Heute habe ich im Zion Nationalpark auf dem Felsen Angel’s Landing einen neuen Freund kennen gelernt.
Der Weg vom Parkplatz hoch auf den Felsen war anfangs steil und asphaltiert wurde auf den letzten 1,1 Meilen jedoch zu einem grob ausgesetzten klettersteigartigen Weg der auf beiden Seiten beinahe senkrecht ins Tal abfällt. So konnte ich zwei majestätische Kalifornische Kondore unter mir Ihre Kreise ziehen. Wow!
Als ich das erste Mal in meinem Leben am Grand Canyon war, ca. 1987, waren diese Vögel nur ein Gerücht. Der letzte frei lebende Kondor wurde in dem Jahr gefangen, es gab zu der Zeit gerade 22 Vögel, alle in Gefangenschaft. Jetzt flogen hier zwei Exemplare um den Felsen auf dem ich gerade stand. Da musst ich mich erstmal setzen und den Anblick genießen. In zehn Metern Entfernung stand eine Gruppe von fünf Männern mit großen Kameras auf wilder Bilderjagd. Einer der Geier flog knapp über Kopfhöhe über die Gruppe und zog anschließend zwei Kreise um mich, setzte zur Landung an und ließ sich keine fünf Meter neben mir nieder. Sprachlos.
Einmal breitet er noch seine Flügel aus und macht es sich dann gemütlich, direkt neben mir. Das war genau der Zeitpunkt, an dem die Kamera meldete: Bitte wechseln sie die Batterie.
Na gut bleiben wir halt wie zwei alte Freunde nebeneinander sitzen und genießen schweigend diese Wahnsinns-Aussicht ins Tal. Nach einer halben Stunde gucken wir uns noch mal in die Augen, ich nicke ihm zu und stehe auf, er stößt sich vom Felsen ab und wir gehen wieder ins Tal, ich zu Fuß und er fliegt, zieht noch einem Kreis um den Felsen und ist weg. Mein Rückweg dauert über eine Stunde.
P.S.
Kondore sind wirklich hässliche Vögel. #ilike
Danke HeileRibke. Leider funktionierte die Kommentarfunktion letztens nicht (oder ich war zu doof). Ich fand den Kondor gar nicht unheilmlich, ich war einfach nur geflasht, dass er sich ohne Scheu neben mich gesetzt hast. Was f??r ein Urviech.
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