Nachdem ich das Rennen über im Internet verbracht habe, hier ein paar persönliche Beobachtungen, die in der Hektik des Renn-Alltags und der kurzen tägliches Zusammenfassung in den Berufsmedien nicht unbedingt vorkamen. Es ist eine kleine Serie mehr oder weniger kurzer Folgen, keine Ahnung wie viele.
Die Sieger Strategie
Hinterher ist man ja immer schlauer und so ist es jetzt ein Leichtes, die Strategie von Hias als die richtige zu erkennen und zu erklären. Mich freut, dass Hias das umgesetzt hat, was ich immer als die richtige Strategie bezeichne, nämlich keine Fehler zu machen. Am Ende der zehnten Etappe habe ich sehr oft gehört, Hiasi hätte Glück gehabt, dass er die Gesamtführung übernommen hat, weil er sich nicht verfahren hat. Das sehe ich anders.
Glück
Natürlich gehört Glück auf der Dakar dazu und Hias hatte schon auf der ersten Verbindungsetappe Glück, dass er nicht über den Haufen gefahren wurde, als er von einem LKW übersehen wurde. Er hat natürlich auch Glück gehabt, dass Ihm kein Lama vors Mopped gelaufen ist, so wie es Laia Sanz passierte.
Die anderen Fahrer, die aufs Gesamtklassement gefahren sind, haben alle Ihr Glück überstrapaziert und Fehler gemacht. Ich würde nicht sagen, dass sie Pech hatten oder Hiasi Glück, dass es so gekommen ist.
Navigation
Auf der entscheidenden zehnten Etappe ist die Spitze (diejenigen die auf der Etappe vorne fuhren) falsch gefahren, weil der Erste einen leichten Navigationsfehler gemacht hat und diejenigen, die hinter ihm gefahren sind nicht selber navigiert haben. Der erste war in diesem Fall Kevin Benavides, zu dem Zeitpunkt Zweiter im Gesamtklassement. Diejenigen, die ihm nachgefahren sind waren Meo und Price, beide slagen im Klassement hinter ihm und sind vor ihm in die Etappe gestartet, Sie hatten also bereits weitere Zeit auf ihn verloren. Hätten Meo und Price selbst navigiert (und zumindest Price hat hinterher zugegeben, dass er das nicht tat), hätten sie an dieser Stelle Zeit gutmachen können.
Es war ein leichter Navigationsfehler, weil er kurz nach einem Checkpunkt passierte als die Wegstreckenzähler automatisch auf den richtigen Wert korrigiert wurden und daher mit dem Roadbook übereinstimmten. Trotzdem sind weitere Spitzenfahrer an der Stelle falsch gefahren, war wohl doch nicht so einfach.
Geschwindigkeit
Im Straßenverkehr spricht man immer von nicht angepasster Geschwindigkeit, wenn es zum Unfall kommt. Anders ausgedrückt: wer zu schnell fährt stürzt.
Das ist dem zu diesem Zeitpunkt Gesamtführenden der Dakar passiert. Adrien van Beveren lag am Geginn der Etappe auf Platz Eins und ist als siebter in den Tag gestartet. Zum Zeitpunkt seines Stuzes hatte er die Führung auf Benavides (der sich verfahren hatte) ausgebaut und somit auf dem besten Wege seine Führung zu verteidigen.
Hias hat die Stelle ohne Sturz passiert, er war schnell, aber nicht zu schnell war.
Fazit
Vor der Etappe war Hiasi Dritter, 6 Minuten zurück. Danach war er Erster mit 42 Minuten Vorsprung, das war kein Glück, das war gut gemacht.
Oder anders ausgedrückt: Hiasi hatte Glück, dass kein anderer unverschämtes Glück hatte.