Der Grüß-August und die Mopped-Community

Vorweg: ich kann mit diesem Ausdruck “Mopped-Community” nix anfangen, ich bin da auch kein Mitglied.

Die Grüßer

Für viele scheint auf dem Mopped, das Wedeln mit der Hand, total wichtig zu sein. Nein, falsch oder besser: anders.
Für viele scheint es total wichtig zu sein, von einem entgegenkommenden Mopped angewedelt zu werden.

Normalerweise schreibe ich hier nichts von meinen Wanderungen, aber da ich letztes ein paar Kilometer entlang einer Landstraße wandern musste (wieso sperrt man einen ganzen Wald?), konnte ich folgende Beobachtung machen:
Moppedfahrer, die wütend den Stinkefinger nach hinten zeigten.
Da ich erst nicht wusste, ob das eine regionale Tradition ist, die ich nicht kenne, habe ich ein wenig beobachtet. Der Finger nach hinten wurde gezeigt, nachdem der Kradist nicht vom entgegenkommenden zurück gegrüßt wurde. Das habe ich vorher noch nie so beobachtet. Ist das mittlerweile üblich unter Grüßern, Nicht-Grüßern den Finger in den Rücken zu zeigen?

Nicht-Grüßer

Nicht-Grüßer

Ich bin einer von den Nicht-Grüßern. Es ist mir nämlich egal, wer oder was mir entgegen kommt. Wenn ich im Landschafts-Guck-Modus fahre, habe ich keine Kapazitäten in meinem Hirn frei, die nicht mit fahren oder gucken beschäftigt sind.
Und wenn ich im Angriffs-Modus fahre, dann habe ich dafür erst recht keine Hirnkapazität übrig.

Im Bummel-Modus oder im Winter kann es aber schon mal vorkommen, dass ich auch den Grüß-August mache, dann ist mir aber egal, ob ich zurück gegrüßt werde.

In gleicher Richtung

Ganz seltsam finde ich, dass sich das Grüßen auf Moppeds zu beschränken scheint, die in Gegenrichtung unterwegs sind. Wer nebeneinander an der Ampel steht muss starr geradeaus gucken, auf gar keinen Fall darf man Blickkontakt aufnehmen. Einen anderen Moppedfahrer an der Ampel anzusprechen wird mit Zündaussetzern und im Wiederholungsfall mit Plattfuß bestraft, vermute ich.
Manchmal spreche ich trotzdem den anderen an, was dann zu herrlich verwirrten Blicken und Hektik führt und ab und zu auch zu einer Antwort. Oft wird es aber auch einfach nur ignoriert,
Die Tage wurde ich von einer GS-Reisegruppe aus DU-KR-MO überholt, die alle mit dem Fuß gegrüßt haben. Das ist mir in Deutschland noch nie passiert. Der Fuß-Gruß ist hierzulande fast unbekannt.
Und überhaupt, wenn ich mal etwas Verbindendes mit anderen Moppedfahrern gespürt habe, dann immer mit Leuten, die in der gleichen Richtung wie ich unterwegs waren und nicht in den tageslichthellen 12 Millisekunden, in denen mir jemand winkend entgegen kam.
(Memo an mich: da könnte ich in Zukunft mal ein paar Beiträge zu schreiben, was ich dabei erlebt habe.)

Keine Community

Letztes Jahr habe ich im Bergischen bei einem gestrandeten Mopped auf der Bundesstraße gehalten. Dass er gestrandet war und keine Pause machte war sehr leicht daran zu erkennen, dass er den Bock schob.

Soll ich Dich abschleppen?
Nein, lieber nicht.
ADAC rufen, Dich irgendwo hinfahren? Was ist den kaputt?
Ich brauche nur Sprit, im nächsten Ort ist eine Tankstelle.

Er gab mir dann einen Fünfer und drückte mir eine Wasserflasche, die er noch schnell leer gemacht hat, in die Hand. Der Tankwart wollte mir den Sprit, den ich in die Flasche gezapft habe, erst nicht verkaufen, weil das kein geeigneter Transport-Behälter sei. Zurücknehmen und mir nur den Sprit verkaufen, den ich in mein Mopped gepackt habe, wollte er dann auch nicht. Komischer Typ.

