Nach langer Zeit endlich mal wieder ein neuer Beitrag.
Na klar, den Start der Mopped-Saison am Neujahr habe ich verpasst, aber zum Start der Mopped-Renn-Saison bin ich wieder hier. Dieses Jahr jedoch unter erschwerten Bedingungen, denn die Dakar findet in Saudi Arabien statt.
Erschwert sind die Bedingungen vor allem für mich, weil das Rennen während der normalen Bürostunden läuft und da im Büro sitze und mühsem jeden Cent zusammenschufte. Die Zeitverschiebung nach Südamerika war da besser.
Updates gibt es hoffentlich zwischendurch trotzdem auf Twitter.
Wichtige Änderungen – Das Roadbook
Die Roadbooks werden jetzt in Farbe gedruckt.
Was sich in Zeiten von IPv6 und Internet of Things IoT, das S steht für Sicherheit) wie ein längst fälliger Schritt in die Modenre anhört, ist in Wahrheit sehr umstritten.
Noch stärker umstritten ist die Änderung, das Roadbook an den letzten vier und zwei weiteren Etappen erst kurz vor dem Start zu verteilen.
Die Fahrer kennen die Strecke nicht und müssen sich anhand des Roadbooks orientieren. Im Roadbook stehen sind auch Gefahrenstellen notiert. In der guten alten Zeit bis 2019 bekamen die Fahrer das schwarz-weiße Roadbook undam vorabend der Etappe und haben es durchgearbeitet. Jeder Fahrer hate sein eigenes Farbsystem, mit dem er Abbiegungen, Kompasskurse, Kontrollpunkte, Gefahren und Anderes markierte. Bilder und Texte wurden mit Textmarkern markiert, mit buten Eddings wurde Kästen um andere Informationen gemalt und ander Infos wurden groß und teilweise auch als Vorwarnung an anderer Stelle eingefügt.
Dieses jahrelang, individuell optimierte System funktioniert nun nicht mehr. Die Dakar ist ein Rennen, daher versuchen die Fahrer möglichst kurz aufs roadbook zu gucken und nehmen möglichst viele Infos mehr intuitiv auf. Bei dem geänderten System ist das nun nicht mehr so leicht möglich, die Sicherheit der Fahrer wird eingetauscht gegen bunte Bildchen. Hrmpf!
Je besser das Roadbook vorbereitet wurde, um so besser kann man die Etappe fahren. Das hat bei den Werksteams dazu geführt, dass ganze Teams die Roadbooks in Karten, Google Earth und andere Systeme übertregen haben. So konnten Sie den Fahrern zusätzliche Hinweise geben und mehr als einmal Abkürzungen finden. Klar, das war nicht im Sinne der Rally, aber hätte auch sehr viel besser gelöst werden können als mit dem bunten Roadbook zum Start.
Gegen die Abkürzungen hatte die Dakar bereits versteckte Wegpunkte eingeführt. diese konnte man nur treffen, wenn man immer auf dem Weg blieb. wer eine Abkürzung fuhr riskierte Zeitstrafen für verpasste WPs.
Wenn die ASO (das ist der Veranstalter) einfach dafür gesorgt hätte, dass die Fahrer die Roadbooks nicht vor dem Start mitnehmen dürfen, sie diese jedoch jederzeit unter Aufsicht und alleine bearbetien können, wäre der Sicherheit mehr gedient gewesen.
Wie sich diese Änderungen auswirken, werden wir schon morgen sehen können, denn auf Etappe 2 gibt es das RB erst 25 Minuten vor dem Start.
Wichtige Änderungen – Twitter, YouTube und die Website
Außer dem Roadbook-Bullshit hat die ASO jedoch wirklich einen Schritt in die Gegenwart getan. nun ist es am ersten Abend der Rally noch zu früh für ein Fazit, aber nicht für einen ersten Eindruck. Die ASO nutzt Ihren Twitter-Kanal deutlich besser, meldet aktueller und schafft es sogar kurze Filme oder GIFs zu zeigen.
