtig. Zur Kontrolle habe ich mich auf die 750er gesetzt, passt wie angegossen. Menschen mit anderen Arm-, Bein- und Körperlängen werden das mit Sicherheit anders erleben.

Yamaha
Die PK fängt mit einem hammergeilen Dark-Side-of-Japan-Video an, an dem sich die Macher vom 2017er Realfilm Ghost in the Shell ein Beispiel nehmen sollten. Danach werden Umsatzzahlen etc. referiert und ich gucke mich am Stand um:  Die XSR sehen in echt gar nicht so schlimm aus, wie auf den Bildern. Die R1 passt mir im Stand fast so gut wie Suzis Siebenhalber und ich wurde sofort an unseren Ausflug auf die Rennstrecke erinnert.
Ich sollte dringend mal versuchen, die FJR1300 probe zu fahren, die hat Kurvenlicht (auf das am Stand nicht hingewiesen wurde) und auf Wunsch eine Kupplungsautomatik. Ein echter Kilometerfresser. Die neue R6 war nicht am Stand, dafür hat die MT-09 jetzt zwei Scheinwerfer.

Triumph
Die T100 und T120 sehen schick aus mit vielen schönen Details wie den Einspritzgehäusen, die wie alte Vergaser aussehen. (Leider sind die Fotos noch auf der Messe …) Als Uli, der rennfahrende Pressesprecher, mir jedoch sagte, dass er damit lieber über die Landstraße fährt als mit der 675er Street Triple, war meine Lust auf eine Probefahrt geweckt. Jetzt müsste ich mich nur auf eine Version einigen, M-Lenker, Halbschale, Clip-ons … Die aktuelle Thruxton passt mir schon mal ganz gut, viel besser als die luftgekühlte Vorgängerin.
Dass die Rocket 3 auf der Messe stand lässt mich hoffen, dass dieses Spaßmobil die Euro4-Hürde schafft und im Programm bleibt.

Honda
Die neue Fireblade (noch nicht auf der Honda Website zu finden, daher kein Link) war gefühlt das Gesprächsthema Nr. 1 und stellte die neue Gixxer, was das angeht, in den Schatten. Honda hat zwei Fahrzeuge am Stand und diese am Pressetag selbst in den Schatten einer Nische mit Effektbeleuchtung gestellt. Damit war die Kamera meines alten Handys überfordert, daher kein Bild. Heute stand eine der beiden am Stand und wurde so eifrig umlagert, dass immer noch kein Foto möglich war oder eine Sitzprobe ohne lange Wartezeiten. Ein anderes mal dann.

Kawasaki
… hatte den amtierenden SBK-Weltmeister an Arai ausgeliehen, wo er beinahe unbemerkt am Stand Autogramme schrieb und für Selfies zur Verfügung stand. An einem Rennen mit mir war er nicht interessiert, obwohl ich ihm meine Hippe für eine Runde über die Rennstrecke geliehen, während ich mit seiner aktuellen Kawa vorlieb genommen hätte. Als wenn er mich mit der Hippe nicht trotzdem hergebrannt hätte. 2011 habe ich ihn schon mal getroffen, damals in der Boxengasse in Imola.

Husqvarna
Obwohl die weißen Husky-Enduros eigentlich die Premium-Version der aktuellen KTMs mit Umlenkhebel sind, gibt es dort noch die alten Lichtschalter während KTM die neuen Modelle hat.

Oben Husky, unten KTM

Oben Husky, unten KTM

Abschlussnote
Eigentlich mag ich keine Messen, immer voll, die meisten Neuheiten sind schon vorher im Netz und so weiter und so fort. Mir fehlt daher der Vergleich, ob diese Messe besser oder schlechter als vergleichbare ist. Ich hatte jedenfalls meinen Spaß und war sogar zweimal dort.

Bilder

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Custom BMW in Halle 10

intermot_ducati_supersport

Supersport Ducati.

intermot_sert

SERT, der Dauerweltmeister

intermot_suzuki_motogp

Maverick Viñales Mopped liegt mir zu Füßen

Wunderlich Klassiker

Wunderlich Klassiker

2 Gedanken zu „Die #intermot 2016

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