Zurück zum Pannen-Mopped. Mit frischem Wasserflaschen-Sprit lief die Kiste wieder. In der ganzen Zeit, über eine Stunde schieben plus eine halbe Stunde warten, hatte nicht ein einziges anderes Mopped angehalten, wurde mir berichtet. Aber immerhin hatten einige gegrüßt.

Vom Joe Bar Team geklaut. Lest mehr Joe Bar Comics!

Autobahn-Community

Wenn ich durch den Stau filter und mir macht ein PKW oder LKW Platz, dann grüße bzw. bedanke ich mich durch erhobene linke Hand. Ihr wisst schon: Die Linke zum Gruß und so, nur halt mit Autos.

39 Gedanken zu „Der Grüß-August und die Mopped-Community

  1. Mönsch, bei Dir da drüben gehts ja zu.
    Gefühlt ist das hier bei mir ganz anders. Ich grüße, sofern es geht, immer und alle Richtungen. Ob nun per Hand oder Nicken. Auch an Kreuzungen nebeneinander, da kommt man doch auch mal kurz ins Gespräch hin und wieder.
    Das mit dem Fuß sehe ich zwar etwas öfter, aber ja, ist nicht ganz so verbreitet und Autofahrer sind da erst recht irritiert, aber da geht ja fast nix anderes beim Überholen, wenn extra Platz gemacht wird.

    Nun reise ich ja viel und gerne außerhalb Deutschlands, da ist das noch ganz anders. Da merkt man auch eher, dass Hilfsbereitschaft kein Fremdwort ist.

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  2. Ohja, das Thema „Grüßen“ verfolgt mich schon ein Motorradleben lang (fahre mot. 2Rad seit Nov 1968 – also fast 50 Jahre).
    Früher grüßte man sich – klar, wenn einem einmal in der Woche ein Motorradfahrer entgegenkam. Wenn einer am Straßenrand stehen geblieben war, hielt man selbstverständlich an, auch wenn er keinen gelben Schal am Lenker wehen hatte. (Wißt Ihr noch – der gelbe Schal? Konnte ich mir nicht kaufen, hat meine Oma dann gestrickt, fast 2 m lang.)
    In den 70ern, als es dann mehr und mehr Motorräder gab, grüßte man sich auch immer noch. Und wenn man mal nebeneinander stand, dann schaute man sich kurz an, nickte und/oder beguckte das andere Mopped. Auf der Autobahnraste suchte man kurz mit den Augen: wo stehen die Moppeds und stellte sich dazu. Nur wenig später war man im Gespräch mit dem/den/der anderen. Und bei Pannen am Straßenrand hielt man immer noch an.
    Dann kam die Zeit, wo man nur noch einige grüßte. Markenkollegen, soweit man das im Vorbeihuschen erkennen konnte (ich hab sogar mal einen Harley-Fahrer gegrüßt, igitt…), Tourenfahrer wie ich mit hoch bepackten Motorrädern, „Hangingoffer“ wie ich, die fröhlich vom Ringelnatter-Fahrwerk die Hand hochschaukelten, um nach Passieren des Kollegen hektisch die Karre wieder einzufangen. Auf keinen Fall die mit weniger Hubraum grüßen.
    Manchmal hielt man noch an, wenn einer am Straßenrand stand, wenn man nicht zu schnell vorbei war.
    Heute grüße ich wieder alle, sogar Harley-Fahrer und Ducatis. (Ich bin vor allem ersteren dankbar, weil sie mit einer Fahrleistung von weniger als 1000km pro Jahr für so gute Unfallstatistiken sorgen, dass die Versicherungen spottbillig sind. 1970 war meine 17PS-MZ in der Versicherung nämlich teurer als ein VW-Käfer eines Fahranfängers.)
    Nun muss ich dazu sagen, dass in meiner Gegend in Norddeutschland die Besiedlung und der Verkehr sehr gering ist. Wenn man dann einen Moppedfahrer trifft, freut man sich fast immer. Und mit meinem sonnigen Gemüt quatsche ich auch auf der Autobahnraste die anderen an. Oftmals wird man verschreckt angeguckt, wenn man nach dem Woher und Wohin fragt (Datenschutz!!), oder es wird einem bedeutet, dass man gerade keine Waschmaschine braucht…
    Aber ich bin auch hartnäckig und meistens taue ich meine Gegenüber auf. Oder sie sind zu höflich, um mir zu zeigen, dass sie das Geschwätz so eines alten Zausels nur langweilt.
    Nur mache ich meistens einen größeren Bogen um Motorrad-Rudel. Die wollen fast immer nur unter sich sein und den Ausritt mit Kumpels genießen, da stört man besser nicht. Wobei sich mir das Vergnügen nicht erschließt, wenn man mit mehr als 3 Motorrädern, noch dazu vom Chopper bis zum Supersportler in einer Gruppe fährt. (Meine Freunde und ich haben da eine ganz einfache Methode: wir machen die Treffpunkte aus und jeder bläst oder kuttert auf seine eigene Art dorthin – aber ich schweife ab.)
    Grüßen heute also je nach Situation. Ich grüße gerne, auch zurück, wenn’s geht (auf der Autobahn eher nicht) und bin auch nicht sauer, wenn keiner zurückgrüßt. Und an der Ampel? Da schaue ich kurz hinüber und nicke, fragend: „Wie wär’s mit einem kleinen Sprint?“

