Eine gute Freundin und Fast-Nachbarin sucht seit ein paar Wochen ein Mopped. Es soll eine Enduro sein, gerne eine kleine wie die #Hippe oder eine DR350, unbedingt mit E-Starter wegen kaputter Kniee. Nachdem alle interessanten Moppeds auf den überörtlichen Kleinanzeigen-Websites schon beim ersten Kontakt verkauft oder wenigstens reserviert waren, hatte sie die Suche ein bisschen ausgeweitet und dabei Glück.
Heute fuhren wir zusammen 99 km weit ins Sauerland um uns das Mopped anzusehen, eine 1996er DR650 mit 22 tkm auf der Uhr.
Kurz vor der Abfahrt fällt mir ein, dass ich auch einen Helm mitnehmen könnte, falls ich auch eine Probefahrt machen sollte. Manchmal ist es ganz gut, wenn man sich nicht sicher ist, eine zweite Meinung einzuholen.
Die im Netz angekündigten Staus blieben aus und so blieb noch Zeit für ein Paar rennende Hasen mit viel Zucker.
Dann waren wir beim Mopped. Ein frisch lackierter neuer Tank, rostfrei, alle Lager gut, die DR sprang auf den ersten Knopfdruck an. Eine erste Sitzprobe zeigte, dass das Mopped passt, also konnte das Mädel eine Probefahrt mit der DR drehen und kam mit einem dicken Grinsen unter dem Helm zurück. Das passt! Auch im warmen Zustand gab es keine Geräusche, die irgendwie nach Problemen klangen.
“Dann müsst Ihr Euch jetzt über den Preis einigen, einen Vertrag unterschreiben und kannst Du mit dem Ding nach Hause fahren.” sagte ich und konnte in riesengroße Augen gucken.
“Äh, ich habe gar kein Geld dabei. Und wie jetzt, gleich mit nach Hause fahren? Ich bin erkältet und habe nur eine dünne Moppedjacke mit.“
“Oh.”
Also wurde sich über den Preis geeinigt und wir sind ins nächste Dorf um zu testen, ob die Sparkasse genug Geld raus tut, damit das Mopped bezahlt werden kann. Falls das nicht klappt, wollten wir uns einen Plan B ausdenken.
Zusammen konnten wir das Geld aus unseren Karten ziehen und bezahlen. Damit das Mopped nicht im Sauerland auf ein neues Nummernschild warten muss, habe ich mir dann ihre Moppedjacke angezogen (nie hatte ich mehr Oberweite) und ab auf die DR.
Fährt gut über die Bundesstraßen im Sauerland und auch auf der Autobahn gehen entspannte 130 km/h als Reisegeschwindigkeit.
Schönes Mopped, hat jetzt ein neues zu Hause und kriegt kein Saisonkennzeichen mehr.
P.S.
Wenn ich das nächste Mal mit jemandem ein Mopped kaufen gehe werde ich die Checkliste um “Geld” und “Überführung” erweitern.
Lustige Geschichte. Hätte nicht gedacht, dass man so ‚blauäugig‘ zu einer Besichtigung geht.
Am Montag fahr ich auch mit einem Kumpel mit, um ein Mopped zu besichtigen. Das darf er aber selbst heimfahren.
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Damit hatte ich auch nicht gerechnet. Hat aber trotzdem funktioniert.
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