Luxusweibchen vs. VFR1200DCT #rb10

Ich bin noch einen Bericht über mein Luxusweibchen (Ninja ZX-12R) schuldig. Da bietet sich jetzt gerade ein Vergleich mit der VFR an, die ich auf dem Road-Blog #rb10 fahren konnte. Es ist natürlich ein unfairer Vergleich, denn mit dem Luxusweibchen bin ich schon fast 6.000km gefahren, die Honda musste ich bereits nach rund 1.800km wieder abgeben.
Auffällig war bei der Honda vor allem eines, ich habe mich sofort wohl gefühlt, typisch Honda. An die Kwacker musste ich mich erst gewöhnen, vor allem an den Motor. Ganz unspektakulär, ohne Vibration oder merkbare Zunahme der Lautstärke wird die Ninja bei jeder noch so minimalen Drehung am Gasgriff beinahe unbemerkt schneller. Der Tacho ist jetzt der beste Freund meines Führerscheins. Hinzu kommt, dass die Kawa deutlich anders fährt als die TL1000S die ich vorher hatte. Die Honda ist deutlich näher am Luxusweibchen, wahrscheinlich ist auch das ein Grund, warum die Umgewöhnung so leicht war.
Die erste Fahrt mit der VFR war eine Kolonnenfahrt im Dunkeln durch die Stadt. Das automatisiert Doppelkupplungsgetriebe machte entgegen meiner Befürchtung und vorherigen Warnungen keine Probleme, ich habe nicht beim ersten Halt auf der Suche nach der Kupplung ins Leere gegriffen. Dafür habe ich gehupt statt zu blinken. Hupe und Blinker haben an der VFR die Plätze getauscht, das habe ich vorher nicht gemerkt. An das Klackern des Getriebes während der Schaltvorgänge habe ich mich schnell gewöhnt. Die Schaltvorgänge sind nur hörbar, aber nicht spürbar. Das Getriebe schaltet im D-Modus sehr früh, was meinem Fahrstil entgegen kommt. Wird das Gas weit aufgerissen, schaltet die Honda später hoch oder auch zurück. In jedem Modus, D oder S, gibt es verschiedene Kennlinien für die Schaltung, aus denen die Honda je nach Gasgriffbewegung auswählt. Bei der Kawa schalte ich auch früh hoch, der Motor hat bei beiden Maschinen mehr als genug Drehmoment um eine solche Fahrweise zu erlauben. Subjektiv beschleunigt die Ninja besser als die Honda auch ohne runter schalten. Subjektiv. In der Stadt fährt sich die VFR handlicher, trotzdem läuft sie bis zur Höchstgeschwindigkeit super stabil, selbst mit Koffern. Apropos Koffer, ich bin das erste Mal mit Koffern gefahren, bisher habe ich sie nie gebraucht. Beim #rb10 waren sie jedoch sehr willkommen, boten Sie doch einen guten Platz und schnellen Zugriff auf die reichlich mitgenommenen Laptops und Netbooks. Heizgriffe waren an der VFR ebenfalls verbaut, die habe ich nicht getestet, sowas habe ich noch nie gebraucht, auch auf meinen Wintertouren nicht.
Ich habe die Honda auf unserem kurzen Ausflug auf die Landstraße auch mal manuell geschaltet, das funktioniert über zwei Tasten am linken Handgriff und tadellos, bin dann aber schnell wieder in den Automatik-Modus gewechselt, weil es so schön bequem ist. Bei anstehenden Überholvorgängen habe ich den S-Modus genutzt, in der Regel bin ich aber bei D geblieben. Bei der Zwölfer habe ich noch nie runter schalten müssen.
Auf der Autobahn bieten beide Moppeds guten Windschutz, in höheren  Geschwindigkeitsregionen muss man auf beiden Maschinen den Helm runter und hinter die Scheibe nehmen, bei der Honda ein bisschen später als auf der Kawa, auch wenn man dort aufrechter sitzt. Der Sattel auf der Honda ist jedoch deutlich langstreckentauglicher.
Im Wetterschutz ist die Honda dem Luxusweibschen deutlich überlegen, es hat nicht nur nie geregnet, solange wir unterwegs waren hat sogar die Sonne geschienen (die Nacht war wolkenlos). Wie gut der Wetterschutz ist musste @broaaa direkt nach unserer Rückkehr erfahren. Sobald er auf sein eigenes Mopped stieg hat der Regen angefangen. Auf meinem Rückweg von Honda am nächsten Morgen war es bewölkt und stellenweise sehr windig. Ich glaube aber, dieser Wetterschutz ist nicht serienmäßig in der VFR verbaut, ich vermute, wir durften einen Prototypen testen. (Danke Honda.)
Am Ende die ultimative Frage: Würde ich mir eine doppelt gekuppelte VFR kaufen? Nein. Warum nicht? Ich habe ein Motorrad und brauche kein zweites, schon gar nichts einen zweiten Sporttourer. Aber als Nachfolger kommt die VFR auf jeden Fall in Frage, wenn Sie dann noch ein paar PS mehr für ein paar dutzend km/h mehr Endgeschwindigkeit mitbringt, dann umso lieber. Wenn der Wetterschutz serienmäßig ist, dann komme ich jedoch ins grübeln.
P.S. Die VFR hat eine Außentemperaturanzeige.

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