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      • Hei Griesi,
        stimmt, DAS MOTORRAD hatte den gelben Schal propagiert. Und ich meine daß der Leverkus hinter der Idee steckte. Ich hatte die Ausgabe, in der es um den Schal ging, mal in meinen Händen.
        WINKEWINKE
        rudi rüpel

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      • Die Nummer mit dem gelben Schal ist älter als das Thema Aboprämie. Das kam erst später. Meiner Kenntnis nach wurde der gelbe Schal schon in den 50ern propagiert, als praktisch noch alle Mopped fuhren und die Pannen häufiger waren.

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    • Godber, hahahahaha! Deine Zusammenfassung ist großartig, was hab ich gelacht. DANKE! Ringelnatterfahrwerk, einfach Top! Der gelbe Schal! Genau, ich häckel mir einen, der muß mindestens 20 Meter lang werden, dann kann ich ihn quer über die Straße spannen.
      WINKEWINKE
      rudi rüpel

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    • Die Nordmänner hatten schon immer jene Art Humor, die meinem sehr ähnlich zu sein scheint. Beim Lesen Deiner Werte mußte ich mir unwillkürlich eine reetgedeckte Kneipe vorstellen, wo einer bei Bier und Korn in krankhafter, fließender Weise erzählt … ;-)

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  3. Ich bin nur zurück-Grüßer. Aber nur wenns grad passt und damit der Andere nicht traurig ist :)
    Aber das hat die ersten paar warmen Tage der Saison auch schon leicht gestresst. Für manch einen der sich ab 20°C wieder enthusiastisch getraut zu kradieren scheint das wichtiger zu sein als Kuppeln oder Blinken. Damals mit 50ccm hat man sich ja noch gefreut wenn einer von Zehn doch mal gegrüßt hat…wobei es im Februar oder so ganz cool ist wenn man mit der Winter-MZ mal einen alten dick eingepackten BMWler trifft und zwei Finger hebt. Stinkefinger nach hinten kenne ich hier ausm norddeutschen gar nicht, aber ich guck da auch gar nicht in den Spiegel. Was für Affen.

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  4. Tach Herr griesgram, toller Beitrag. Einiges kommt mir sehr bekannt vor. Das mit der Panne ist ein Klassiker. Und was es alles für Grußformen gibt. Besonders „cool“ und modern ist der lässig nach unten ausgestreckte Finger. Beim ersten Kandidat, der mir so entgegen kam, bin ich sofort vom Gas, weil ich dachte der warnt vor Öl oder Splittis. Ich warte auf die ersten, die damit anfangen sich in der Kurve abzuklatschen, wenn man dann da nicht mitmacht, na dann kassiert man wahrscheinlich ne Backpfeife.
    Je nach Lust und Laune, Situation und Tagesverfassung winke ich auch schon mal. Manchmal spornt mich meine DIVA an und sagt: jetzt wink doch mal du sturer Hund! Kinder und alte Männer, freuen sich immer sehr wenn sie angewinkt werden. Menschen in alten Blechdosen
    auch. Neulich bin ich langsam neben einen Mofafahrer gerollt und habe ihn zu einem Rennen annimiert, der hat gelacht und abgewinkt, ich denke der wollte mich nicht demoralisieren.
    griesgram, nun warte ich auf den Tag an dem uns ein großes grünes Plüschmonster begegnet, na das wird ein WINKEWINKE
    rudi rüpel

