KTM ist seltsam anders

Vieles an KTM ist anders, als bei anderen Herstellern, manches ist selstsam, im Sinne von: Das kann ich nicht nachvollziehen. Anders und seltsam bedeutet jedoch nicht, dass es schlecht ist, man schaue nur mal auf den Umsatz.

KTM baut Moppeds und den unpraktischsten Audi der Welt. Leute, die sich nicht für Autos interessieren wissen meist nicht, dass der X-Bow das erste Serien-Carbon-Auto ist. Ich will hier nicht näher auf die CFK-Dose eingehen, aber:

  • Carbon wird an KTM Moppeds nur im Straßenrennsport und auf der Dakar eingesetzt.
  • KTM ist traditionell (und 2008, als er in Serie ging fast ausschließlich, die erste Moto3 Weltmeisterschaft war erst 2012) stark im Offroad Sport, der X-Bow ist für Asphalt.
  • KTM dominiert die Dakar bei den Moppeds und stellt die weitaus meisten Fahrzeuge für die Privatiers her, aber dennoch gibt es keinen X-Bow für die Dakar. Der Ariel Nomad und die Siege der Peugeot Buggys haben das nicht geändert.

Das Motto von KTM ist „Ready to Race“, was selbst bei Tourenbombern mit einem Leergewicht von über 250 kg, für die niemand auf dieser Welt eine Rennserie plant, betont wird.

  • KTM kam als erster Hersteller in die Moto2, obwohl dort mit Einheitsmotoren von Honda gefahren wurden und KTM demnach einen fremden Motor nutzen musste.
  • Trotz Einsatz bei Moto3, Moto2 und MotoGP verkündet der Vorstandsvorsitzende von KTM, dass sie keine Superbikes bauen werden, weil diese zu gefährlich für den Straßenverkehr seien. [englisch] Eine EXC 300 oder EXC 500F mit grober Stolle und ohne ABS, Traktionskontrolle und Co sind auf der Straße jedoch okay.
  • Demnach ist ein Mopped, das KTM „Beast“ (177 PS/8870 U/min, 141 Nm/ 7000  U/min, 195 kg) nennt, ganz harmlos, müsste also „Pet“ heißen, oder besser „Ready-to-Race-Pet“.
  • Ready to Race stimmt bei den Straßen-Sportlern dennoch, denn diese gibt es nur mit 125 und 390 Kubik und beide werden in Rennserien eigesetzt.
  • Wer in der Serien-Rennserien von der WSP300 aufsteigen will, muss die Marke wechseln. Alle anderen Marken fahren auch in der WSS und WSBK (wobei nicht alle Marken der höheren Klassen in der WSP300 vertreten sind).
  • Wer bei den Prototypen-Rennserien von der Moto3 aufsteigen und seiner Marke treu bleiben will, kann nur KTM fahren.

Zurück zur MotoGP, wo KTM auch alles anders macht.

  • Stahlgitterrohrrahmen. Alle anderen fahren mit Alurahmen. Selbst Ducati, deren Markenzeichen einst ein Stahlgitterrohrrahmen war, hat damit aufgehört. Seit die Ducs mit Alu fahren, sind sie richtig erfolgreich.
  • Ja, Stahlrahmen, nicht X-Bow-Carbon.
  • Alle Hersteller und Teams fahren mit Öhlins Gabel und Stoßdämpfer, nur KTM nicht. Die nutzen WP, denn WP gehört zum Konzern. Die japanischen Fahrwerks-Unternehmen Showa und KYB gehören auch zu Konzernen, deren Mütter fahren aber trotzdem Öhlins.
  • Und wo ich gerade bei den Japanern bin: Das Seamless Getriebe der Honda ist so geheim, dass nicht mal alle Mechaniker die Innereien sehen dürfen, geschweige denn irgendjemand von außerhalb. Das KTM Getriebe ist dagegen so ungeheim, dass jeder Dorfdepp mit 250.000 Euro auf der Tasche, es kaufen und zerlegen kann. Das restliche MotoGP-Mopped gibt es dazu.
  • Ja, KTM verkauft seine MotoGP Moppeds öffentlich [Twitter, englisch], siehe Screenshot unten. Wie geil ist das denn?KTM-RC16_Tweet

 

3 Gedanken zu „KTM ist seltsam anders

  1. Ich find das erfrischend eigenständig von KTM 😉
    Muss ja nicht jeder immer das Gleiche machen ;-) Und ich sag jetzt mal so, wer mit einer EXC 500F auf Stolle auf Asphalt fährt, weiß meist was er macht, außerdem dürften die Stollen schon von selber dafür sorgen, dass die Kurvengeschwindigkeit nicht allzu hoch wird. Quasi Grip-Control by default 👍🏽

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