Auf dem YouTube Kanal gibt es jetzt neben französischen, englischen und spanischen auch noch arabische Filmchen. Inhaltlich gab es vor dem Rennen hauptsächlich Zeitlupen-Kram für die Leute, die das in den letzten hubdert Jahren noch nicht genug gesehen haben. Aber: Der Dakar für Newbies Film [englisch] zeigt, dass es Potential gibt!
Die Website hat heute ordentliches Live-Timing gezeigt, fast so gut wie Mischas Trackingdakar.com die seit vielen Jahren der privat entwickelte und betriebene Ort ist, an dem man die Dakar am besten verfolgen kann. Viele Teams nutzen die Seite und lassen die offizielle links liegen, wie man immer wieder auf deren Posts im Hintergrund erkennen kann.
Wichtige Änderungen – Zuschauer
In Peru letztes Jahr standen tausende von Fans an der Strecke und streamten was das Zeug hält. In Saudi Arabien wohl nicht so. Ich habe noch keine wirklichen Zuschauer gesehen. Auch der gestrige Vorstart war wohl extrem wenig besucht. Ich lasse mich da jedoch gerne eines besseren belehren, wenn jemand andere Infos hat.
Wegen der vielen Zuschauer vor Ort war die Informationsdichte in meiner Lieblings-Dakar-Informations-Quelle, der ADV Rider F5irehose im letzten Jahr deutlich höher.
Auch die Zahl der aktiven Foren-nutzer ist dieses Jahr deutlich geringern. Die Dakar läuft zur nächtliches Stunden in den Amerikas.
In Europa haben wir jedoch den Vorteil, dass die vielen TV-Sender nun mehr Zeit haben, ihre Berichte und Filme zu verfassen. Wer also spanisch, französisch oder holländisch kann und und weiß, wie man ein Geo-Blocking umgehen kann, wird deutlich besser informiert. die anderen gucken halt so lange Snooker auf Eurosport.
Wichtige Änderungen – Deutsche Werksfahrer
Jeder Deutsche Moppedfahrer bei der Dakar ist ein Werksfahrer, das kann keine andere Nation von sich behaupten. 100% Quote!
Zwei kleine Einschränkungen: Mit Sebastian Bühler [englisch] fährt nur ein einziger Deutscher mit und der lebt, fährt und trainiert in Portugal. Aber hey! Er fährt im Hero-Werksteam! Letztes Jahr, bei seiner ersten Dakar, wurde er zwanzigster. Ich wünsche ihm, dass er dieses Jahr wieder ins Ziel kommt und sich sogar noch verbessern kann.
Die Favoriten
Alles andere als ein Sieg von KTM wäre ein große Sensation. Wer von den drei schnellen KTM Jungs letztendlich vorne stehen wird ist derjenige, der das wenigste Pech hatte. Bleibt also die Frage nach der besten nicht KTM. Husqvarna oder Gasgas (die werden die Damen-Wertung gewinnen) fahren auch KTM, auf die wette ich jedoch nicht. Honda und Yamaha schafften es in der Vergangenheit immer wieder Ihre Moppeds und Fahrer zu verheizen, statt auf Gesamtsieg zu fahren, und so tippe ich darauf, dass sie es dieses Jahr auch wieder tun.
Ich tippe, die schnellste Nicht-KTM wird eine Hero.
Hurrrra, ein neuer Eintrag! Alter Griesgram, schön daß du wieder Zeit zum schreiben hast. Die Dakar interessiert mich nicht die Bohne, doch ich habe deinen Bericht 999 mal gelesen, da kannste mal sehen was es auslöst wenn du deine Leser auf Entzug setzt.
LIEBEn Gruß vom rüpel
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Na toll, ich dachte, es hätten viele verschiedene Leute gelesen, aber jetzt weiß ich, dass nur Du es warst.
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