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    • Der coole Finger stört mich nicht – zumindest nicht in jenen Fällen wo ich das Gefühl habe, hier wird ohne Reserven coolness demonstriert. Soll jeder, wie er will, vor Allem aber locker kann … ;-)
      Ich grüße meist mit leicht erhobenen, ausgestreckten Fingern, ohne eine Hand vom Lenker zu nehmen, aktiv wie passiv, also italienisch … in GB sogar mit der Gashand, da gehts e nicht anders … oder haben die Engländer das Gas links <;-?

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      • Wenn ich winke so bevorzuge ich zwei Techniken.
        1: ein eindeutiges WINKEWINKE, so wie die meisten Kinder und alte Frauen
        winken. So grüße ich: Kinder, Tiere, alte Männer, Polizisten mit Kelle
        2: das Churchill V bzw. Valentino V, so werden die vermeintlichen Aussenseiter
        gegrüßt. Findet auch Anwendung wenn ich Menschen mit alten Fahrzeugen
        sehe.
        Warum nur warum? Ich weiß es nicht. Hach, es ist manchmal so schön etwas nicht zu wissen.
        Olpo ich zeig dir ein V, such dir eins aus!

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  5. @Stau: Genau so !! Immerhin sind immer mehr Käfigfahrer im anderen Leben auch 2RadHeinis. Ich hab auch noch ein anderes, außer mich einspurig vorzubewegen ;) …
    @50erln: Ich grüße die besonders gern – denn die (speziell die SuMo-Aspiranten unter Ihnen) freuen sich oft einen Ast ab, wenn Ihnen ein +Schnapsglas Aufmerksamkeit schenkt. Mich hat übrigens noch nichtmal ein Rollerfahrer von sich aus gegrüßt, wenn ich mit dem Rolla unterwegs war – das spielte sich am ehesten so ab, wie an den ->
    @Ampeln: klar so: wer gibt gern seine mystische Einzigartigkeit aus der Hand, indem er den Mund aufmacht.
    @Wasserflaschen2Radler: hast Du ihn gefragt, ob ER schonmal anhielt, wo ev Bedarf vorhanden war ?
    @Aue: Aua. Ich mußte bei einem Revierwechsel einmal durch eine Strecke der GemeindebauRacers und hatte ausgerechnet dort VergaserProbs. Ganz so schlimm war’s nicht, aber in der Zeit von etwa drei ViertelStunden, die ich dort mit abgesetztem Tank stand (das Prob war schnell gefunden und bereinigt; da es jedoch die XR war, stellte ich bei der Gelegenheit gleich die Ventile ein) hat nichtmal einer gegrüßt – was ich eher Verlegenheit zuschrieb bzw eben nicht anhalten, aber auch nicht zynisch sein zu wollen.
    @Fußgruß: welche der Neuen Blockaden hat schon Ringerfahrung ? Und wer von denen weiß um die weitergehende Bedeutung des WinkeWinke Bescheid ?
    @Warnung vor Zeitnehmern, die ich bereits passierte: nachdem ich einige Küken erschreckte, indem ich ihnen ein ‚P‘ mit den Händen anzeigte, beschränke ich mich wieder darauf, die linke Hand mehrmals von oben nach unten zu bewegen, wie ich das auch im (und bei einem) Käfig mache. Mir selbst wurde die Warnung bis jetzt nur von Kübelfahrern angezeigt.
    @ Memo: Lieber nicht ;)
    @Finger in den Rücken: Ungeliebte Kinder werden halt bösartig mit der Zeit. Was soll daran komisch sein, wenn sich einer für alle Eingeweihten sichtbar außerhalb der exklusiven GeheimGemeinschaft stellt ?
    @Community: Diese ? Nein, danke.

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  6. Gegrüßt wird irgendwie, wenn es passt. Am liebsten aber tatsächlich die gleichen und die kleineren (als Motivation und Anerkennung) und im Winter. Motostreifen auch. Und Kindern wird immer zurückgewunken (Nachwuchs ist wichtig). Dosen, die mich übersehen haben, winke ich auch schon mal gerne wild mit beiden Armen zu. Den Finger habe ich noch nie gesehen, aber ich schaue den entgegenkommenden ja auch nicht hinterher.

