Moppeds bei der #Dakar

Was muss ein Mopped können, damit es für die Dakar taugt? Es muss robust sein, einfach zu fahren und wenn man gewinnen will auch schnell.

Das Reglement schreibt maximal 450 ccm Ein- oder Zweizylinder Zwei- oder Viertakter vor. Weniger Hubraum geht natürlich auch, letztes Jahr kam eine 125er Zweitakter ins Ziel.
Dazu wird eine Mindestreichweite vorgeschrieben, die alle mit entsprechend großen Tanks (meistens zwei vorne und einer hinten, insgesamt 30+ Liter) erreichen wollen.
Außerdem braucht jedes Mopped einen Navigationsturm und Sicherheitsausrüstung. Eine Straßenzulassung ist ebenfalls vorgeschrieben. Innerhalb dieser Regeln ist so ziemlich alles möglich.

KTM und Husky fahren mit Serienmoppeds, die auch von Privatfahrern gekauft werden können. Es sind spezielle Rally Moppeds und nicht nur aufgrund der geringen Stückzahl entsprechend teuer. Die Werke werden das Fahrwerk und den Motor noch frisieren. Die Werk-Rally soll ca. 70 PS (155 PS Literleistung) haben und an die 170 km/h bringen.
Alle anderen fahren irgendwas zwischen einer umgebauten Enduro /Crosser (Serienrahmen und Motor mit Anpassungen) und einem reinen Prototypen. 

Wie viel die Werksmotorräder von Yamaha und Honda mit den jeweiligen Enduros zu tun haben ist Gegenstand vieler Spekulationen. Ich denke, ich kann sie getrost zu den Prototypen zählen. Die Details und technischen Daten dieser Moppeds habe ich nicht gefunden. Yamaha möchte im Sommer jedoch eigene Rally Moppeds anbieten. Dann werden wir sehen, ob es nur ein paar Anbauteile für die Enduro sind oder ein komplettes Mopped.

Honda hat nichts in der Art verlauten lassen. Bereits vor zwei Jahren hieß es in der Gerüchteküche, Honda würde mit viel Elektronik arbeiten, unter anderem mit einer Traktionskontrolle. Die Honda soll auch das schnellste Mopped im Feld sein, für dieses Jahr werden 180 km/h erwartet. Die Zuverlässigkeit war bisher eher ein Schwachpunkt.

Bei der Speedbrain Hero ist zumindest klar, dass sie nicht auf einer Serien 450er Enduro von Hero basiert. Die einzige Enduro auf der Hero Website hat einen luftgekühlten 150 ccm Motor und sieht eher nach Dual-Sports aus. Speedbrain baut schon länger Rally-Moppeds, erst mit dem 450er BMW-Motor, der dann, als BMW doch keine Enduros mehr bauen wollte, Husqvarna hieß. Dann wollte BMW auch keine Husky mehr haben und verkaufte die Marke an KTM.  Jetzt ist die Husqvarna eben eine KTM in weiß, will sagen technisch ganz anders. Nach den Husky-Speedbrains gab es eine Kooperation mit Honda, da wurden Honda Motoren verwendet (auf der deutschen Website findet man das nicht, auf der englischen Version aber).
Welche Motoren jetzt in der Hero Speedbrain verbaut werden weiß ich nicht. Die ehemaligen BMW/Husqvarna-Motoren (eigentlich die ganzen Moppeds) werden jetzt bei SWM verwendet, und die gehören zumindest in Teilen einem Chinesischen Investor.

Aber nicht Zongshen, die ein eigenes Team zur Dakar schicken. Auch hier zeigt die Website des Herstellers kein passendes Serien-Material. Zongshen hatte jedoch mal einen 450er Quad-Motor auf dem Subaru stand. Ohne passendes Seriengerät stufe ich die Hero und Zongshen einfach als Prototypen ein. In Wirklichkeit habe ich aber keine Ahnung, ob da einfach alte Yamahas einen neuen Aufklebersatz erhielten (wie die Gerüchteküche sagt) oder Eigenbauten eingesetzt werden.
In der Langstreckenweltmeisterschaft hatte Zongshen früher mal Suzukis GSX-R eingesetzt, GSX-Rs schließe ich hier aus. 

TVS Der zweite indische Mopped-Hersteller, greift auf Sherco zurück und tritt als Sherco TVS an. Ich sortiere die Sherco bei den umgebauten Enduros ein.

Privatfahrer kaufen sich entweder eine KTM / Husky oder bauen sich selbst ein Mopped zusammen. Es gibt einige Umbau-Kits in den Weiten des Netzes zu entdecken, unter anderem für Suzuki von Stefan Hessler. Bei der Dakar fährt jedoch keine Suzi mit.

P.S.
Autos fahren auch mit.

[Edit] P.P.S.

Weil sich das Bild im Kommentar nicht einbetten lässt, hier die Zongshen auf der Startrampe.

[/Edit]

6 Gedanken zu „Moppeds bei der #Dakar

  1. Guten Morgen. Die KTM/Husqvarna Motoren entsprechen einer Mischung aus 450er Cross und Enduro-Motor. Gehäuse mit Getriebe (wegen den 6 Gängen \ Cross hätte nur 4 bzw 5-Gänge) und Lichtmaschine von den Enduros. Dazu der Zylinderkopf des 450 Crossmotors (Kipphebel und Ventilfedern vertragen hier mehr Drehzahl). Zusätzlich ist ein Ölkühler verbaut und deswegen ein etwas geänderter Ölfilter. Die Anschlüsse für den Ölkühler sind auch am Serien Enduro und Cross-Motor vorhanden. Ebenso besitzt der 690er/701er Motor einen solchen Ölkühleranschluss der 690er wurde ja auch schon bei der Rallys eingesetzt.
    Die Fahrwerke von WP sind frei erhältlich http://www.wp-group.com/de/
    Zu den Zongsheng hab ich das hier noch gefunden https://youtu.be/BpLRep6gB5U
    Zum Motor, sieht mir nach einer Eigenentwicklung aus mit ‚Ähnlichkeiten‘ zu den alten KTM EXC Motoren https://www.alibaba.com/product-detail/NEW-2016-zongshen-450cc-engine-for_60310012178.html

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