    Angehalten und gefragt wird eher zu oft, als zu wenig. Kostet ja nur Sekunden. Faszinierend, aus welchen Gründen Moppeds so liegen bleiben können. An den gelben Schal musste ich letztens auch denken (auch wenn ich darüber bisher nur gelesen habe). Ich werde mir mal einen gelben Buff besorgen, den kann man festknoten und er hilft auch am kalten Hals.

    Bedankt wird sich immer wenn möglich. Beim Filtern wird das schon mal ein Arm links/rechts/links/rechts raus, aber das macht ja nix. In der Stadt rufe ich auch gerne mal ein „Danke“ in das geöffnete Fenster der platzmachenden Dosen.

    Wenn ich das so lese, mache ich viel Armsport auf dem Mopped.

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  7. Also ich glaube, ich bin an der Stelle ganz „Max“.
    Ich grüße konsequent, jeden und alles. Ok, vielleicht nicht auf der Zufahrtstraße zum Motorradtreff, denn da käme die Hand ja gar nicht mehr an den lenker.
    Ich bin da aber auch grenzenloser Optimist (oder heißt das „Naivist“ ;-)). Das heißt, ich erhoffe mit tatsächlich, dass das grüßen im Falle einer Panne dann auch im Sinne von gutem Karma dazu führt, dass irgendeiner hält und mir hilft.
    Auf Autobahnen bedanke ich mich auch immer freundlich. Einfach auch aus dem Grund, weil es wirklich nett ist, wenn einer damit zeigt, mich gesehen zu haben, mir Platz zu machen, mit aber auch einen Rückzugsort zu öffnen, wenn mich der Dosenfahrer auf der anderen Fahrbahn nicht gesehen hat. Auch ein „danke“ kommt immer gut an, wenn ein Fenster geöffnet ist.
    Hat aber allgemein was mit Aufmerksamkeit zu tun. Wie viele bedanken sich nicht, wenn man ihnen die Tür aufhält. (natürlich als Fußgänger), wenn man sie an der Kasse vorlässt oder sonst was. Tut „danke sagen“ weh? Bekommt man davon Ausschlag oder fährt anschließend der Blitz auf einen nieder?
    Nun ja, und bei Kindern wird eh wie blöde gewunken. Die freuen sich immer so süß!

    Aber grüßt mich keiner, zeige ich ihm doch keinen Stinkefinger!Wo kämen wir denn da hin?! Soll doch jeder das machen, was er mag! Einzig beim Tür aufhalten nicht die Zähne auseinander bekommen, veranlasst mich stets zu einem lauten „sehr gerne, ich stehe eh den ganzen Tag hier“.

    Griesi, da du noch auf meiner virtuell – Real – Liste stehst, wirst du mich irgendwann grüßen müssen. Wenn ich fröhlich vom mopped hüpfe und mich dir an den Hals werfe… ;-)

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  8. Ich winke oft – andere an mir vorbei. Der »Landschaft-Guck-Modus« bei 80 km/h auf der kurvigen Landstraße ist daher häufig in Kombination mit Vorbeiwinken von schnelleren Fahrzeugen gepaart.

    Dafür bekomme ich dann auch von mutmaßlich älteren Motorradisten (Kradisten? Motorradführern?) den rechten Fuß gezeigt. Die mutmaßlich jüngere Fraktion zeigt mir mit digitaler rechter Hand wie laut ihre Reihenvierer werden kann – und 10-20 km später stehen sie in irgendeiner Kurve und ich fahre gemütlich an ihnen vorbei.

    Ich habe an der GS so lustige »Grußverhinderer«. Sprich: Wenn ich rein schwarze Handschuhe anhabe sieht man vermutlich kaum einen Unterschied zwischen Grüßen und Nicht Grüßen. Außer ich nehme die Hand komplett vom Lenker und grüße nach unten oder oben deutlich sichtbar.

    Nach 6 Stunden Fahrt und unzähligen entgegenkommenden Fahrzeugen lässt die Motivation für solche Aktionen aber rapide nach -> ich hebe nur noch zwei Finger vom Griff. Dann kann jedenfalls keiner behaupten ich hätte mich nicht bemüht.

    Lustig finde ich Autobahnbaustellen. Da wird munter über 4 Fahrspuren hinweg mit viel Motivation und Emotion gegrüßt. Fast schon wirkt es wie eine Erlösung »Hey, da ist einer der klebt wie ich mit maximal 60 km/h hinter den LKW welche von den ständig spurwechselnden SUV ausgebremst wird«. Da grüße ich dann auch gerne zurück. ;)

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  9. Das Thema kenne ich, hab mal vor Jahren dazu auch einiges zusammen geschrieben.
    https://www.blindschleiche.ch/2012/03/motorradfahrer-gruss/

    Aber viel wichtiger anstelle vom Grüssen ist die gegenseitige Hilfe.
    Gerade wo viele Motorradfahrer unterwegs sind ist die Hilfe eher geringer. Schon ein paar mal auf Motorradfahrer aufmerksam geworden die ein Problem hatten und an denen die Kollegen einfach vorbei gefahren sind.

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  10. Huhu, bin gerade zurück aus Finnland, dem Baltikum und Polen und habe viel zu berichten, aber darum gehts hier nicht primär, sondern ums Grüßen.
    Wie schon angemerkt, sieht das in den anderen Ländern anders aus. Im Baltikum wird man schnell zum Exoten, da fahren nur wenige Moppeds übers Land. Die die man trifft, grüßen alle, einige Einheimische, aber auch andere Reisende. Darüber hinaus wurden wir aber auch von reichlich Fußgängern, vor allem Kindern und vielen LKW-Fahrern gegrüßt. Man ist dort generell den Motorradfahrern sehr aufgeschlossen und wohlgesonnen.

    Als wir heute von Polen nach Deutschland über die Grenze fuhren, es ist ja tollstes Eisdielenwetter, kamen uns natürlich auch jede Menge Moppeds entgegen. Der Schönwetterfahrer (so vermute ich) ist da nicht so ein Gesellschaftsmensch, zumindest schauten die meisten stur geradeaus und hielten sich ganz dolle am Lenker fest.

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  11. Kinder immer zurückgrüßen. Nicht doof mit V, sondern wirklich mit winkiwinki. Ich grüße auch Ostmopedfahrer (bei uns so selten wie Ameisen im Wald). Die freuen sich immer so niedlich. Außerdem habe ich von den Jungs soviele coole Socken kennengelernt – egal welchen Alters – die verdienen das Bemerktwerden einfach! Als ich noch ganz frisch beim Motorradfahren dabei war, so kurz nach der achten Fahrstunde (da ließ mich mein Fahrlehrer mal auf die Straße los), grüßte mich ein „erwachsener“ entgegenkommender Fahrer. Das hatte mich so irritiert, das ich gar nicht wußte, was los war. Später dann freute mich das sehr. Ich kleines Wurst, aufgenommen in die große coole und eigene Welt. Heute … nach sechs Saisonen und mit fast 70.000 Fahrkilometern … da freue ich mich auch noch.Ich grüße auch Warnwestenträger (hier ist ein großer BMW Vertragshändler in der Nähe und irgendwie scheint das Grundausstattung zu sein – wenn ich da vorbei fahre, dann fahren die meisten mit WW vom Hof). Habe auch gemerkt, das die coole und große eigene Welt manchmal kaum anders beengt ist als die von den Dosenfahrern (auch ich). Ab und an, wenn ich mal anhalte (Bikerblase, ihr kennt das), dann hält auch mal ein anderer Zweiradfahrer an und fragt, ob alles ok ist. Auch PKW hielten mal an – die Insassen, irgendwie klaro?, Motorradfahrer.
    Das Phänomen an der Ampel habe ich auch schon erlebt. Ständig, genauer gesagt. Manchmal nickt einer kurz rüber, das war’s dann auch. In Dänemark grüßen mich ALLE entgegenkommenden und auch neben mir fahrenden Motorradleutz. Die haben sogar freundliche Worte für einen. Und Tipps. Und wenn man dann auf Dänisch zurückspricht, dann flippen die vor Freude aus. Deutsche, der Dänisch kann. Ich mag das Reiseland. Jo, ich grüße, und wenn mich keiner zurückgrüßt, gebe ich zu, dass ich mich unwohl fühle. Nicht ernst genommen. Aber das ist evtl. so ein Heike-Frauen-Ding.

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